Spieletest: Maestro! Jump in Music NDS

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Weitere Infos

Releasedate:
26. März 2010

USK 0 keine Onlinefunktion unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Spiel kaufen: Bei Amazon.de bestellen

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
wunderschön gezeichnet
super Idee
interessante Musikmischung
Negativ:
sehr kurz
anfangs zu leicht
Tonqualität schwankend

Hört man den Firmennamen bigben Interactive, denkt man für gewöhnlich als erstes an Konsolenzubehör. Angefangen von Controllern, Anschlusskabeln und Memory Cards bis hin zu Taschen und anderen Aufbewahrungs-und Schutzmöglichkeiten. Dass die Wenigstens an einen Publisher denken, dürfte zum einen daran liegen, dass die Anzahl der bei uns vertriebenen Titel seit dem GBA stark zurück gegangen ist und zum anderen an der Art der Spiele, bei denen es sich oftmals um Zeichentrick-Adaptionen handelt.
Nach Cocoto Kart Racer veröffentlicht das in Frankreich gegründete Unternehmen nun mit Maestro! Jump in Music seinen zweiten Titel für den DS. Entwickelt wurde das Spiel von Pastagames und Neko Entertainment.Wobei letztere Spielern der Cocoto-Titel ein Begriff sein dürfte.

Zu den Taktstöcken

Bei Maestro! handelt es sich um ein Musik/Rhythmus- Spiel mit Jump and Run Einschlägen. Die Story ist schnell erzählt: Zwei stadtbekannte Musikanten namens Stakkato, eine Gitarre liebende Spinne, und Presto, seines Zeichens rosa Vogel und Sangeskünstler, liefern sich einen Wettstreit um das Herz Bella Bellisimas zu erobern. Als sie Presto erhört, schmiedet Stakkato dunkel Pläne und lässt die Welt verstummen, um sich für die Schmach zu rächen.
Eure Aufgabe ist es nun, Presto dabei zu helfen die Töne wieder zu befreien.
Um dies zu bewerkstelligen, läuft der Protagonist auf einer Art Saite von links nach rechts und muss dabei versuchen, so viele Töne so präzise wie möglich zu treffen um dadurch eine Melodie bzw. den dazugehörigen Takt zu bilden.
Die jeweiligen Noten werden dabei durch verschiedene Methoden angespielt. Zum einen gibt es diverse Gegenstände die man durch einfaches Berühren zum Klingen bringen kann. Durch zupfen der Saite von oben, kann man Presto springen lassen, durch zupfen von unten fällt er eine Ebene nach unten. Dadurch können auch solche Klangobjekte erreicht werden, die nicht direkt auf eurem Laufweg liegen.
Der größte Teil der Melodie wird gespielt, indem die Saiten die sich über oder unter euch befinden zum richtigen Zeitpunkt angestimmt werden. Dies funktioniert nach dem gleichen Prinzip wie das Springen oder das wechseln der Ebene: Einfach mit dem Stylus im richtigen Moment über die Saite streifen.
Der richtige Rhythmus wird durch taktgemäßes Berühren der Gegner erzeugt. Dieser Takt wird durch 2 Ringe dargestellt, von denen sich der Äußere immer mehr zu zieht. Sobald sich die Ringe berühren müsst ihr den Gegner antippen um den perfekten Ton zu treffen. Später können auch noch Töne durch Kreiselbewegungen mit dem Stylus oder dem taktgenauen Entlangfahren von Linien erzeugt werden.
Reagiert ihr nicht schnell genug oder im falschen Moment, so erscheinen böse Noten die euch verfolgen. Sobald es mehr als fünf Stück sind, gilt das Spiel als verloren und der Abschnitt muss neu gestartet werden. Trifft Presto allerdings fünf Töne exakt in Folge, so verschwinden etwaige böse Noten und er wird statt dessen von einem Vogel begleitet.
Am Ende jedes Levels erfolgt eine Bewertung. Diese ist nicht nur mit lustigen Sprüchen garniert, sondern gibt außerdem Aufschluss darüber, wie viel Prozent der Noten richtig gespielt wurden, wie viele böse Noten gespielt wurden und nicht zuletzt ob der nächste Abschnitt betreten werden darf. Dies ist nur der Fall, wenn ihr eine Bewertung von B+ oder höher erzielt.
Jedes vierte Level ist ein Zwischenkampf mit Stakkato. Hier müsst ihr lediglich das nachspielen, was seine Spinnenschergen auf Trommeln und Klampfe vorgeben. Anfangs ist dies noch amüsant, aber spätestens nach dem dritten Mal langweilt es und man fragt sich wo der Pepp geblieben ist, von dem das Spiel sonst so sprüht.
Alles in allem gibt es drei verschiedene Schwierigkeitsgrade und 24 Level/Musikstücke. Diese reichen von den Jackson 5 über The Animals zu Beethoven und Vivaldi. Aufgeteilt ist das Spiel in sechs Themenabschnitte.Green Groove, Purple Sonata, Yellow Allegro, Indigo Flow, Black Out Beats und Red Hot Tempo. Jedes dieser Gebiete hat eigene Hintergründe, Gegenstände und Gegner. Während ihr es in Red Hot Tempo mit sombrerowerfenden Hühnern zu tun bekommt, lauern in der Unterwasserwelt von Indigo Flow Fische auf euch.
Sobald das Spiel einmal erfolgreich absolviert wurde, kann man das Mikrofon des DS aktivieren, und mitsummen oder singen. Es gibt zwar eine Anzeige ob ihr den Ton getroffen haben oder nicht, einen Einfluss auf das Spiel hat es allerdings nicht.
Leider kann zu Beginn des Spiels nur der Schwierigkeitsgrad Einfach gewählt werden. Dieser bietet keine wirkliche Herausforderung für Personen die nicht gänzlich unvertraut mit der Steuerung des DS sind. Dadurch ergibt sich eine sehr kurze Spieldauer von nur ein bis zwei Stunden. Auch wenn die Stücke danach wesentlich länger und komplexer werden, werden viele bis dahin schon die Motivation verloren haben. Da man schon alles gesehen hat, ist der Wiederspielwert eben viel zu gering. Was der Entwickler mit dieser Vorgabe erreichen wollte ist sehr fraglich. Wer sich allerdings doch dazu aufraffen kann, wird feststellen, dass der Schwierigkeitsgrad danach enorm anzieht und auch für erfahrene Spieler eine echte Herausforderung in Sachen Reaktion und Geschwindigkeit bietet.
Schade ist auch, dass man Maestro! nur alleine spielen kann. Ein Duett-Option oder ein VS-Modus wären sicherlich gut angekommen. Im freien Modus könnt ihr dafür nach Herzenslust üben und euch an den verschiedenen Titeln austoben.

Licht und Schatten

Auf der einen Seite bietet der Titel sehr viel Innovation. Die grafische Aufmachung ist sehr liebevoll und die Stimmung die auch durch die flotten Sprüche und die skurillen Gegner aufkommt, kann einen wirklich mitreißen. Schon alleine wie sich der Endgegner dem Themengebiet entsprechend anpasst ist einfach klasse gemacht. Womit wir aber auch gleich beim ersten Minuspunkt wären. Wieso sind alle Endkämpfe identisch ? Das muss nun wirklich nicht sein. Leider gibt es auch noch einige weitere Defizite.
Gerade ein Musikspiel sollte eine exzellente Tonausgabe habe. Leider klingt das Spiel teilweise schlimmer als ein altes Taschenradio. Dass der DS keine Stereoanlage ist, dürfte jedem bewusst sein, aber das ist weit unter seinem Können.
Durch den aufgezwungen einfachen Start, werden viele das Spiel nach einmaligem Durchspielen zur Seite legen. Dementsprechend ist die Spieldauer viel zu kurz ist.

Fazit

Die anfängliche Begeisterung dürfte bei den meisten Spielern auf Grund des zu geringen Schwierigkeitsgrades schnell verfliegen. Kombiniert mit der zu kurzen Spieldauer und dem kaum vorhandenen Wiederspielwert wird so aus Maestro! Jump in Music anstatt eines Geheimtipps doch nur eine durchschnittliches Spiel. Da es sich um ein Erstlingswerk seitens Pastagames handelt, dürfen wir hoffen, dass sie ihr durchaus vorhandenes Potential das nächste Mal besser ausschöpfen.

Grafik
7.5
Sound
7
Gesamt
7

verfasst von „Nimmerlandjunge“

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Vielen Dank an die Firma bigben-interactive für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 07.Juni.2010 - 19:40 Uhr