Spieletest: Sin and Punishment: Successor of the Skies WES

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Weitere Infos

Releasedate:
16. April 2015

USK 12 keine Onlinefunktion Remote Nunchuk unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Anzahl der Spieler: 1-2

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: Originalspiel (Wii) besaß ein Wendecover

Plus / Minus

Positiv:
knifflige Bosskämpfe
gute Steuerung
hoher Wiederspielwert
Negativ:
kurz
Story bedarf Hintergrund-Recherche
Online-Ranglisten mittlerweile offline

Sin & Punishment: Successor of the Earth war einer der ersten Import-Titel der Virtual Console auf der Wii erschien. Nicht ohne Grund, denn obwohl uns Europäern der Lylat Wars-ähnliche Rail-Shooter von Treasure zu Zeiten des Nintendo 64 verwehrt blieb, war das Spiel bei Importeuren sehr beliebt. Sakis Auftritt als Helfertrophäe in Brawl ließ schon vermuten, was dann 2008 bestätigt wurde: Sin & Punishment 2: Succesor of the Skies wird für die Wii erscheinen.

Einige Jahre danach

Jemand der befürchtet, die Handlung ohne den Kauf von Sin & Punishment 1 nicht zu verstehen, kann aufatmen: Diese Vorkenntnisse sind absolut nicht notwendig, weswegen der Titel auch keine Zahl enthält. Möchte man die komplexe Hintergrundgeschichte von Successor of the Skies verstehen, so wird man leider nicht mal durch den Prolog der damaligen Bedienungsanleitung schlau daraus - was bei einem Arcade-Action-Titel kaum Auswirkungen auf den Spielspaß hat. Deswegen reduzieren wir es erst mal auf das Wichtigste: Isa (der Sohn der Protagonisten aus Teil 1) möchte zusammen mit dem Alien-Mädchen Kachi von der vierten Erde fliehen, werden dabei aber von den Nebulox, fünf Soldaten mit übermenschlichen Kräften, und den Keepers, künstliche Lebensformen, verfolgt.

Der Hauptunterschied zwischen Sin & Punishment und anderen Rail-Shootern ist, dass es sich hierbei um einen 3rd-Person Shooter handelt. Ihr nehmt also nicht erst schaden, wenn ein Gegner oder ein Projektil die Mattscheibe durchbohrt, sondern müsst neben dem Fadenkreuz auch noch eine von zwei Spielfigur lenken, die möglichst nicht getroffen werden sollte. Wenn euch doch ein Hindernis zu nahe kommt, könnt ihr diesem entweder ausweichen oder es durch einen gekonnten Schwerthieb (kurzes drücken des Waffenknopfes) abwehren oder zurück an den Absender schicken. Außerdem neu ist die Möglichkeit jederzeit frei über den Bildschirm zu fliegen, während die "Successors of the Earth" noch an die Erde gebunden waren. Manche Level wurden sogar an klassische 2D-Shoot’em Ups angelehnt. Da es in der Luft natürlich leichter ist auszuweichen, gibt es für die erdgebundenen Treffer Bonuspunkte.

Wir sind nicht allein

Zu Beginn des Spiels könnt ihr zwischen zwei Charakteren wählen, die sich durch ihre Spielweise von einander unterscheiden. Isa schießt genau dorthin, wohin ihr zielt, und sein aufgeladener Schuss ist eine große Explosion. Kachi hingegen empfiehlt sich für Anfänger, da sie Gegner automatisch anvisiert und beim Aufladen mehrere Ziele (oder einen Boss mehrmals) markiert, um dann eine Salve auf sie niederprasseln zu lassen. Wenn ihr das Spiel mit beiden einmal durchgespielt habt, könnt ihr im Isa & Kachi-Modus jederzeit über den Minus-Knopf zwischen den beiden wechseln.

Obwohl für Retro-Fans auch die Steuerung über Classic und Gamecube Controller möglich ist, empfiehlt sich die einfachere Steuerung über die Pointer Funktion. Immerhin war die Steuerung am Nintendo 64 so kompliziert, dass extra hierfür eine Art Ko-Op Modus eingebaut wurde, bei der ein Spieler den Charakter und der andere das Fadenkreuz steuert. Zielen, abdrücken und mit dem Nunchuck ausweichen ist da wesentlich intuitiver. Der zweite Spieler, darf dieses Mal ein zweites Fadenkreuz mit einfacher Munition steuern, ohne aufgeladene Schüsse oder einem eigenen Charakter. Aber unter der Projektildusche, die euch in jedem Level erwartet, wäre ein weiteres Objekt am Bildschirm ohnehin nur unnötige Ablenkung gewesen.

Hat jemand Seife?

Der Spielverlauf erinnert stark an typische Spielhallen-Ballereien. Von Anfang bis Ende heißt es Action pur ohne Zeit zu verschnaufen – wer bremst verliert. Denn wen man darüber nachdenkt, dass man sich gerade durch pixeldünne Abstände zwischen zwei Lasern über den Bildschirm bewegt, dann wurde man schon von selbigen erwischt. Doch neben euren Reflexen ist dennoch auch strategisches Denken gefragt, denn wenn man die Bewegungsmuster der Bossgegner, die quasi im Fünf-Minuten-Takt auftreten, nicht schnell durchschaut, heißt es „Game Over“. Es wird zwar vor jedem Boss ein Speicherpunkt gesetzt, aber auch mit den unbegrenzten Leben dürfte es einiges an Übungszeit dauern, bis die Leiste des Gegners schneller als eure auf null gesunken ist. Allein diese Tatsache verhindert, dass die acht Level - welche fehlerlos 15-25 Minuten beanspruchen - in zwei Stunden abgehakt sind.

Die Kürze des Spiels macht auch den hohen Wiederspielwert aus. Während Einsteiger durch stetiges Speichern die Story durchspielen können, werden sich Highscorejäger nur mit einem Spiel ohne Continues zu Frieden geben. Denn sollte euer Charakter sterben, so fällt auch eure Gesamtpunktzahl auf null zurück. Um die Spielzeit noch weiter zu verlängern wurde an den Isa & Kachi-Modus noch ein erweitertes Ende angefügt. Also ist es erst frühestens nach dem dritten Lauf komplett durch. Sollte das aber nicht reichen, wird man von der Länge enttäuscht sein. Denn Zusatzmissionen oder andere Sekundärziele wie in anderen Rail-Shootern für Wii gibt es nicht.

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