Spieletest: Oceanhorn: Monster of Uncharted Seas NSW

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Weitere Infos

Releasedate:
23. Juni 2017

USK 12 keine Onlinefunktion Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
kurzweiliges Abenteuer
sehr stimmungsvoll
liebevoll gestaltet
Negativ:
teilweise etwas unübersichtlich
blasser Held
man merkt die Herkunft aus dem mobile Bereich

Manche Spiele haben einen so großen Einfluss auf die Spieleindustrie, dass sie von dort an nicht nur als Referenz, sondern auch als Inspiration für andere Titel dienen. Vielmals wird das von Klonen gesprochen, was in den meisten Fällen mit einem negativen Unterton belegt ist. Um dieser Problematik aus dem Weg zu gehen, versuchen Entwickler dann oftmals sich durch eine Änderung in der Spielmechanik oder ein “revolutionäres“ Feature von der Vorlage abzuheben. Von Erfolg sind diese Pläne aber eher in den seltensten Fällen. Mit Oceanhorn: Monster of Uncharted Seas erschien bereits 2013 ein Adventure, dessen Vorlage mit The Legend of Zelda eines der bedeutendsten Franchise der Industrie ist. Somit hat der zuerst für Smart Devices erschiene Titel die eigene Messlatte natürlich extrem hoch gelegt. Nachdem der Titel dann im letzten Jahr bereits auf anderen Systemen erschienen ist, schicken die Entwickler ihren Helden nun mit der Portierung auf die Nintendo Switch in die heimischen Gefilde seines geistigen Vaters Link. Arkadien, die Welt die einmal war Die technologische Hochzeit des Inselreichs Arkadiens ist vergangen. Durch düsteren Verrat von Mesmerth, einst Anwärter auf den Titel des Erzmagiers, ist die Welt wie ist einst existierte untergegangen. Er zog mit seinem Düstervolk aus, um die bestehende Ordnung zu zerstören. Auf seiner Suche nach Macht brachte er etwas zum Vorschein, was besser vergraben geblieben wäre. Triloth, eine Energie aus der Zeit als die Erde erschaffen wurde. Durch sie wurden drei mächtige Monster erschaffen die fast alles zerstörten was noch übrig war. Eines von ihnen wütet noch heute über die Reste der einst blühenden Welt. Sein Name ist Oceanhorn. Die drei Embleme welche die Welt beschützen sollten verloren ihre Macht zur Zeit als Oceanhorn auftauchte.
Von all dem weiß unser Held so gut wie nichts, bis sein Vater eines Nacht verschwindet um sich eben jener schrecklichen Kreatur zu stellen. Von nun an seid ihr auf euch allein gestellt. Lediglich Hermit, ein Freund der Familie, hilft euch. Ein wundersames Amulett, welches eurer Mutter gehörte, führt euch zu Schild und Schwert eures Vaters. Als Hermit erkennt, dass es wohl euer Schicksal ist, erzählt er euch von den Geschehnissen in der Vergangenheit und von den drei Emblemen von denen er glaubt, dass sie helfen der Schreckensherrschaft von Oceanhorn ein Ende zu setzen.
Wie der Name Uncharted Seas schon vermuten lässt spielt sich das komplette Spielgeschehen auf einem gewaltigen Ozean, beziehungsweise auf den dort verstreuten Inseln ab. Um diese zu bereisen besitzt ihr ein Schiff mit welchem ihr eine Insel, sobald ihr von ihr gehört oder gelesen habt, ansteuern könnt. Auch hier weißt der Titel Parallelen zu Zelda, nämlich The Windwaker auf. Allerdings könnt ihr euer Schiff nicht selbst steuern. Nach der Auswahl der Zielinsel auf der Weltkarte fährt es dorthin automatisch. Dafür dürft ihr, bewaffnet mit eurer Kürbiskanone, auftauchende Seemonster, Minen und Seeblockaden aus dem Weg räumen.

Hommage, Klon oder gelungene Interpretation

Schon in den ersten Spielminuten merkt man dem Titel auch in der Spielmechanik seine Wurzeln an. So steuert ihr unseren jungen Abenteurer durch verschieden gestaltete Oberwelten auf denen sich wiederum Dungeons befinden welche enträtselt werden wollen. Eure Widersacher bekämpft ihr zunächst mit Schild und Schwert. Dabei stellt sich euch nicht nur Allerlei Getier in Form von Käfern, Ratten und Vögeln in den Weg, sondern auch Skelette, Oger und Goblin wollen euch ans Leder.
Die einzelnen Dungeons lassen sich durch klassische Schiebe-Schalter-Puzzle-Rätsel lösen und stellen erfahrene Spieler kaum vor Herausforderungen. Innerhalb dieser einzelnen Level findet ihr auch neue Gegenstände die ihr benötigt, um weiter im Spiel voran zu schreiten. So erhaltet ihr Bomben, Pfeil und Bogen, magische Fähigkeiten und mehr.
Um eure Arsenal wieder aufzustocken, sammelt ihr das ein, was erledigte Gegner fallen lassen oder zerschmettert Vasen und mäht Grasbüschel nieder. Eure Lebensenergie wird mit Hilfe von Herzen dargestellt, deren Anzahl durch das Sammeln von Container erhöht werden kann.
Auch hier lässt sich die Ähnlichkeit zu Zelda nicht leugnen. Aber lieber gut kopiert als schlecht selbst gemacht und dementsprechend gibt es hier nichts auszusetzen. Die Mechanik funktioniert ausgezeichnet.
Ebenfalls wurde Wert darauf gelegt, dass die einzelnen Welten nicht zu linear sind. So kann es sich durchaus lohnen wenn man bereits gelöste Bereiche mit neuen Fähigkeiten oder Ausrüstungsgegenständen nochmal bereist und erkundet.
In einer Sache weicht der Titel allerdings erheblich von seiner Vorlage ab. So verfügt euer Held über Stufen in denen er aufsteigen kann. Ihr sammelt im Laufe eures Abenteuer Erfahrung, welche euch in Stufen aufsteigen lässt. Ein Stufenaufstieg wird hierbei stets belohnt. So könnt ihr zum Beispiel mehr Bomben oder Pfeile tragen, was durchaus praktisch ist.
Denn wie ihr euch sicherlich denken werdet, werden die Embleme der Erde, des Ozeans und der Sonne von fiesen Obermotzen bewacht die besiegt werden müssen.
Obwohl das Spiel im Prinzip keine große Herausforderung ist, steht man manchmal schon etwas planlos da. Das liegt zum Teil daran, dass es optisch manchmal nicht direkt ersichtlich ist wo es weiter geht. Kann ich dort nun runter springen? Ist das dort eine Unterführung? Aber so zwingt einen der Titel auch die Dungeons genauer unter die Lupe zu nehmen.
Wieso allerdings die Minikarte nicht weiter einsehbar ist, oder man auf dieser scrollen kann ist uns nicht so wirklich verständlich und trägt nicht gerade dazu bei das Problem zu lösen.
Positiv ist, dass es meist einen kurzen Rückweg gibt wenn man einen Abschnitt gemeistert hat.
Wer etwas Abstand vom Abenteurerdasein benötigt, kann sich, sobald er die Angel erhalten hat, auch bei einer Runde Fischen in Müßiggang ergehen.

Technik

Die Version für die Nintendo Switch greift wie die anderen Konsolen auf die hochaufgelösten Texturen der PC-Fassung zurück. Dennoch sieht man schon alleine von der Machart her direkt, dass das Spiel ursprünglich für den Smart Device Markt konzipiert wurde. Das Ganze ist allerdings sehr liebevoll in Szene gesetzt, weswegen man dies dem Spiel kaum negativ ankreiden kann. Mit 60 FPS läuft Oceanhorn flüssig im Dock in 1080p und im Handheld-Modus in 720p. Obwohl das Spiel ursprünglich für Touchscreens entwickelt wurde, setzt es bis auf wenige Ausnahmen komplett auf eine konventionelle Eingabe via Buttons was dem Gameplay sehr zu Gute kommt.
Akustisch muss sich das Spiel nicht verstecken, so zeichnet sich doch Nobuo Uematsu mit für die musikalische Untermalung verantwortlich. Die Videosequenzen sind mit englischer Sprachausgabe untermalt welche im großen und ganzen gut gelungen ist. Als Textsprache könnt ihr natürlich auch deutsch auswählen, was auch jüngeren Spielern den Zugang zum Spiel ermöglicht.
Etwas irritierend ist die Kamera. Diese justiert sich zwar von alleine, kann aber manuell bewegt werden. Allerdings nur ein einem so geringen Maße, dass es nie den erwünschen Effekt hat. Hier wäre einer freier Kamera wirklich wünschenswert gewesen.

Fazit

Oceanhorn: Monster of Uncharted Seas ist ein astreines von Zelda inspiriertes Adventure für Systeme, welche eben über jene Serie nicht verfügen. Der Erfolg gibt den Entwicklern recht und auch Switch Spieler kommen nun in den Genuss des Abenteuers. Dabei sollte man weniger danach suchen was das Spiel vielleicht nicht ganz so gut macht wie seine Vorlage, sondern es einfach genießen. Trotz seines eher niedrig angesetzten Schwierigkeitsgrads bietet der Titel solide Abenteuerkost zu einem fairen Preis. Leider bleibt unser Held etwas blass in einer sonst sehr gelungen in Szene gesetzten Welt. Für Fans des Genres auf jeden Fall eine klare Kaufempfehlung.

Grafik
6.5
Sound
8
Gesamt
8.5

verfasst von „David“

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Vielen Dank an die Firma FDG Entertainment für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 26.Juni.2017 - 06:06 Uhr