Spieletest: Terminator 3: The Redemption NGC

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Releasedate:
1. September 2004

USK 12 keine Onlinefunktion unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1-2

Leser-Meinungen: Noch keine

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Specials: USK: ab 12

Plus / Minus

Positiv:
Top-Präsentation
pausenlose Action
Coolness-Bonus
Negativ:
frustrierender Härtegrad
Coop-Modus
Träge zu Fuß

Äktschn. Non-stop. Dauerfeuer, bis die Finger glühen: Terminator 3: The Redemption ist Ataris virtuelle Aggressionsabbau-Therapie fürs heimische Wohnzimmer. Selten wurde eine kompromisslose, zugleich völlig aufgedrehte und fröstelnd coole Baller-Orgie so pompös in Szene gesetzt wie bei Arnies Kampf gegen eine Übermacht humorloser Metallschädel.

Sprich mit der Hand.

Hinter den breiten und schützenden Schultern des T850-Cyborgs, vom menschlichen Widerstand gegen die Maschinen in der Zukunft eingefangen und umprogrammiert, macht Ihr Euch aus der Third-Person-Perspektive ins Hauptquartier der Blechbüchsen auf, um die dortige Zeitmaschine für einen Ausflug in die Vergangenheit, unsere Gegenwart, zu nutzen. Euer Auftrag: Schützt das Leben vom zukünftigen Rebellenführer John Connor und dessen Gemahlin in spe Kate Brewster. Die K.I.-bepackten Roboter haben jedoch Wind von der Sache bekommen und senden ihre feminin-tödliche Sahneschnitte vom Modell T-X hinterher, um dem veralteten T850 die Suppe ordentlich zu versalzen. Die gnadenlose Schönheit aus Flüssigmetall schüttelt ihre Waffensysteme nämlich im wahrsten Sinne des Wortes aus der Hand...

Eure Mission ist keineswegs ein Spaziergang. Ist der eherne Berserker zu Fuß unterwegs, wird er mit dem Analog-Stick durch feindliches Gebiet manövriert. Die Schultertaste „R“ lässt die Waffe in der rechten Hand Kugeln oder Laser spucken, Taste „L“ ist für die Knarre in der linken Pranke verantwortlich. Mit dem C-Stick dirigiert ihr das Zielkreuz über den Bildschirm - dank gnädiger Unterstützung durch den Computer gestaltet sich das Anvisieren fehlertolerant. Sollte es bei den unzähligen Auseinandersetzungen mit stets nachrückenden Blechsoldaten zu Nahkämpfen kommen, werden Kopfstöße, Tritte und Wurfeinlagen mit Tastenkombinationen wie „A,B“ oder „B,B,B,B“ ausgeführt. Auf diese Weise kann unser Terminator den Artgenossen die ein oder andere Wumme aus einem zufriedenstellenden Angebot stibitzen oder seine Energiezellen aufladen. Außerdem lässt sich (fast) alles an Straßenschildern und Eisenstangen aus dem Boden rupfen und als Waffe missbrauchen, was nicht niet- und nagelfest ist. Wem das nicht reicht, der kann sich noch an den Flak-Geschützen zu schaffen machen und ganze Horden von tumben Zinnsoldaten aufs Korn nehmen. Die Steuerung per pedes gestaltet sich insgesamt etwas zähflüssig; insbesondere dem Angriff aus nächster Nähe mangelt es an Dynamik.

Trial & Error

Umso erfreulicher ist es, dass die in vier Kapitel unterteilten 15 Levelabschnitte hauptsächlich mit fahrbarem Untersatz aufwarten. Das Gameplay gewinnt so drastisch an Geschwindigkeit. Ob dauerfeuernd von einem gepanzerten Jeep der Rebellen, mit einem Sturmgewehr aus einem Helikopter, auf einem Polizeimotorrad durch die Innenstadt von L.A. oder mit einem Leichenwagen über den Highway samt unfreundlicher Polizeieskorte – Abwechslung und halsbrecherische Action werden hier zuhauf geboten! Dass die Levels allesamt linear sind, passt ins Gesamtkonzept des Titels: Hier geht es nicht um Kombinationsgabe und Rätselraten, sondern um Fingerfertigkeit und gute Reflexe. Kurzum: knallharte und intensive Feuergefechte am laufenden Meter, dabei so erbarmungslos, dass Ihr manche Passagen auch wegen des Zeitdrucks einfach in- und auswendig beherrschen müsst, um zu bestehen. Besonders nervenaufreibend: Bei jedem Ableben beginnt man den Level von ganz vorne, sprich bei der glücklicherweise unterbrechbaren Videosequenz und vor dem Ladevorgang – Rücksetzpunkte sind nämlich keine vorhanden. Dieser Umstand sorgt für einen unnötig hohen Frustfaktor – Ungeduldigen und Gelegenheitsspielern ist Terminator 3 nicht uneingeschränkt zu empfehlen. Solltet Ihr dann der Roboterarmee doch einmal eins auswischen, wird Euer Erfolg nach Beendigung des Levels in Terrabytes ausgezahlt. Je nachdem, wie schnell Ihr durch den Spielabschnitt gehetzt seid, wie viele Gegner Ihr geschrottet und Geheimnisse entdeckt habt, umso ausladender werdet Ihr mit den Speichereinheiten überhäuft. Letztendlich lassen sich dadurch zahlreiche Upgrades Eures Systems vornehmen, darunter Verbesserungen Eures Scan-Visors, der den Bildschirm auf Knopfdruck ganz stilecht in rot-schwarz tränkt und Arnies Durchschlagskraft und Zielgenauigkeit kurzzeitig erhöht.

Wer ein wenig Gesellschaft bei dem heroischen Durchmarsch wünscht, dem wird sicherlich der Zwei-Spieler-Kooperationsmodus ins Auge fallen. Doch anstatt an Arnies Seite in die fulminante Schlacht zu ziehen, werdet Ihr zu zweit bedauerlicherweise bewegungslos in einen Helikopter gesetzt. Ausgestattet mit Feuersturmgewehren kämpft Ihr um Punkte, die jedes niedergestreckte Metallmonster hinterlässt. Dazu bewegt Ihr Euer Zielkreuz flink über den ungeteilten Bildschirm und meuchelt, was das Zeug hält, während der Hubschrauber stur eine vorgegebene Route abfliegt. Die wenigen Missionen können nicht überzeugen: übertrieben lang(weilig) und aufgrund der beschränkten Komplexität der Steuerung wenig ergiebig. Terminieren, bitte.

Wie im Film.

Trotz genannter Probleme reißt vor allem die rundum stimmige Präsentation den Knallfrosch unter den GameCube-Spielen aus der Durchschnittlichkeit. Echte Filmsequenzen verbinden die Levels (seltsamerweise in englischer Sprache) untereinander, während innerhalb der Spielabschnitte Filmchen mit guter Synchronisation inklusive Schwarzeneggers deutscher Stimme die Handlung vorantreiben. Szenen, für die der Film kein Material bietet -wie beispielsweise Arnies Einbruch in das SkyNet-Hauptquartier- werden durch vorgerenderte Videos ersetz. Die apokalyptische Vision ist hervorragend eingefangen: Imposante Levelarchitektur mit stimmungsvollen Hintergründen gepaart mit einem furiosen Feuerwerk an Exlosionen, Lasersalven, Kugelbeschuss von allen Richtungen und überraschend vielen feindseligen Einheiten bei meist konstanter Framerate wissen das Auge zu verwöhnen. Aber auch das Ohr geht nicht leer aus: Die orchestralen Stücke, Themen aus dem Filmsoundtrack, untermalen die meist düstere Atmosphäre ganz hervorragend. Besonderes Lob ist den Grafiker für die Modellierung des Protagonisten auszusprechen. Das virtuelle Alter Ego gleicht dem stämmigen österreichischen Original doch verblüffend. Wie im Kinostreifen verliert der virtuelle Terminator seine Haut bei Beschuss und gibt den metallenen Kern frei. Ebenso wissen die bekannt coolen Sprüche zu gefallen, die der T850 von sich gibt. „Sprich mit der Hand!“ oder „Genial!“ rufen dann schon einmal ein Schmunzeln im hyperaktiven Schlachtfeld hervor.

Fazit

Hammer-Präsentation, Hammer-hart: ruheloses Dauerfeuer von abwechslungsreichen Ideen mit einem coolen Arnie, bei dem einige Gameplay-Schwächen und Frust-Momente nicht terminiert wurden.

Grafik
8
Sound
9
Multiplayer
3
Gesamt
7

verfasst von „Mana Drache“

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Vielen Dank an die Firma Atari für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 12.Oktober.2004 - 23:36 Uhr