Spieletest: Pikmin 2 NGC

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Releasedate:
32. Oktober 2004

USK 0 keine Onlinefunktion unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1-2

Leser-Meinungen: 4 Meinungen

Spiel kaufen: Bei Amazon.de bestellen

Specials: 60 Hz-Modus

Plus / Minus

Positiv:
größerer Umfang als sein Vorgänger
schwerer als Pikmin 1
kaum Ladezeiten
Multiplayer u. neuer Challenge-Modus
Negativ:
100 Pikmin-Limit

Vor gar nicht mal so langer Zeit gab es da doch die Geschichte eines Captains, der mit seinem Raumschiff die Laufbahn eines Asteroiden kreuzte und auf einen unbekannten und unheimlichen Planeten landete. 30 Tage hatte dieser kleine Wicht Zeit, sein zerstörtes Raumschiff wieder voll einsatzbereit zu machen und die fehlenden Teile seines Schiffes zu finden. Nur dank den Pikmin, einer pflanzenartigen Lebensform, konnte er seine Mission am Ende erfüllen und den Planeten der Pikmin verlassen. Doch jetzt ist er zurück...

Nicht mal drei Jahre ist es her, da durften sich Gamecube-Zocker endlich mal wieder auf ein neues Spiel vom "Godfather of Game Innovation" selbst, Shigeru Miyamoto, freuen. Dieses Spiel war "Pikmin", eine Art Strategiespiel mit frischem Spielprinzip. In insgesamt 30 "Tagen" musste Captain Olimar seine 30 Schiffsteile wiederfinden, um den Planeten der Pikmin rechtzeitig verlassen zu können. Man kämpfte sich Tag für Tag durch die Gebiete des Planeten und fand neue Schiffsteile für die "Dolphin", im Bestreben, noch vor Ablauf der 30 Tage sein Ziel zu erreichen. War der Überlebenskampf von Erfolg gekrönt, beobachtete man in einer traurigen Sequenz, wie sich Olimar scheinbar für immer von den Pikmin verabschiedete. Wäre Olimars Kollege Louie nicht so ein schlechter Pilot, wer weiß... Vielleicht hätte Olimar wirklich nie wieder die Pikmin besucht. Denn es kam, wie es kommen musste: Olimar flog mit seiner reparierten Dolphin zurück zu seinem Heimatplaneten Hocotate. Er wird von dem Chef seiner Firma und seinem Kollegen freundlichst empfangen - und schon ist Olimars Schiff weg. Der Grund: Die Firma Hocotate Freight, in welcher auch Olimar tätig ist, hat schwere finanzielle Schwierigkeiten. Angestellter Louie hat eine Ladung wertvoller Pikpik-Karotten verloren, worauf der Chef als letzten Ausweg für das Weiterbestehen seines Unternehmens nur die Aufnahme eines gewaltigen Kredites sah. Außerdem sah er sich gezwungen, Olimars Schiff während seiner Abwesenheit zu verkaufen. Doch dank Olimars Souvenir vom Pikmin-Planeten kommt nun neue Hoffnung auf: Das alte Schiff des Unternehmens schätzt den Wert von diesem Schatz auf 100 Pokos. Die Mission ist klar: Olimar und der eigentliche Schuldige Louie müssen zurück zum Planeten der Pikmin und versuchen, so viele Schätze zu finden, damit die Schulden zurückgezahlt werden können. Und so begeben sich Olimar und Louie mit dem "alten Schiff" zurück zu den Pikmin...

Die Story verrät euch schon Einiges über die neuen Features im Spiel, denn so reisen sowohl Olimar als auch der neue Charakter Louie mit, was auch bedeutet, dass Pikmin 2 ab sofort über einen Mehrspieler-Modus verfügt, aber auch Änderungen im Einzelspieler-Modus auffallen. Das Spiel verfügt über einen 60 Hz-Modus und kommt komplett in Deutsch daher. Ganze 27 Speicher-Blöcke kostet euch ein neues Savegame auf eurer Memory-Card für Pikmin 2. In Hauptmenü habt ihr die Auswahl zwischen dem Einzelspieler- und dem Mehrspieler-Modus, den Optionen, High-Scores und Boni. In den Optionen könnt ihr unter anderem die Sprache ändern und auf Surround umschalten. Die High-Score-Tabellen geben euch jeweils die besten drei Ergebisse aller Art, sei es die Anzahl an getöteten Pikmin durch Gift oder die am wenigsten benötigten Tage. Der Menüpunkt Boni bietet euch einige Extra-Filmchen zum Spiel an, beispielsweise die Intro-Sequenz, später aber auch freischaltbare Dinge.

Wie beim Vorgänger könnt ihr bei Pikmin 2 insgesamt drei Savegames angelegen. Startet man ein neues Spiel, wird einem erst einmal über die ganze Geschichte von Olimars Landung bei den Pikmin bis zur Sache mit dem gewaltigen Kredit erzählt. Eure Aufgabe: Auf dem Pikmin-Planeten mit Hilfe der kleinen Wesen Schätze im Gesamtwert von 10.000 Pokos zu sammeln. Diese Schätze sind vielerlei Dinge: ob Karten, Beeren, Murmeln, Disketten, Handschuhe oder sogar Würstchen. Jeder Schatz hat einen einmaligen Wert an Pokos. So gibt es Dinge, die euch satte 200 Pokos einbringen, dann aber auch wieder Gegenstände, die gerade mal 20 oder weniger Pokos wert sind. Einige dieser Dinge haben übrigens eine ganz besondere Funktion, die euch bei eurer Mission unterstützt. Sei es das Erreichen des nächsten Gebietes oder das Verbessern der Raumanzüge unserer beiden Astronauten. Eure Gegner, die ihr sonst zum Vermehren eurer Pikmin nutzt, könnt ihr in den neuen Höhlen auch als "Schatz" werten lassen - allerdings bringen lebende Objekte so gut wie gar kein Geld. Fleißige Sammler lassen sich dadurch aber nicht abschrecken.

Wenn man das Spielprinzip von Pikmin 1 und 2 vergleicht, könnte man doch auf die Idee kommen, da gäbe es nichts großartig Neues oder nichts Schweres mehr. Nun, weit gefehlt, denn die Entwickler haben sich was einfallen lassen. Pikmin 2 ist kein warmer Aufguss seines Vorgängers; es gibt jede Menge große und auch ein paar kleine Änderungen bzw. Verbesserungen. Zu den Kleineren gehört beispielsweise, dass nun der Geist eines gestorbenen Pikmin die Farbe hat, zu dessen Art er gehörte. Außerdem wird nun bei den Zahlen der benötigten und vorhanden Pikmin-Kraft von Gegenständen die Farbe der Pikmin-Art angezeigt, von denen am meisten gerade beim Tragen helfen. Nützlich wird das, wenn man Pikmin-Beute zuteilen will, damit jede Pikmin-Art in etwa gleich viele Samen bekommt. Desweiteren war es in Teil 1 noch so, dass ein Pikmin, nachdem es den Stängel einer Blume "gefällt" hat, immer sofort zu Olimar zurückschwirrte. Wollte man also, dass das Pikmin den farbigen Samen brav zurück zu seiner Zwiebel bringt, musste man erst einmal warten, bis das Pikmin mit der Arbeit fertig war und es dann noch mal zu dem Samen hinwerfen. Das wurde geändert - die Pikmin arbeiten nun noch selbstständiger und helfen sich schneller gegenseitig aus. Sowieso wirkt das gesamte Gameplay von Pikmin 2 flotter: Eure Charaktere pflücken die Pikmin schneller, Pikmin kommen zügiger aus der Zwiebel und sie lassen sich etwas schneller steuern, was bei Boss-Kämpfen, die eine schnelle Reaktion eurer Pikmin und von euch abverlangen, auffällt. Die Boss-Kämpfe finden übrigens jetzt nur noch selten auf der Oberfläche statt, denn ebenfalls eine Erneuerung der Fortsetzung sind die vielen Höhlen. Meistens könnt ihr vier Stück in einem Gebiet ausfindig machen. Und die haben es in sich. Nicht nur, dass die Höhlen zufallsgeneriert sind, d. h. ihr trefft bei jedem neuen Betreten einer Höhle auf andere Wege, nein, während ihr euch in der Höhle aufhaltet, habt ihr keine Möglichkeit, Pikmin aus einer Zwiebel zu holen, gar zu züchten. Was aber nicht heißt, dass ihr in einer Höhle auf keine Gegner trefft - im Gegenteil. Stärkere und flinkere Gegner, die euch eine neue Strategie abverlangen, sind überall zu finden. Manche Gegner werdet ihr nur in speziellen Höhlen und nirgendwo anders finden. In Pikmin 2 gibt es kein Zeitlimit mehr, d. h. ihr braucht nicht in 30 Tagen alle Schulden getilgt zu haben oder Ähnliches. Aber die Schwierigkeit, mit maximal 100 Pikmin in einer unerforschten Höhle klar zu kommen, verlangt etwas ab. Denn es ist nicht so, dass ihr beispielsweise mit 100 roten Pikmin locker eine Höhle "klarmachen" könnt - hier wird mehr Strategie und Vordenken verlangt. Bevor ihr eine Höhle betretet, gibt es einen Hinweis, auf welche Elemente ihr während eurer Suche nach Schätzen stoßen werdet und es ist ratsam, sich dementsprechend vorzubereiten. Wird zum Beispiel Elektrizität angezeigt, solltet ihr auf keinen Fall eure gelben Pikmin vergessen. Jede Höhle ist in mehrere Sublevels unterteilt; manchmal geht solch ein "Boss-Dungeon" bis sieben oder mehr Stockwerke unter die Erde. Jedesmal, wenn ihr ein Stockwerk gemeistert habt, wird das Spiel automatisch gespeichert, ansonsten findet das Speichern nach Bewältigung eines Tages statt. Während die Zeit bis zum Sonnenuntergang auf der Oberfläche vergeht, habt ihr in den Höhlen soviel Zeit, wie ihr benötigt. Das ist auch gar nicht mal so schlecht, denn einmal in einer Höhle, könnt ihr erst wieder hinaus, wenn ihr einen Wasser-Strudel findet, der dies ermöglicht. Und da diese Strudel meistens erst im letzten Sublevel liegen, gibt es nur eine Möglichkeit - und die lautet Durchkämpfen. Das lohnt sich aber auch gewaltig: Nicht nur, dass ihr nach und nach mehr Schätze findet und somit eure Schulden verringert, manche Schätze verbessern sogar eure Ausrüstung. In jeder Höhle lässt der Boss einen ganz besonderen Gegenstand fallen, der dann sofort von eurem Schiff untersucht wird. So seid ihr im späteren Verlauf des Spieles immun gegen Feuer oder Elektrizität. Um an diese Gegenstände zu kommen, ist aber Einiges mehr an können verlangt, denn im späteren Verlauf des Spieles werden die Bosse richtig schwer. Eine nervige Änderung fällt aber auch auf: Nach jedem Tag findet ihr Schätze wieder genau an dem Ort, wo sie ursprünglich waren. In Pikmin 1 konnte man, unabhängig von der Zeit, einem Schiffsteil hinterherjagen und dann ohne Sorge am nächsten Tag weitermachen, weil es noch am selben Fleck lag - das ist nun nicht so. Das bedeutet auch, dass Gegner, die Schätze verschlungen haben, vielleicht ein zweites Mal besiegt werden müssen. Wenn ihr in den vielen Höhlen einen Schatz vergesst, bleibt euch sowieso keine andere Wahl, als euch noch einmal komplett durch alle Stockwerke zu schlagen.

Die Höhlen bergen übrigens auch zwei neue Pikmin-Arten. Die eine ist etwas molliger und lila gefärbt, außerdem sind die Dickerchen ungeheuer stark: Ein solches Pikmin hat die Kraft von zehn normalen. Das wird später mehr als wichtig, denn es kann durchaus vorkommen, dass ein Gegenstand eine Tragkraft von mehr als 100 Pikmin abverlangt; aber da sich das 100-Pikmin-Limit leider gehalten hat, müsst ihr auf die lila Pikmin zurückgreifen. Die zweite neue Art an Pikmin sind die weißen mit großen roten Augen. Sie sind besonders dünn und flink sowie immun gegen Gift. Sie werden auch benötigt, um vergrabene Schätze wieder sichtbar zu machen. Beide dieser Pikmin-Arten findet ihr nur unter der Erde - in Blumen. Gezwungenermaßen müssen vorhandene Pikmin geopfert werden, um sie in eine der Blumen zu werfen und daraus einen Keim von einer der neuen Pikmn-Arten entstehen zu lassen. Die Anzahl der Keime, die eine solche Blume ausspucken kann, sind allerdings auf fünf beschränkt. Ihr könnt die neuen Pikmin aber mit zur Oberfläche nehmen; sobald ein Tag vorbei ist, müssen sie zum Raumschiff gebracht werden. Besiegen die neuen Arten irgendwelche Gegner, werden diese zu einer roten, gelben oder blauen Zwiebel gebracht.

Die vielen Änderungen im Spiel verlangen ein Umdenken in der Strategie. Zwar geht es immer noch um das Sammeln von Gegenständen, aber zahlreiche neue, vor allem getarnte Gegner und neue Elemente machen euch das Leben schwer. Lasst ihr zum Beispiel unbedacht eure Pikmin neben einer harmlos wirkenden Pflanze stehen, ist es möglich, dass ihr bei eurer Rückkehr alleine dasteht. Fans des Vorgängers stehen nun auch anderen Toren gegenüber, die mal elektronisch geladen oder von Giftnebel umhüllt sind. Durch Rumprobieren weiß man später natürlich, welche Pikmin-Art was zu tun hat, allerdings gibt es jede Menge neue Rätsel und so ist es angebracht, vorher gut nachzudenken, welche und vor allem wie viele Pikmin einer Art man für spezielle Aufgaben nehmen will. Pikmin 2 ist eindeutig schwieriger als sein Vorgänger, auch wenn alles "harmlos" anfängt. Ein Vorteil hierbei ist, dass ihr nun zu zweit unterwegs seid: Sowohl Olimar als auch Louie unterstehen eurer Kontrolle. Durch das Drücken des X-Knopfes wechselt man zwischen den beiden. Louie hat exakt die selben Fähigkeiten wie Olimar. Oft läuft man in einer gesamten Gruppe umher, aber es kann sich als äußerst nützlich und zeitsparend erweisen, wenn man die Gruppen trennt. Ab und an wird auch der Einsatz von beiden Gruppen verlangt, um an ein Schatzteil zu kommen, wenn man zum Beispiel bei einer Steinwaage an Höhe gewinnen muss, um dann Pikmin noch weiter hoch zu werfen, während der andere Part dafür sorgt, dass das Gewicht stimmt. Bei solchen Aktionen werden dann sowohl Olimar, als auch Louie benötigt. Insgesamt benötigt man den zweiten Charakter aber eher seltener. Neu hinzugekommen sind übrigens auch zwei seltene Tränke, die euch euer Raumschiff zusammenstellt, wenn eure Pikmin bestimmte Beeren von Pflanzen abschlagen und zum Raumschiff bringen. Ein Trank macht eure Pikmin stärker, der andere greift die Fähigkeiten eures Gegners an und verwandelt ihn für kurze Zeit zu Stein. Durch das Steuerkreuz könnt ihr von diesen neuen Waffen Gebrauch machen, womit wir auch zur Steuerung kommen. Hier hat sich nicht wirklich viel verändert, wozu auch? Durch Drücken von START gelangt ihr in das umfangreiche Hauptmenü mit Karte. Der Charakter, mit dem ihr gegenwärtig unterwegs seid, wird mit dem Analog-Stick gesteuert, mit Y kann man zwischen Olimar und Louie wechseln. X entlässt Pikmin, mit B könnt ihr sie wieder zu euch pfeifen. Der L-Schulterbutton führt die Kamera direkt hinter euren Charakter, mit R könnt ihr zwischen drei Entfernungen wählen und mit Z kann geschwenkt werden. Mit A können Pikmin getragen und geworfen werden. Links und Rechts des Controller-Steuerkreuzes haben hier eine neue Funktion: Das Pikmin, das gegenwärtig gehalten wird, kann getauscht werden. Damit erspart man es sich, erst lange in der Gruppe nach der Art zu suchen, die man gerade braucht.

Die Liebe zum Detail ist etwas ganz Besonderes bei Pikmin, bei der Fortsetzung aber deutlicher als jemals zuvor: Jeder Schatz, den ihr findet, ist nicht nur sehr detailreich angefertigt, sondern besitzt oft auch einen gewissen Wiedererkennungs-Status. So stößt man bei seiner Schulden-Safari neben üblichen Obstsorten oder Backwaren durchaus auch auf Süßigkeiten der Marke Haribo oder auf den Deckel eines Danone-Joghurts. Teilweise weisen die Schätze auch kleine deutsche Texte in Form von Werbesprüchen oder Sonstigem auf. Oft findet ihr natürlich auch Dinge aus dem japanischen Alltag wie japanisches Geld oder Essen. Euer Raumschiff gibt jedem einzelnen Schatz, den ihr zu ihm bringt, einen speziellen und vor allem merkwürdigen Namen. So wird aus einem normalen Handschuh ein "Fünf-Mann-Schlafsack" oder aus einem Ring mit pinkem Herzen die "pinke Plage". Im Kartenbildschirm gibt es die Möglichkeit, jeden einzelnen Schatz zu betrachten. Per X-Button gibt euch Olimar einige Informationen über die vielen Gegenstände. Mit dem Steuerkreuz und dem C-Stick kann man außerdem jeden Schatz aus allen Winkeln betrachten. Aber nicht nur über jeden Schatz wurde ein abrufbares Lexikon angelegt, sondern auch über alle Gegnerarten und Pflanzen, die euch bisher während eurer Reise begegnet sind. Bei den Gegnern habt ihr zusätzlich die Möglichkeit, per A-Button eine Pikpik-Karrotte zu werfen, die auch von den Kreaturen gefressen werden.

Vom Umfang her ist Pikmin 2 deutlich größer als sein Vorgänger. Wenn ihr einmal die 10.000 Schulden beseitigt habt, ist das Spiel noch nicht zu Ende. Zum einen könnt ihr euch im Singleplayer weiter damit vergnügen, Höhlen auf der Suche nach allen Schätzen zu durchforsten, zum anderen gibt es da ja noch den erhofften Multiplayer-Modus. Zwei Spieler können gegeneinander auf einer von zehn Arenen kämpfen. Ziel ist es entweder, vier Murmeln, die wahllos in der Arena verstreut sind, zu suchen und zu eurem Schiff zu bringen, bevor der Gegner es tut, oder die gegnerische Kugel zu schnappen, die neben seinem Schiff liegt und somit auf Anhieb zu gewinnen. Um die ganze Sache zu verschärfen, sind in den Arenen Kirschen verstreut. Wird eine davon vom Schiff aufgenommen, könnt ihr entweder gemeine Tricks gegen euren Gegner anwenden (beispielsweise ein Tier taucht einfach mal so in der gegnerischen Basis auf und erledigt dort alle Pikmin) oder gewinnt gewisse Dinge, die ihr selber gut gebrauchen könnt. Die Arenen wirken sehr ausbalanciert und insgesamt sorgt der Multiplayer für guten Spaß zu zweit. Dann beinhaltet Pikmin 2 noch den Challenge-Modus, der allerdings erst freigespielt werden muss. Diesen Modus gab es zwar schon im ersten Teil, doch hier hat sich Einiges getan. War es im ersten Teil noch die Aufgabe, an einem Spiel-Tag so viele Pikmin wie nur möglich zu "ziehen", so hat sich die Aufgabenstellung nun komplett verändert: Jetzt landet ihr nämlich immer in einer Höhle mit einer begrenzten Anzahl von Pikmin und müsst in einem Zeitlimit versuchen, einen goldenen Schlüssel zu finden und zum Schiff zurückzubringen, damit es weitergeht. Noch dazu kommen jede Menge Gegner und Gegenstände, die man einsammeln sollte, will man eine gute Abschlusswertung kassieren.

Die Grafik von Pikmin 2 ist mit der des Vorgängers identisch: bunt und detailreich. Sei es das Wasser, die Gegner oder die Umgebung: Die Grafikpracht von Pikmin 2 kann sich sehen lassen. Die vielen unterschiedlichen Schätze bieten zudem eine wahre Abwechslung zu den 30 Schiffsteilen von früher. Im zweiten Teil seid ihr nicht mehr mit Olimars Schiff, der Dolphin, unterwegs, da diese ja gepfändet wurde. Stattdessen müsst ihr mit einer schäbigen Rostlaube durchs All düsen und mit ihr die Zeit auf dem Pikmin-Planeten verbringen. Dass das Raumschiff wirklich schon sehr alt sein muss, sieht man aber auch mehr als deutlich: Rost und Dellen zieren das gesamte Schiff. Man sieht es dem Raumschiff zwar nicht an, aber wenn es fliegt, ist es deutlich schneller als die Dolphin - hier sind auch mehr Effekte am Werk. Neben den neuen Wälder, die es zu durchforsten gibt, ist nun erstmals eine Schnee- und Eislandschaft dabei. Zusätzlich erwartet einen in den Höhlen das ein oder andere "seltsame" Gebiet, denn wer würde schon eine Spielzeugkiste tief unter der Erde vermuten? Eure Pikmin-Safari wird von neuen Musikstücken begleitet, die ebenfalls zur Atmosphäre beitragen, wenn auch teilweise unauffällig. Ab und an summen auch eure Pikmin, die euch gerade hinterherlaufen, eine Melodie. Das Zusammenspiel zwischen der detailreichen Landschaft und dem atmosphärischen Sound lassen euch sofort in die Pikmin-Welt eintauchen.

Alles in allem ist Pikmin 2 ein Spiel, dass klar über seinen Vorgänger hinausgeht. Das Prinzip "Sammeln und Züchten" hat sich zwar im Sinne nicht verändert, jedoch erwarten den Spieler jede Menge neue Rätsel, Herausforderungen und Gegner. Außerdem gibt es eher unauffällige Änderungen, die dem Spiel zugute kommen. Das Ergebnis ist ein flotteres Gameplay und ein eigenständigeres Handeln eurer Pikmin. Zwar gibt es viel zu erkunden, ein erfahrender Pikmin-Spieler wird Pikmin 2 aber wohl schnell durch haben. Das bedeutet aber nicht, dass dann das komplette Spiel zu Ende ist, denn es gibt nach Tilgung der Schulden im Singleplayer durchaus noch Einiges zu erforschen und wer das nicht mag, stürzt sich in den Multiplayer. Zudem gibt es da ja noch kleine versteckte Extras für die richtigen Pikmin-Zocker. Anfangs kommt man eher langsam in den Spielverlauf hinein, doch nach kurzer Zeit will man schon gar nicht mehr aufhören. Kein Wunder, denn das Spiel macht einfach Spaß. Nicht zuletzt dank der liebenswerten Charaktere.

Fazit

Mit Pikmin 2 erwartet den Spieler kein billiger Aufguss des ersten Teils, sondern ein neues und erweitertes Pikmin-Spiel mit den liebenswerten Charakteren. Pikmin-Fans können ohne Überlegung zugreifen und auch sonstige Strategie-Fans sollten auch mal einen Blick riskieren.

Grafik
9
Sound
8.5
Multiplayer
8.5
Gesamt
9.5

verfasst von „ZeroMX“

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Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 15.Oktober.2004 - 19:37 Uhr