Spieletest: Mario Sports Superstars 3DS

Weitere Infos

Releasedate:
10. März 2017

USK 0 Online spielbar unterstützt MyNintendo nicht unterstützt amiiibo

Anzahl der Spieler: 1-6

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: 1. Auflage der Retail-Fassung enthält zufällige amiibo-Karte

Plus / Minus

Positiv:
einfach zu lernen – schwer zu meistern
5 Sportarten…
Negativ:
…die aber alle nur spartanisch umgesetzt wurden
Sammelkarten unnötig

Mario trifft Epona – Pferderennen

Der einzige Titel, bei dem man sich etwas mehr aus dem Fenster gelehnt hat, ist das neue Pferderennen: Aufs Erste mag es zwar wie Mario Kart mit Hottehüs wirken, spielt sich aber eher wie eine Kombination aus Rennspiel, Hinderniskurs und Epona-Ausdauer-Mechanik. Um schneller zu werden muss man nämlich Karotten einsetzen und auf dem Feld einsammeln. Hinzu kommt eine spezielle Herden-Funktion: Rast man gleich an die Spitze, hat man es alleine nämlich schwerer, seine Energie wieder aufzuladen, als wenn man in der Gruppe läuft. Des Weiteren sind auf dem Feld auch Sterne verteilt, welche Sternenboosts ermöglichen.

In späteren Rennen wird es dann auch umso wichtiger, die Sprünge richtig einzusetzen. Euer Reittier kann nämlich Hürden und kleine Schluchten überspringen. Ihr selbst könnt auch nochmal springen, umso auf dem Rücken des Gauls noch einen Doppelsprung zu vollführen, dieser eignet sich aber nur, um bereits genannte Items einzusammeln. Somit spielen sich die Rennen insgesamt zwar langsamer als Mario Kart, werden durch interessante Konstellation in insgesamt 12 Strecken (bei 4 Kursen) aber zu interessanten Hindernis-Parcours.

Ein kleines Extra – der Pferdestall

Während der Training-Modus wieder nur Ringkurse anbietet, hat man sich zumindest für die Pferdedisziplin etwas eigenes einfallen lassen: Man kann zwar eine Reihe an Gastpferden vorwählen, bei denen die Werte zu euren Charakteren addiert werden, man hat aber auch die Möglichkeit, eine gewisse Anzahl an Vollblütern im Stall zu speichern. Die Werte sind zwar von der Rasse abhängig, bei 4 Modellen, 2 Geschlechtern und 8 Farben hat man hier aber zumindest eine solide Auswahl.

Danach darf man die Vierbeiner dann mit diversen Touchscreen-Minispielen pflegen, welche uns sehr an „PokémonAmi“ aus Pokémon X bzw. Pokémon Y erinnern. Durch dieses Minispiel wird euer Pferd zutraulicher, was diverse Boni mit sich bringt.

Des Weiteren hat man auch die Möglichkeit auszureiten, um so einzelne Strecken aber auch ein paar andere Gebiete in Ruhe zu erkunden. Per Zufallsprinzip kann man hier verschiedene Events auslösen und so das Pferd füttern oder Futter und Ausrüstungsgegenstände finden. Letztere sind rein optischer Natur, nach den äußerst spartanischen Ausführungen der anderen Sportarten sind solche Details aber eine äußerst willkommene Abwechslung.

Unser Pferdchen entdeckt beim Ausritt ein Geheimnis.

Unser Pferdchen entdeckt beim Ausritt ein Geheimnis.

Zusätzliche Features und Langzeitmotivation

Wie bereits erwähnt gibt es eigentlich nicht viel Freizuschalten: Jede Sportart besitzt einen geheimen Kurs und (dieselben) zwei geheimen Charaktere, die jeweils separat erspielt werden müssen. Wir werden hier nicht verraten, um wen es sich dabei handelt, aber auch hier hat man sich für die denkbar langweiligsten Optionen entschieden… Hier hätte man wie in Mario Sports Mix noch mehr Charaktere anbieten können, die man aber über die Aktivitäten verteilt freispielen kann.

Zusätzlich kann man wie schon in früheren Sportspielen auch noch „Star“-Varianten aller Charaktere freischalten – sofern man den Ehrgeiz besitzt, dies für alle 5 Sportarten wieder und wieder zu wiederholen. Zusätzlich gibt es auch noch spezielle „Superstar“-Varianten: Scannt man eine amiibo-Karte (eine zufällige liegt der Retail-Fassung bei) kann man in einem Breakout-artigen Minispiel Wertbooster freischalten, mit welchen man seine Charaktere weiter pushen kann – und im Multiplayer natürlich ein paar Vorteile bekommt...

Da den Entwicklern wohl nichts weitereingefallen ist, gibt es auch noch digitale Sammelkarten, welche man mit erspielbaren Münzen (oder amiibo-Scans) kaufen kann. Die meisten erfüllen hier ebenso rein kosmetische Zwecke (und sind in ihrem Design nicht mal besonders kreativ), vereinzelt findet man aber auch Schläger-Designs. Hat man die Karte des Charakters, kann man ab sofort eine alternative Farbe aktivieren. Hier wundert man sich allerdings, wieso man diese Designs hinter einem Zufallssystem versteckt hat, und nicht etwa Missionen in die einzelnen Sportarten integriert hat. Zumindest kann man nach 100 doppelten Karten ein 3er Pack aus komplett neuen Karten ziehen.

amiibo-Karten bilden die Breakout-Schläger, während verschiedene Sportbälle herabregnen

Bis zu 3 amiibo-Karten können gleichzeitig eingescannt werden

This is not the greatest Mario Sports Mix in the world, no. This is just a tribute.

Über die Technik kann man insgesamt eigentlich nicht meckern: Grafiken und Animationen haben den üblichen Nintendo-Feinschliff, Musik und Charakterausrufe fügen sich wunderbar in die einzelnen Disziplinen ein und sonst treten auch keine Mängel auf. Der 3D-Effekt ist abseits vom Pferderennen nicht sonderlich spektakulär, das stört aber nicht weiter. Das einzige, was an dem Titel insgesamt so dermaßen enttäuscht, ist die fehlende Tiefe, Vielfalt und Kreativität, die man von den Mario Sport-Klassikern kennt.

Nimmt man jede Disziplin für sich – und da 4 von 5 Sportarten früher schon besser umgesetzt wurden, hat man den direkten Vergleich – so fehlen einfach Zusatz-Elemente, die die jeweilige Sportart als Vollpreistitel qualifizieren würden. Von Mario und seinen Freunden erwartet man sich einfach, dass sie etwas auf den Putz hauen und es auch etwas chaotischer zugehen darf. Kurs-Designs lassen zudem jeglichen Einfluss des Pilz-Königreichs vermissen und sind auf eine Minimalauswahl reduziert.

Es wirkt fast so, als hätten die Entwickler Prototypen zu Fußball, Baseball und Pferderennen geplant und diese dann schnell mit einer Light-Variante von Tennis und Golf auf Hochglanz poliert, um so neben dem Switch-Release auch noch einen 3DS-Titel präsentieren zu können. Egal ob dies stimmt oder nicht, es bleibt so oder so der bittere Nachgeschmack verschenkten Potenzials im Raum.

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Fazit

Wer eine kompakte Mario-Sport-Sammlung haben möchte, bekommt hier ein solides Multiplayer-Grundpaket. Darüber hinaus bietet der Titel aber nicht viel mehr. Kenner früherer Episoden vermissen die Nintendo-typische Kreativität, und selbst das etwas ausgefeiltere Pferderennen kann nicht als einziges Zugpferd herhalten. Die Spiele wirken eher wie auf Hochglanz polierte Prototypen, die man schnell als Handheld-Sammlung verwertet hat.
Schade, denn mit etwas mehr Inhalten und riskanteren Ideen - insbesondere im Einzel-spieler - hätte der Titel nicht nur ein Multiplayer-„Tribute“, sondern ein würdiger Vertreter seines Erbes werden können.

Grafik
7
Sound
7
Multiplayer
6.5
Gesamt
5.5

verfasst von „Benjamin A.“

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Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 21.März.2017 - 00:47 Uhr