Space Invaders Extreme ist weit mehr als ein Aufguss eines Klassikers. Den Entwicklern ist es gelungen, das alte Konzept kaum zu verändern, sondern es sinnvoll zu ergänzen. Die zeitgemäße Grafik und der motivierende Soundtrack passen perfekt zum Spielerlebnis. Der vorbildliche Mehrspielermodus vervollständigt das gute Bild. Manchmal sind Evolutionen besser als Revolutionen!
Spieletest: Space Invaders Extreme NDS
Weitere Infos
Releasedate:4. Juli 2008
Anzahl der Spieler: 1-2
Leser-Meinungen: Noch keine
Spiel kaufen: Bei Amazon.de bestellen
Specials: Unterstützt das Paddle-Pad (nur in Japan erhältlich)
Plus / Minus
- Positiv:
- Klassiker mit Innovation
- Starke Technik
- Toller Multiplayer-Modus
- Negativ:
- Relativ wenige Levels
- Recht schwer
Vor genau 30 Jahren wurde Videospiel-Geschichte geschrieben. Viele Leser dürften sich zu diesem Zeitpunkt noch in einem Stadium befunden haben, in dem Videospiele doch ein eher peripheres Thema waren. Mit dem nun für den Nintendo DS erschienenen Space Invaders Extreme wurde aber ein Klassiker gründlich überholt und präsentiert sich nun den neuen Videospielern von heute. Ob das genial einfache Spielprinzip, „Schieß die bösen Aliens ab, bevor sie sich von oben auf den unteren Bildschirmrand zu bewegt haben“, auch heute noch funktioniert, wird dieser Test verraten.
Neu: Man kann nun auch mit den Aliens verhandeln!
Sobald das Spiel gestartet wurde, stehen mehrere Möglichkeiten offen, die am besten der Reihe nach ausprobiert werden: Im Arcade-Modus müssen die vielen verschiedenen Aliens ganz traditionell mit dem Raumschiff, das sich lediglich auf einer horizontalen Linie auf dem unteren Screen des DS bewegen lässt, abgeschossen werden. Dabei generieren sich immer neue Angriffswellen der kleinen Gegner, die mehr oder weniger leicht zu bekämpfen sind. Am Ende jedes Levels wartet zudem ein Bossgegner auf seine Vernichtung. Das an sich angestaubte Gameplay wurde allerdings um einige taktische Finessen erweitert, so dass vor allem für die Profis und Highscore-Jäger einiges geboten wird. Sobald man vier Aliens gleicher Farbe vernichtet, lassen sie einen Gegenstand fallen. Je nach Farbe erhält das Raumschiff so für kurze Zeit einen Laser, Bomben, einen vierfachen Schuss oder einen schützenden Schild. Wenn dann erneut vier Aliens einer anderen Farbe zu diesem Combo kommen, so erscheint ein kleines blinkendes Ufo, das bei Vernichtung sofort einen Bonuslevel öffnet. Erreicht der Spieler hier die nötigen Abschüsse, wechselt das Spielgeschehen wieder zurück zum zuvor verlassenen Level. Diesmal gibt es allerdings die „Fever-Time“, bei der die Projektile durch die Gegnerscharen durchschlagen und so verheerenden Schaden anrichten. Stumpfes Ballern wird so bestraft, da ohne Power Ups oder die erwähnte Fever-Time die Level schwer zu meistern sind. Vor allem die späteren Stages sind leider nur für echte Profis empfehlenswert, denn obgleich der Arcade-Modus eine Wiederhol- und Speicherfunktion bietet, gilt diese immer nur für die Stage – verliert man alle Leben, muss man den ganzen Level erneut absolvieren, selbst wenn nur der Endboss immer und immer wieder ein Vorankommen verhindert.
Alle erreichten Stages können übrigens nach erstmaligem Besuch separat über das Hauptmenü erreicht werden. Intensiven Trainingseinheiten für den Ranglistenmodus steht also nichts im Wege. In diesem Modus müssen alle Stages am Stück, ohne Continues oder die Möglichkeit der Unterbrechung bewältigt werden. Das Ergebnis kann dann über die Nintendo Wi-Fi-Connection mit der Weltrangliste verglichen werden. Sofern sogar ein Highscore erreicht wurde, wird das eigene Ergebnis selbstverständlich auch gespeichert. Für wirkliche Profis dürfte also genügend Anreiz geboten werden, Space Invaders Extreme ausgiebig zu spielen.
Aber auch die eher sozial orientierten Spieler werden mit einem umfangreichen Mehrspielermodus bedacht, der wirklich keine Wünsche offen lässt. So benötigt man in einem lokalen Netzwerk nur eine DS-Karte, um mit Freunden eine Runde im Weltraum zu verbringen. Darüber hinaus wird auch ein voller Online-Modus angeboten, der leicht zugänglich ist und sich schnell Gegner finden lassen.
Überzeugende Action für Auge und Ohr!
Die Präsentation des Spiels ist durchweg gelungen: Der alte Charme der kleinen Aliens wurde zwar erhalten, aber konsequent durch neue Gegnertypen und neue Angriffsmuster ergänzt. Besonders die großen Endgegner wissen zu gefallen, da sie stets eine gewisse Angriffsstrategie voraussetzen, um sie besiegen zu können. Während der obere Bildschirm für die zahlreichen Informationen, wie Leben, Punkte und Comboketten zuständig ist, findet die Action generell auf dem unteren Bildschirm statt. Ab und zu werden aber auch beide Screens genutzt, was eine zusätzliche taktische Komponente mit sich bringt.
Die einzelnen Stages sind Themen wie Erde, Weltraum oder Natur angepasst. Damit sind psychedelisch anmutende Grafiken gemeint, die das schnelle, actionbetonte Gameplay perfekt unterstützen. Wer sich davon abgelenkt fühlt, kann diese wilden Animationen allerdings problemlos deaktivieren. Ein besonderes Highlight stellt auch der Soundtrack dar, der an sich schon mit dem treibenden Techno perfekt zum Spielgeschehen passt. Das eigentlich geniale ist aber, dass die Lieder mit interaktiven Effekten unterlegt werden und so die Stücke nie gleich klingen. Erreicht wird dies durch die Integration von Schüssen und Treffern, die sich perfekt unter die Musik mischen und wie ein Instrument klingen.
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Vielen Dank an die Firma Koch Media für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 16.Juli.2008 - 19:46 Uhr