Spieletest: Raving Rabbids - Die verrückte Zeitreise WII

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Weitere Infos

Releasedate:
25. November 2010

USK 6 WiFi Remote Nunchuk unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1-4

Leser-Meinungen: Noch keine

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Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Onlinespiel
Wii-Motion-Plus-Unterstützung
Negativ:
Schwache Technik
Stupide Spielmechanik
Geringer Umfang

Vor einigen Monaten gab Ubisoft eine neue Unternehmensstrategie bekannt, die besagte, erfolgreiche Franchises sollten in einem kürzeren Abstand auf den Markt kommen, was nichts anderes als die berühmte Cashcow ist, die solange gemolken wirkt, bis nichts mehr da ist. Bei Assassin’s Creed Brotherhood ist das Experiment geglückt, binnen eines Jahres einen neuen Titel zu produzieren, aber wie sieht es mit dem mittlerweile vierten Teil der verrückten Hasen aus?

Viel gewollt und wenig geschafft

Die Raving Rabbids entstammen ursprünglich dem Jump’n’Run-Universum von Rayman, haben sich aber mittlerweile als eigene Serie emanzipiert. Bis auf eine Ausnahme handelt es sich dabei um wilde Minispielsammlungen, die mit dem besonders schrägen Humor der Protagonisten garniert sind. So auch bei der verrückten Zeitreise, die die Karnickel durch viele Epochen der Menschheitsgeschichte führt. Eine richtige Geschichte sucht man als Spieler allerdings vergebens: Von der Haupthalle aus, lassen sich alle anderen Räume aufsuchen, die dann thematisch verschiedene Minispiele anbieten. So gibt es eine Jumperwelt, Schießherausforderungen, Hasen mit Flügeln mit Flugaufgaben und eine kleine Welt, die nur mit Wii-Motion-Plus betreten werden kann. Dabei werden in jedem Minispiel kleinere Plots erzählt und am Ende hat der Spieler oftmals die Chance die Weltgeschichte entscheidend zu verändern. So waren die Hasen beispielsweise für den Untergang der Titanic oder die fehlende Nase der Sphinx verantwortlich. Dennoch bleiben diese Ministories zusammenhanglos und sind ohnehin nur beim ersten Mal anschauen lustig. Schnell fällt so auf, dass die Entwickler kein stimmiges Spielkonzept erarbeiten konnten: Kein Tutorial weist in die Mechanik ein, Minispiele werden kaum erklärt und können oftmals nur durch Drücken sämtlicher Knöpfe und Bewegungen gemeistert werden. Auch die Spielwelt selbst ist nicht logisch aufgebaut. Es gibt bereits in der Haupthalle die Möglichkeit an einem Sing- und einem Tanzwettbewerb teilzunehmen. Diese Spiele zählen aber nicht zu den restlichen in den einzelnen Themenräumen, die auf einer großen Tafel zusammengefasst sind. Darüber hinaus gibt es noch ein Quiz, das ebenfalls völlig entkoppelt vom Rest auftaucht. Die etwa 25 Minispiele schwanken qualitativ stark und können nicht mehr begeistern. Egal ob geschossen, gelaufen oder geflogen wird, nichts wirkt neu und frisch. Selbst die Wii-Motion-Plus-Spiele, von denen es nur drei Stück gibt, nerven eher als durch präzise Steuerung zu begeistern. Die Online-Funktion konnte nicht getestet werden, da die Server auch nach mehrfachen Versuchen nicht erreichbar waren. Hier könnte der Fehler aber auch bei Nintendo liegen, weshalb Ubisoft in diesem Punkt keinen Abzug erhält.

Verrückt: auch technisch eine echte Zeitreise

Die technische Seite ist äußerst zweckmäßig gehalten, was sich schon am Ubisoftlogo mit leichtem Treppeneffekt von der ersten Spielsekunde an verdeutlicht. Auch die dämlichen Ladevideos weisen diesen Fehler auf, vielleicht waren die Entwickler selbst unsicher, ob sie nun für den Handheld oder eine TV-Konsole entwickeln. Der Comicgrafik kann man natürlich vieles verzeihen, das Fehlen scharfer und abwechslungsreicher Texturen etwa. Warum aber schwere Clipping-Fehler zur Tagesordnung gehören, ist unklar. Die Hasen selbst sehen gewohnt irre aus und machen auch permanent irgendwelche Faxen. Aber es ist eben nicht wie damals beim Launch der Wii, als Ubisoft mit dem abgedrehten ersten Teil noch punkten konnte. Jetzt wirken die Hasen überholt und die Serie ausgehöhlt.
Die Musik passt zum bisherigen Eindruck und ist bestenfalls unaufdringlich. Im Tanzmodus gibt es einige bekannte Stücke, die aber nur instrumental vorliegen. Das Schreien der Hasen ist natürlich obligatorisch vorhanden, sollte aber mittlerweile auch jedem Spieler bekannt sein, der die Serie kennt.

Fazit

Die verrückte Zeitreise lohnt nicht wirklich, die drögen Minispiele und eine völlig inkonsistente Präsentation wurden mit gerade einmal akzeptabler Technik versehen. In letzter Zeit dürften sich Wii-Spieler von Ubisoft durchaus zurückgesetzt vorkommen: H.A.W.X. 2, Ghost Recon und auch die verrückte Zeitreise sind allesamt enttäuschend und bei den Konkurrenzkonsolen laufen die großen Serien mit hervorragenden Wertungen vom Stapel, hoffen wir auf bessere Zeiten!

Grafik
5.5
Sound
6
Multiplayer
6
Gesamt
5.5

verfasst von „Shiek Katzenwald“

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Vielen Dank an die Firma Ubisoft für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 07.Dezember.2010 - 13:39 Uhr