Spieletest: Pokémon XD: Der dunkle Sturm NGC

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Releasedate:
32. November 2005

USK 0 keine Onlinefunktion unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1-4

Leser-Meinungen: 5 Meinungen

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Specials: 60-Hz-Modus

Plus / Minus

Positiv:
bewährt gutes Pokémon-Gameplay
schön inszinierte Kämpfe
GBA-Link
Negativ:
technisch nur auf Colosseum-Nievau
viel Location-"Recycling"
keine Sprachausgabe

Es ist nun ca. 1 1/2 Jahre her, dass uns Entwickler Genius Sonority mit Pokémon Colosseum das erste ernstzunehmende Pokémon-Spiel für den Cube - das bizarre Pokémon Channel werde ich mal demonstrativ übersehen - beschert hat. Dieses war zwar ein wirklich gutes Spiel, nur hatten sich die Fans der GBA-Spiele von diesem 3D-Pokémon-Abenteuer einfach mehr erwartet. Aber nun soll laut Nintendo alles besser werden. Mit Pokémon XD: Der dunkle Sturm sollen die Fans der knuddeligen Viecher endlich ihr lang erwartetes 3D-Rollenspiel erhalten, dass zusätzlich noch einen düsteren Grundton haben soll. Tja, nun ist das Game auf dem Markt und die Ernüchterung ist groß. Was ihr von dem Titel wirklich erwarten könnt, will ich euch im Folgenden näherbringen.

Das Crypto-Imperium schlägt zurück

Wie schon Pokémon Colosseum führt uns auch Pokémon XD wieder in die landschaftlich karge Orre-Region. Und auch wenn zwischen der Veröffentlichung der beiden Pokémon-Spiele in unserer Zeitrechnung gerade mal 1 1/2 Jahre liegen, sind im Spiel bereits 5 Jahre seit den Ereignissen von Colosseum vergangen. Wir erinnern uns: Damals schaffte es ein junger, aufstrebender Pokémon-Trainer mit leicht krimineller Vergangenheit zusammen mit seiner medial veranlagten Freundin der Verbrecherorganisation "Team Crypto" das Handwerk zu legen, welche mit Hilfe der so genannten Krallmaschine von Team Krall die Pokémon anderer Trainer stahl, um sie in Crypto-Pokémon zu verwandeln, deren Herzen versiegelt sind und die damit zu seelenlosen Kampfmaschinen wurden. Seitdem ist der Frieden in der Region eingekehrt. Doch wie so oft in Videospielen, trügt der ruhige Schein...

Gleich nachdem wir im Hauptmenü den "Story-Modus" ausgewählt haben, werden wir schon Zeuge eines Verbrechens. Ein riesiges Frachtschiff, welches - wie wir später erfahren - eine Menge Pokémon nach Orre transportieren sollte, wird plötzlich von einem Crypto-Pokémon, einem Lugia, aus dem Wasser gehoben und verschleppt. Wer steckt wohl hinter dieser Tat und was ist der Zweck dieser Entführung? Nun, es liegt an euch, dies herauszufinden. Genauer gesagt liegt es an unserem neuen Helden, einem wiederum jungen, aufstrebenden Pokémon-Trainer, der in einer Pokémon-Forschungseinrichtung lebt. Dieses Labor wurde vom Vater des Jungen nach den Vorfällen aus "Colosseum" erbaut, um dort die Geheimnisse der Crypto-Pokémon zu erorschen. Das aktuelle Projekt trägt den Namen "Cryptorbis" und ist eine Maschine, in der man Crypto-Pokémon mit Hilfe von "gesunden" Monstern schneller von ihrem Fluch zu erlösen kann. Und diese Maschine kommt uns gerade recht, denn wie wir bald erfahren, ist Team Crypto wieder zurück. So liegt es wieder an uns, mit unserem Helden durch die Lande zu ziehen, zu kämpfen und schlussendlich den Plan der Oberfieslinge zu vereiteln.

Colosseum Reloaded?

Eigentlich müsste beim Starten dieses Spiels nach den Logos von Nintendo und Genius Sonority auch gleich noch das Zeichen vom "Grünen Punkt" auftauchen. Denn der Recyclinganteil gegenüber Pokémon Colosseum ist sowohl beim Gameplay als auch bei der Spielwelt auffällig hoch. Nehmen wir dazu Nintendos Versprechungen mal genauer unter die Lupe: ein echtes 3D-Pokémon-Rollenspiel soll es sein. Davon kann aber leider nicht die Rede sein. Denn das Game spielt sich genau wie sein Vorgänger. Ihr besitzt ein Team aus bis zu sechs Pokémon, mit denen ihr eure Kämpfe bestreitet. Gekämpft wird wieder zwei gegen zwei. Für jeden Kampf gibt es Erfahrungspunkte, durch die eure Tierchen in höhere Level aufsteigen und hin und wieder auch neue Attacken erlernen. Bis jetzt hört es sich schon noch wie ein RPG an, nur leider ist das Spiel sehr linear. Kaum habt ihr eine Aufgabe erledigt, werdet ihr förmlich auf euer nächstes Ziel gestoßen. Das verhindert zwar langes Herumirren, aber ein wenig mehr Bewegungsfreiheit hätte dem Spiel gut getan. Natürlich könnt ihr jederzeit vom Kurs abweichen und ihr solltet dies zwecks Aufleveln eurer Pokémon hin und wieder sogar tun, nur ist die Fülle der Side-Quests bei weitem nicht das, was man sich von einem Rollenspiel erwarten würde. Auch eine RPG-typische Oberwelt hat das Spiel nicht zu bieten. Die Landkarte wurde zwar gegenüber Colosseum ein wenig aufgepeppt, leider kann man dort wieder nur die freigeschalteten Orte anwählen, ein freies Erkunden der Orre-Region ist wieder nicht möglich. Eine Gameplay-Neuerung gibt es gegenüber Pokémon Colosseum aber doch: Neben den Crypto-Pokémon, welche man sich wie gewohnt mit der Krallmaschine während eines Kampfes vom Gegner stiehlt, gibt es in Pokémon XD auch wild lebende Monster zu fangen. Leider folgt die Ernüchterung auf dem Fuße, denn diese Funktion ist umständlicher, als es Fans der Gameboy-Pokémon-Spiele erwartet hätten. Um ein wildes Pokémon zu fangen, muss man einen von drei Plätzen im Spiel aufsuchen, an denen man Pokésnacks als Köder auslegt. Danach kann man sich wieder zurück ins Abenteuer stürzen. Wenn ein Pokémon angebissen hat, schlägt der Sensor in eurem P-DA Alarm und ihr müsst schnell zurück zum Pokémon-Platz, um das wilde Tierchen mit einem handelsüblichen Pokéball einzufangen. Wie gesagt, diese Prozedur ist leider genauso umständlich, wie es sich anhört. Besonders "lustig" wird die Sache, wenn ihr euch gerade tief in ein labyrinthartiges Gebäude vorgekämpft habt und dann auf einmal der Pokésensor anspringt.

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