Spieletest: Mario Power Tennis NGC

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Weitere Infos

Releasedate:
32. Februar 2005

USK 0 keine Onlinefunktion unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1-4

Leser-Meinungen: 4 Meinungen

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Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Schneller Einstieg
Saubere Grafik / Guter Sound
Negativ:
Zeitweise unfaires Gameplay
Spezialaktionen zu oft im Einsatz

Endlich schickt Nintendo mal wieder ein fast vergessenes Maskottchen an den Start. Nur die wenigsten Zocker der aktuellen Konsolengeneration werden mit dem Namen etwas anfangen können. Daher soll nur das Aussehen beschrieben werden: Es handelt sich um einen korpulenten, stets rot bemützten Herren mit weißen Handschuhen, der trotz seines unsportlich anmutenden Äußeren Schmetterbälle verteilen kann, dass es Bumm Bumm Boris schlecht werden würde.

Quiet please

Lange Rede zieht nicht zwangsläufig Sinn nach sich, aber es geht hier natürlich um Marios Ausflug auf den Tenniscourt, zu dem sich neben dem Klempner wieder das Who is Who der Nintendo-Charaktere eingefunden hat. Camelot ist bereits sporterprobt und serviert dem Spieler ähnlich wie in Mario Golf Toadstool Tour ein quietschbuntes Intro. Kurz darauf stehen auch schon die einzelnen Optionen zur Wahl. Dabei kann man neben den typischen Kurzspielen auch an diversen Turnieren teilnehmen. Die Minispiele werden später noch besondere Erwähnung finden. Abschließend gibt es die Möglichkeit ein Savegame fortzusetzen, die Statistik einzusehen und Optionen zu verändern. Herzstück von Mario Power Tennis ist allerdings der Turniermodus, da hier nicht nur der Anspruch an den Spieler stetig nach oben getrieben wird, sondern auch die vielen kleinen Secrets freigespielt werden können. Bei den Turnieren trifft man auf zwei ganz unterschiedliche Modi: Zum einen den recht realistischen Spielablauf, wenn man einmal davon absieht, dass z.B. Mario einen Hammer zur Verfügung hat, der ihn an Größe fast übertrifft. Besagtes Werkzeug kommt allerdings nur gelegentlich zum Einsatz um besonders harte Bälle zu verteilen – daher bleiben wir also dabei, dass das der realistische Teil der Spiels ist. Daneben existieren die Spaßturniere auf den Funcourts, die vielen Spielern bereits von der Games Convention etwas sagen dürften. Seien es Klap-Traps, die dem Spieler am Bein kleben und ihn somit verlangsamen oder Förderbänder, die ein Vorankommen erschweren – hier zählt neben dem Können auch eine Portion Glück, um den Gegner schlagen zu können.
Die Minispiele sind da eine gelungene Abwechslung, wobei hier erste Schwächen des Titels aufgedeckt werden. So sind die Spiele untereinander vom Schwierigkeitsgrad her sehr unterschiedlich ausgefallen. Manche Aufgaben (es gibt meistens Bronze, Silber und Gold zu holen) macht man in einem Zug durch und bei anderen kommt man kaum über die erste Mission hinaus. Wer schon mal versucht hat das lustige Blopper-Spiel auf Gold zu machen, wird ein Lied singen können – hier könnte zusätzlicher Controller-Verschleiß durch unkontrollierte Wurfbewegungen entstehen... Trotzdem hebt gerade dieser Teil des Spiels auch die Langzeitmotivation, da viele Minispiele erstens Spaß machen und zweitens die Möglichkeit bieten seinen Highscore zu verbessern.

Wie bereits auf dem Nintendo 64 zeigt Mario Tennis seinen ganzen Reiz erst, wenn man mit mehreren Spielern vor dem GameCube zusammen kommt, da der Single Player-Part nicht wirklich lange beschäftigt. Hier entsteht wesentlich mehr Freude, wenn man seinem menschlichen Gegner mit wahnwitzigen Gimmicks das Leben schwer macht. Zudem lassen sich viele Optionen anpassen, bzw. Zusatzherausforderungen zu- und abschalten. So kann also genau gesteuert werden, ob es eher unrealistisch oder nicht zugeht.

Advantage Grafik

Grafisch ist Mario Power Tennis wirklich toll gelungen. Das beginnt bei den liebevollen gerenderten Filmen, den Courts und endet bei den fabelhaften Charaktermodellen um Mario und Co. Alles ist herrlich bunt und wunderbar animiert. Neben dem Schiedsrichter, verfolgt auch der alte Bekannte Lakitu filmend das Geschehen. Die Zuschauer sind zwar nur animierte Bitmaps, tragen aber durchaus zum Flair bei. Die Spieler selbst sind fabelhaft animiert und ihre Bewegungen sind absolut flüssig. Vor allem die individuelle offensive und passive Spezialattacke der Charaktere sieht oftmals klasse aus, obgleich deren Einsatz manchmal nerven kann. Selbst die Schläger haben immer ein typisches Markenzeichen – kleine Rätselfrage: Wer steckt wohl hinter dem Schläger mit dem Bowser-Kopf...?

Ass Musik

Die Musik ist mal wieder typisch Mariospiel – harmlos fröhlich, aber sie geht ins Ohr und wird einem nie langweilig. Die Stimmen der alten Bekannten beschränken sich wie üblich auf ein paar wenige Worte. Hervorzuheben ist die deutsche Sprachausgabe – die allerdings ähnlich oft zum Einsatz kommt wie die von Super Monkey Ball. Trotzdem absolut begrüßenswert, dass Nintendo die wenigen Worte übersetzt hat!

Trifft Camelot den Sweetspot?

Kommen wir nun zum eigentlich Wichtigsten eines solchen Spiels und klären die Frage, wie es sich denn spielt. Hauptsächlich wird der Ball mit A oder B geschlagen. Man kann durch die Variation der beiden Knöpfe natürlich auch Lobs und Stoppbälle schlagen. Auch Topspin und Slice gehören zu den Möglichkeiten, den Gegner in Bedrängnis zu bringen. An der Steuerung an sich gibt es wirklich nichts auszusetzen, da alle wichtigen Aktionen des Tennissports enthalten sind und diese auch wunderbar ausgeführt werden können. Kritik ergibt sich eher aus dem Spielablauf, der eben von den Spezialaktionen lebt. So wird oftmals ein guter Schlag, der eigentlich unerreichbar für den Gegner ist, doch noch zurückgeschlagen. In besonders krassen Fällen hat man dann noch das Nachsehen, da man den Return nicht mehr hinbekommt. Das frustriert ab und an, da der Spieler nicht immer als guter oder schlechter gewürdigt wird, sondern sich das große Glücksrad dreht. Das sich diese Situationen aber in Grenzen halten, soll angemerkt sein. Ein ganz anderes Problem bringen manche der Funcourts mit sich, die derart animiert und farbig sind, dass man den Ball manchmal leicht aus den Augen verliert; auch hier sind Frustmomente einfach vorprogrammiert. Lobenswert hingegen sind der 60hz-Modus, die geringe Belastung der Memory Card und wirklich nicht wahrnehmbare Ladezeiten.

Fazit

Mario Power Tennis ist ein tolles Spiel geworden, dass vor allem mit Freunden viel Spaß bringt. Das zeitweise unsausgeglichene Gameplay sollte im Nachfolger verbessert werden. Wer ein Tennisspiel mit schnellem Einstieg sucht, hat es gefunden!

Grafik
8
Sound
8
Multiplayer
8
Gesamt
8

verfasst von „Shiek Katzenwald“

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Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 16.März.2005 - 14:12 Uhr