Spieletest: Pokémon: Blattgrüne Edition GBA

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Weitere Infos

Releasedate:
32. TBA 2004

USK 0 unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1-4

Leser-Meinungen: 1 Meinungen

Spiel kaufen: Bei Amazon.de bestellen

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
151 Pokémon mit Charme
"Turbotreter"
Negativ:
Wireless Adapter bisher Pokémon only
Tausch/Kampf nur mit Saphir/Rubin
Nur begrenzte Änderungen

Was von vielen sehr skeptisch beäugt und auch belächelt wurde, hat sich zu einem grenzenlosen Phänomen entwickelt. Vor ziemlich genau fünf Jahren ließ Nintendo die Pocket Monster erstmals auf Europa los, was sicherlich ein gewagter Schritt war. Die kindliche Verpackung der roten und blauen Edition enthielt ein einfach gehaltenes Rollenspiel mit einem enormen Suchtfaktor. Zuerst als Geheimtipp gehandelt, wurde Pokémon sehr bald – auch dank der TV-Serie - zum Kassenschlager. Der Andrang war groß, dem Merchandisingwahn keine Grenzen mehr gesetzt (wer erinnert sich nicht mit Freude an die Pikachu-Trinkflasche?) und sämtliche Ableger für alle Nintendokonsolen sprossen nur so aus dem Boden.

Nach den jüngst erschienenen Saphir- und Rubin-Editionen wagt sich Nintendo an ein Remake: Die Ur-Versionen Rot und Blau (in Japan übrigens Rot und Grün, daher auch die Bezeichnungen) wurden aufgefrischt, sowohl die Grafik als auch das Gameplay. Außerdem lassen sie sich mit den neusten GBA-Editionen verlinken, sodass auf einem Modul endlich alle 386 Pokémon gesammelt werden können. Als kostenloses Extra legt Nintendo jeder Blattgrünen und Feuerroten Edition den Wireless Adapter bei, mit dem es möglich ist, die Pokémon zu tauschen und gegeneinander antreten zu lassen – und das völlig ohne Kabel, hierzu später mehr.

Schon beim obligatorischen Aufreißen der glänzenden Packung sticht einem – wie es bei Pokémon fast schon Tradition ist – das kleine, farbige Modul ins Auge. Wie schon in allen vorherigen Versionen besitzt die Cartridge leider nur einen Spielstand. Sobald dann ein Charakter ausgewählt wurde (diesmal darf zwischen einem Mädchen und einem Jungen gewählt werden), die Namen verteilt sind und das Startpokémon ausgewählt wurde, geht’s auch schon auf die Reise. Die Reise mit dem Ziel, alle acht Arenaleiter zu besiegen und letztendlich das Finale gegen die Top4 zu bestreiten sowie alle Pokémon im Pokédex zu verewigen.

Von Alabastia über Saffronia City bis zur M.S. Anne: Langjährige Pokémonspieler werden sich in der Welt von Kanto sofort zu Hause fühlen. Natürlich darf das Team Rocket als böser Gegenpol und auch die 151 Pokémon aus den Anfangstagen nicht fehlen. Bis zum sechsten von acht Orden wirkt das Spiel allerdings kaum aufgefrischt, nur der veränderte Sound und die Grafik fallen zuerst auf. Die Grafik glänzt leider nur auf Saphir- und Rubin-Niveau, was den GBA (SP) nicht ansatzweise ausreizt. Erneut wird das Geschehen durch die gewohnte Iso-Perspektive betrachtet. Der Sound hingegen wurde einer kompletten Generalüberholung unterzogen: Alle altbekannten Melodien wurden komplett neuarrangiert, was wirklich sehr gut gelungen ist. Die Steuerung funktioniert auch wie üblich: Mit dem Steuerkreuz wird der Charakter gesteuert, mit Start das Menü aufgerufen, mit A bestätigt und mit B widerrufen. Gegen Anfang des Spiels werden einem übrigens die sogenannten „Turbotreter“ geschenkt, die mit B aktiviert werden. Die Schrittgeschwindigkeit des Charakters erhöht sich so um das Doppelte – wer die Ur-Versionen kennt, der weiß, dass das mehr als nötig war. Ein spezielles Hilfemenü lässt sich mit den beiden Schultertasten L und R aufrufen. Falls ihr z.B. ratlos seid, welches Element gegen euren Gegner jetzt von Vorteil wäre, dann lasst euch einfach kurz helfen. Eine sehr gute Option für Einsteiger, die Hilfe ist ziemlich brauchbar. Auch lässt sich ein spezielles Item auf Select legen, was sich besonders bei oftgenutzten Gegenständen lohnt. Sogar der Rucksack wurde dem Rubin- und Saphir-Standard angepasst: Für VMs & TMs, sämtliche Standarditems, Beeren und anderes sind in spezielle Rubriken eingeteilt, somit ist schneller Zugriff garantiert.

Nach wie vor steht das Fangen, Aufziehen und Trainieren der kleinen Monsterchen im Vordergrund. Es darf mit den drei klassischen Startpokémon Bisasam, Glumanda oder Schiggy begonnen werden. Mit dem Pflanzenpokémon Bisasam gestaltet sich der Einstieg etwas leichter, mit Glumanda, dem kleinen feurigen Drachen, etwas schwieriger. Wie vorhin schon erwähnt, sind die Locations größtenteils unverändert. Nach dem sechsten Orden darf allerdings auf das sogenannte „Eiland“ getourt werden. Dieses „Eiland“ besteht aus einigen Inseln, die neu integriert wurden und somit auch erkundschaftet werden dürfen.

Auch das Kampfsystem ist altbekannt: Meistens treten Pokémon 1:1 gegeneinander an; hierbei ist es egal, ob sie gerade wild im Gras umher streunen und auf euren Pokéball nur warten oder ob sie einem Trainer gehören, der euch herausfordert. Rundenbasiert trifft jeder der beiden seine Aktionsauswahl, hier kann zwischen einer Attacke, der Flucht bei wilden Pokémon oder dem Benutzen eines Items gewählt werden. Ziel ist es, die gegnerische KP-Anzeige gen Null zu treiben, um zu siegen oder per Pokéball das wilde Pokemon zu fangen. Nach dem Kampf werden Exp-Punkte verteilt; ist eine bestimmte Anzahl erreicht, steigt das Pokémon um einen Level. Eine Neuerung hierbei sind die Doppelkämpfe, die leider sehr selten stattfinden. Statt mit einem Pokémon zu kämpfen, werden von Anfang an direkt zwei Monster ausgewählt, die sich im Wechsel mit ihren beiden Gegnern bekriegen.

Das Pausenmenü gestaltet sich auch um Einiges freundlicher: Es darf nach wie vor zu jeder Zeit gespeichert werden, die Ruhmeshalle darf betrachtet und sämtliche Statistiken zum Charakter können begutachtet werden. Besonders der Pokédex wurde verbessert. Die Pokémon können nun nach Nummern, nach dem Alphabet, dem Element etc. sortiert werden, außerdem gibt es sehr viele Zusatzinfos zu allen Tierchen.

Tja, was darf bei einem Pokémon nicht fehlen? Richtig, der Multiplayer. Dank des beigelegten drahtlosen Adapters darf erstmals auch vollkommen ohne störende Kabel gekämpft, getauscht und geredet werden. Allerdings kann der Wireless Adapter nicht mit jedem linkfähigen Spiel kombiniert werden; es bedarf einer speziellen Kompatibilität. Das Linkkabel ist deshalb leider noch nicht ganz nutzlos. Blattgrün und Feuerrot dürfen außerdem mit den GCN-Ablegern Pokémon Colloseum und Pokémon Box verlinkt werden. Neben dem üblichen Tauschen und Kämpfen, stehen erstmals auch kleine Minispiele zur Auswahl, als besonderes Extra kann in einer PSO-mäßigen Lobby sogar mit den Mitspielern gechattet werden.

Fazit

Wer wirklich die ersten beiden Editionen nicht kennt, sollte auf jeden Fall zuschlagen, auch dank des kostenlosen Wireless Adapters lohnt sich die Sache schon. Die Grafik und der Sound wurden ordentlich aufpoliert, auch wenn die Grafik bei weitem nicht überzeugt. Alte Pokémonhasen sollten sich darüber im Klaren sein, dass sich die Änderungen stark in Grenzen halten. Aber mal ehrlich, wir geblendeten Fans lesen doch eh keine Reviews, wir kaufen jede Pokémonedition blind! ;)

Grafik
6
Sound
8
Multiplayer
8
Gesamt
8.5

verfasst von „biza“

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Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 22.Oktober.2004 - 20:21 Uhr