Spieletest: NES Classics: The Legend of Zelda GBA

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Releasedate:
32. Juli 2004

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Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: 1 Meinungen

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Specials: Spiel Nr. 5 der NES-Classics-Serie erster Million-Seller

Plus / Minus

Positiv:
Reise zu den Anfängen
hoher nostalgischer Wert
Action-lastiges Abenteuer
Negativ:
antike Präsentation
Oberwelt unübersichtlich
Preis von ungefähr 20 €

Die Zelda-Saga blickt auf eine lange Geschichte zurück. Mit The Legend of Zelda für den Gameboy Advance kehrt das Spitzohr Link im Rahmen der NES-Classics-Serie unverändert und nostalgisch-puritanisch in die schwitzigen Hände der Spielergemeinschaft zurück. Schon nach kurzem Einspielen wird klar, wie prägend diese Premiere auf die Nachfolger eingewirkt hat.

Déjà vu

Dass der weit verzweigte Stammbaum der Legende aus den Wurzeln eben dieses Meilensteines sprießt, wird an unzähligen Parallelen deutlich, die man im abenteuerlichen Prä-Hyrule der Acht-Bit-Ära an jeder Ecke wahrnimmt. Neben grüner Tracht inklusive der heute nicht mehr wegzudenkenden Zipfelmütze sind es zum einen die Waffen und Gebrauchsgegenstände, die in den späteren Werken immer wieder aufgegriffen werden. Angefangen vom Bumerang, über Bomben, Pfeil und Bogen bis hin zu den hilfreichen Items in den Kerker-Katakomben: Kompass und Karte. Diese Auffälligkeiten ziehen sich aber ebenso konsequent durch die mit Verlaub tumbe Gegnerschar: Welcher Gast-Hylianer kennt die klapprigen Skelettritter namens Stalfos nicht, die mit Speer oder Lanze bewaffneten Wildschwein-Moblins, die Todesgrapscher, die Link schnurstracks zum Levelanfang befördern, oder Dodongo, die Knochenschildechse, die sich nach Bombenhäppchen regelmäßig auf Sodbrennen einstellen kann. Außerdem entpuppt sich Obersau Ganon in Miyamotos Märchenmodul zum ersten Mal als Drahtzieher, der nicht nur die Prinzessin eingekerkert hat, sondern sich auch das Triforce der Kraft unter die Nägel gerissen hat. Im letzten Moment brach die liebliche Königstochter das güldene Eck der Weisheit in acht Teile, bevor sich Ganon auch dieses aneignen konnte. Jetzt schreit das Land nach unserem grünberockten Helden, der die Splitter in acht Dungeons in der Unterwelt aufsammelt und zu neuer Stärke zusammensetzt, Ganon zu Spießbraten verarbeitet und Zelda ganz stilvoll zurück in den Königspalast befördert.

Hyrule-Schnitzeljagd

Wer sich nun am Anfang des Abenteuers auf eine epische Einführung in die Grundproblematik erhofft, wird enttäuscht. Der Spieler wird recht unmittelbar in das Geschehen gestoßen. Auf einer großen Weltkarte, bei der Verlaufen durch das eintönige Gelände auf der Tagesordnung steht, sollte man sich zunächst grob einen Überblick verschaffen. Allerorts finden sich Höhlen, in denen die vergreiste Bevölkerung Hyrules zu finden ist. Rauschebärtige Weise, altkluge Großmütterchen und unzählige Händler verbergen sich in den Grotten, bei der nicht jede gleich offenkundig ist. Während in Zelda III ein deutlicher Riss in der Wand auf ein Geheimnis hindeutet, muss der Bombenleger im ersten Teil ohne Markierungen auskommen und wahllos möglichst ebene Felswände testbomben. Dafür wird die Emsigkeit in den meisten Fällen gebührend belohnt: Statt der Viertelherzen, die man aus dem Gros der Nachfolger kennt, erfreuen gleich ganze Herzcontainer das Herz des tüchtigen Höhlenforschers. Jedoch ist nicht jedes Areal der Weltkarte von vorne herein zugänglich. Wasserwege und Seen müssen mit einem Floß überquert werden, welches man aber erst im späteren Verlauf des Abenteuers erhält. Neben der beschriebenen Oberwelt existiert in Hyrule auch eine düstere Unterwelt, in der die Triforce-Fragmente von Endgegnern bewacht werden. Um aber überhaupt zu den finalen Konfrontationen vorstoßen zu können, gilt es, das Dungeon nach Schlüsseln abzusuchen, um in immer entlegenere Passagen vorzudringen. Besondere Schätze, die Link das Abenteuer enorm erleichtern, finden sich häufig in gut bewachten Räumen, die erst einmal freigekämpft werden müssen. Typisch für Links ersten Auftritt ist der sehr viel höhere Kampf- und Action-Anteil; Ausladende Dialoge und knackige Rätsel sucht man vergebens - Kombinationsgabe wird nur selten abgefragt. Dennoch: auch jüngere Edelmänner werden sich trotz überproportionaler Schwertstreichquote gleich in das Spiel einfinden: Das unwiderstehliche Forsch-Gameplay weist große Ähnlichkeiten zu den neueren Teilen der Saga auf, wobei die Retro-Grafik die verwöhnten Augen der halbstarken Spielerschaft auf eine harte Probe stellt.

Urig

Selbstverständlich ist Technik bei einer 1:1-Umsetzung aus dem Jahr 1987 vollkommen unzeitgemäß und veraltet. Mit den wenigen Farben und klitzekleinen Sprites, bei denen die Auftritte der Endgegner eher einer Vorführung des Streichelzoos ähneln, lässt sich heutzutage kein Blumentopf mehr gewinnen. Dazu bricht die Framerate bei zu hohem Gegneraufkommen ein und Bildfluss und die Mitpfeif-Melodie geraten ins Stocken. Aber man täte The Legend of Zelda unrecht, wenn man es an seiner Optik messen würde. Der Titel kann auch in den Tagen von grafischen Superlativen durch eine fesselnde Spielbarkeit überzeugen. Wer sich von dem empfindlich hohen Preis für die Cartridge und von der Steinzeit-Grafik nicht einschüchtern lässt und Freude daran hat, in die Vergangenheit einer großen Marke zurückzureisen und auf interessante Déjà-Vu-Erlebnisse zu stoßen, dem kann das Classic-Modul bedingungslos empfohlen werden.

Fazit

Der Urknall des Zelda-Universums! Ein nostalgischer Ausflug voller Bezugspunkte zu den Nachfolgern, der in die Sammlung eines jeden Videospielers gehört.

Grafik
4
Sound
5
Gesamt
9

verfasst von „Mana Drache“

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Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 21.Juli.2004 - 17:49 Uhr