Spieletest: The Italian Job NGC

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Weitere Infos

Releasedate:
32. November 2003

USK 0 keine Onlinefunktion unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1-2

Leser-Meinungen: Noch keine

Spiel kaufen: Bei Amazon.de bestellen

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
gute Steuerung
läuft flüssig
Stunt-Rennen
Negativ:
geringe Nutzung der Lizenz
mittelmäßige Grafik
geringer Umfang

Seid gegrüßt, liebe Rennspielfreunde! Herzlich willkommen zu The Italian Job. Solltet ihr euch allerdings jetzt eine Pizza bestellen und euch auf rasante Action in italienischen Städten freuen, muss ich euch leider enttäuschen. Denn mit Italien hat dieses Spiel rein gar nichts zu tun. Warum das Spiel dann so heißt? Nun, dazu muss ich mal ein wenig abschweifen - meine Kritiker mögen mir verzeihen. ;-)
Im Jahre 1969 kam ein Film in die Kinos, der im Original den Titel The Italian Job trug. Deutsche Kinobesucher werden den Film wohl eher unter dem Namen "Charlie staubt Millionen ab" kennen. Darin spielt Michael Caine den Meisterdieb Charlie Croker, der in Turin (Italien) einen Goldschatz vor den Augen der Polizei und der Mafia stielt, woraufhin eine wilde Verfolgungsjagd mit Mini-Coopers durch ganz Europa beginnt. Dank des Remake-Trends in Hollywood kam der Film in diesen Jahr in einer Neuauflage in unsere Kinos. Die Hauptrolle spielt nun Mark Wahlberg, den Minis ist man treu geblieben, nur die Story wurde ordentlich abgeändert, so dass der Hauptteil der Handlung nicht mehr in Italien und dem Rest Europas spielt, sondern in den Straßen von Los Angeles. Und da Eidos mit The Italian Job das offizielle Spiel zum Remake abliefert, spielen sich auch eure Rennmissionen in der kalifornischen Metropole ab.

Aber nun genug davon. Bevor mir noch die letzten Leser einschlafen, gehen wir lieber in medias res. Nachdem ihr euch die üblichen Firmenlogos angesehen habt und gewartet habt, bis das Hauptmenü geladen wurde - unglaublich, aber sowas gibt es! - könnt ihr euch mit den Modi des Spiels vertraut machen.
Der Hauptmodus, wenn man das so nennen kann, ist der Story-Modus. Hier geht es darum, in 15 Rennmissionen die Story des Films nachzuspielen. Dies klingt spannender, als es ist, denn im Grunde sieht es so aus, dass ihr von einem Sprecher einen Teil der Story vorgetragen bekommt und danach eine Fahrt unternehmt, bei der es so gut wie immer darum geht, in einem bestimmten Zeitlimit zum Zielpunkt zu gelangen. Mal einfach nur so, dann wieder schneller als ein Konkurrent oder gehetzt von der Polizei und Bösewichten. Damit ein wenig Abwechslung ins Spiel kommt, gibt es auch noch Verfolgungsjagden. Schade ist nur, dass Climax da nicht mehr aus der Lizenz rausgeholt hat. Wo andere Spiele mit Filmsequenzen sowie Stimmen und Charaktermodellen der Original-Schauspieler auftrumpfen, speisen uns die Macher dieses Spiels nur mit Texttafeln ab. Auch sind die 15 Missionen schnell erledigt. Um alle Autos freizuspielen, müsst ihr die meisten sicherlich öfters spielen, da ihr dafür eine A-Bewertung braucht, die nur bei zügiger Fahrt ohne Crashs und mit ordentlich Stunt-Einlagen zu schaffen ist, aber ob ihr die Motivation dafür habt, ist eine andere Frage.

Dabei steuert sich das Game wirklich gut. Simulationsfans werden mir jetzt natürlich widersprechen, aber der Titel ist nun mal ein Arcade-Racer. Gesteuert wird mit dem Analogstick und ansonsten braucht ihr für das Spiel nicht mehr als Gas geben (A), bremsen (B) und die Handbremse betätigen (X). Wer das Zusammenspiel der drei Buttons einmal beherrscht, wird zügig durch die Straßen heizen können. Bei den unterschiedlichen Varianten des Mini Coopers habt ihr noch die Möglichkeit mittels R-Taste seitlich geneigt auf zwei Rädern zu fahren, was euch zusätzliche Stuntpunkte für die Endbewertung einbringt und auch in einigen Kurven von Vorteil sein kann. Zusätzlich gibt es noch die Standardfunktionen wie den Blick nach hinten (L), den Wechsel der Kameraperspektive (Y) und das Zurücksetzen des Fahrzeugs auf die Strecke, wenn ihr mal wo hängen geblieben oder auf dem Dach gelandet seid (Z).

Wenn ihr euch am Story-Modus satt gespielt habt, könnt ihr noch an der Stadtrallye teilnehmen. Dort fährt ihr immer ein drei Runden dauerndes Rennen durch einen ausgesteckten Kurs des LA- oder Hollywood-Levels. Zusätzlich gibt es noch ein Rennen durch die Metro und an einem Staudamm, so dass ihr auch insgesamt zehn Strecken kommt. Euer Fahrzeug könnt ihr hier frei wählen, wobei in den meisten Strecken nicht nur die unterschiedlichen Varianten des Minis zur Verfügung stehen, sondern auch noch andere Wägen, wie z.B. ein Musclecar oder ein Polizeiauto. Die meisten Fahrzeuge müsst ihr allerdings erst im Story-Modus freispielen. Diesen Modus könnt ihr auch zu zweit spielen und dies ist leider auch die einzige Möglichkeit in diesem Spiel gegen einen menschlichen Gegner anzutreten. Auch ein wenig enttäuschend ist, dass an jedem Rennen nur vier Fahrzeuge teilnehmen. Dafür zeigen die Computergegner wenigstens echtes, fahrerisches Können.
Eine interessante Sache stellt der Modus Stunt-Rennen dar. Hier geht es darum, euren Mini über durch einen extrem engen und verwinkelten Parcour zu manövrieren, ohne von der Strecke abzukommen. Und ein Zeitlimit gibt es obendrauf. Dies ist sicher nicht Jedermanns Sache, da es hier vorallem auf Timing und Balance ankommt. Wer sich allerdings mal auf die Sache eingelassen hat, entwickelt schnell dieses süchtig machende "Einmal probier' ich's noch"-Gefühl.
Ansonsten gibt es noch die Modi Zeitrennen, bei dem ihr wie der Name schon sagt ein Rennen allein gegen die Uhr bestreitet, und die Spritztour, bei der ihr die beiden großen Level LA und Hollywood mal in aller Ruhe abfahren könnt um so vielleicht ein paar Abkürzungen für die anderen Modi zu finden.
Fehlen nur noch die Modi Optionen, wo ihr wie gewohnt Grafik-, Sound- und Steuerungseinstellungen vornehmen könnt, und der Punkt Bonusfeatures, wo ihr nach Beendigung des Story-Modus Fotos vom Film und Artworks von der Produktion des Spiels betrachten könnt.

Kommen wir nun zur Technik, welche eher durchschnittlich ist. Die Fahrzeugmodelle der Minis sehen noch sehr gut aus und auch die Framerate ist trotz nicht vorhandenem 60-Hz-Modus konstant hoch, die Rennstrecken hingegen sehen ziemlich langweilig und trist aus. Auch das Schadensmodell ist ziemlich lächerlich. Bis auf abfahrbare Seitenspiegel und einer verbeulten Motorhaube bei all zu häufigen Crashs gibt es nicht viel zu sehen. Und Auswirkungen auf das Fahrverhalten konnte ich auch keine Feststellen. Höchstens der Rauch aus dem Motor könnte sich als Behinderung erweisen, wenn er euch die Sicht versperrt. Und die weggesprengten Teile bei Crahs sehen im Vergleich zu Burnout 2 auch lächerlich aus.
Akustisch ist das Spiel auch nicht herausragend. Die Geräusche klingen zwar alle recht realistisch, soweit ich das als Auto-Laie beurteilen kann, und auch Sprecher im Story-Modus spricht unsere Sprache, die musikalische Untermalung ist allerdings mehr ziemlich fade. Heimkinoanlagenbesitzer können sich allerdings auf Pro Logic II-Souround Sound freuen.

Im Grunde kann man sagen, dass dieses Spiel durchaus gute Ansätze hat, die aber leider nicht ausgenutzt wurden. Dadurch wirkt das Spiel ein wenig unfertig. Die Spielzeit ist leider viel zu kurz und außer dem Stunt-Modus ist The Italian Job auch nicht sonderlich originell. Die durchschnittliche Grafik tut ihr übriges, um den Titel entgültig ins Mittelmaß abrutschen zu lassen.

Fazit

Mit The Italian Job haben Eidos und Climax einen recht unterhaltsamen Arcade-Racer abgeliefert, nur leider wurden fast alle Aspekte des Spiels schon von anderen Titeln besser umgesetzt. Die recht spärliche Nutzung der Filmlizenz, der geringe Umfang und die durchschnittliche Grafik lassen dieses Spiel höchstens für Mini-Fans von Interesse sein.

Grafik
7
Sound
7.5
Multiplayer
5
Gesamt
6.5

verfasst von „S.T.E.G.I.“

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Vielen Dank an die Firma Eidos Interactive für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 12.Dezember.2003 - 12:49 Uhr