Spieletest: Lego Star Wars II: Die klassische Trilogie NGC

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Weitere Infos

Releasedate:
32. September 2006

USK 6 keine Onlinefunktion unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1-2

Leser-Meinungen: 1 Meinungen

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Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Tolles Star Wars-Feeling
Humorvoll und doch nah am Film
Original Musik
Negativ:
Kleine Übersichtsprobleme
Fast zuviel zu tun

Als eines der letzten GameCube-Spiele kommt noch einmal die zugkräftige Star Wars-Lizenz zum Einsatz. Wer jetzt an ein neues Spiel im Stil von Rogue Leader denkt, wird enttäuscht, denn das Krieg der Sterne-Universum vereint sich bereits zum zweiten Mal auf dem Spiel-Würfel mit einem klassischen Spielzeug, nämlich Lego. Bei Lego Star Wars II werden die alten Filme nacherzählt, also die Episode IV, V und VI. Dabei wurden wirklich sämtliche Figuren, Fahrzeuge und Hintergründe aus Legosteinen zusammengebaut, ohne eine Sekunde das Feeling der Film-Trilogie zu vergessen. Jeweils sechs Level warten pro Episode auf die Spieler, wobei es soviel freizuspielen gibt, dass man nicht allzu schnell damit fertig sein dürfte. Die jeweils erste Mission ist bereits zu Beginn freigeschaltet, es steht dem Spieler also frei, ob er zum Beispiel direkt in „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ einsteigen möchte, oder alles in chronologischer Reihenfolge spielt. Die Geschichte wird in erstaunlich gut choreographierten Zwischensequenzen erzählt. Obwohl die kleinen Lego-Männchen keine Sprachausgabe haben und es auch keine Textboxen gibt, gelang es den Machern, typische Momente der Filme nahezu eins zu eins wiederzugeben, nur eben alles im Lego-Stil. Teilweise wurden sogar die original Kamerawinkel zum Vorbild genommen, die Liebe zum Detail weiß sehr zu gefallen. Jedes Level wird durch den kultigen Fließtext eingeleitet, teilweise mit den Originaltexten.

Eine Symbiose mit erstaunlicher Authentizität

Der positive Trend setzt sich glücklicherweise auch bei der wirklich guten Grafik fort: Die einzelnen Lego-Steine dürften bei den meisten Spielern schöne Kindheitserinnerungen aufkommen lassen; so ziemlich jeder hat bereits einmal damit gebaut. Umso beeindruckender, wenn aus den Steinen, die mittlerweile im Keller Staub ansetzen, große AT-ATs oder Gleiter werden. Die einzelnen Charaktere sind vom Körperbau zwar alle einfache Lego-Figuren, wurden aber durch nette Texturen ihren filmischen Vorbildern perfekt nachempfunden. Die Level könnten kaum abwechslungsreicher sein, schließlich zog bereits George Lucas vor ziemlich genau dreißig Jahren alle Register: Ob Schneewüsten, Sandlandschaften, Wälder, Wolkenstädte oder der Todesstern, hier wird viel Abwechslung fürs Auge geboten. Kleinere Abzüge gibt es allerdings auf technischer Seite, da das Spielgeschehen bei viel Action ein wenig ins Ruckeln kommt. Zudem ist durch den Lego-Aspekt eine eher mäßige Texturierung zu beobachten. Logisch, sind die Steine und auch größere Platten in der Regel doch einfarbig. Störend ist auch die feste Kamera, die nur minimal beeinflusst werden kann. Hier treten die klassischen Probleme bei dieser Vorgabe auf: Manche Spielabschnitte sind schlecht einsehbar und Gegner, sowie Gegenstände können leicht übersehen werden.

Orchestermusik und Comic-Gebrabbel

Auch bei der Musik blieben die Entwickler Star Wars treu und bieten die Kompositionen von John Williams in leicht überarbeiteter Form an. Das altbekannte Thema begegnet dem Spieler also an allen Ecken und Enden. Darüberhinaus klingen Lichtschwerter, Blaster und die sonstigen Soundeffekte als seien sie direkt den Filmen entsprungen. Hier fehlt eigentlich nur noch eine tolle Sprachausgabe, um das Bild zu vervollständigen. Dies hätte aber nicht unbedingt zur vorherrschenden Slapstick-Stimmung gepasst, die durchaus auch die Star Wars-Serie auf den Arm nimmt.

Nur echte Lego-Steine begeistern länger...

Das Gameplay weiß zu gefallen, ohne das Genre um eine Neuerung zu bereichern. Jede Spielfigur hat typische Vorzüge, die den Spieler in den Leveln voranbringen. Dabei kann jederzeit eine andere Figur ausgewählt werden, die den Spieler begleitet. So öffnen die Roboter Türen, Jedis können die Macht nutzen und Han Solo visiert Enterhakenpunkte an. Trotzdem bleiben Springen und Schießen die wichtigsten Aufgaben in Lego Star Wars, auch wenn es reine Fluglevel zu bestreiten gilt, die ebenfalls Spaß machen, aber nur sporadisch auftreten.
Neben den vorgegeben Charakteren, die ein Level lösen müssen, lassen sich mit Legosteinen, der spielinternen Währung, neue Personen und Fahrzeuge kaufen. Im freien Spiel können dann exklusive Bereiche betreten werden, die zum Beispiel nur Kopfgeldjägern vorbehalten sind. So wird der Replay-Wert deutlich gesteigert, allerdings dürfte die bloße Menge an Items Spieler mit wenig Zeit stark überfordern: Neben den einfachen Steinen, gibt es Minikits, große gelbe und rote Steine zu sammeln. Um wirklich alles aus einem Level zu holen, muss es mehrfach gestartet werden. Während der allgemeine Schwierigkeitsgrad moderat ausfällt, liegt hier die eigentliche Herausforderung. Die Belohnung für die Sammelwut sind Bonuslevel, von denen aber eigentlich nur eines wirklich etwas Neues bietet.
Leider wurde das Spiel nicht ganz sauber auf den GameCube portiert. Während der Testphase, mussten zwei unterschiedliche Level erneut gestartet werden, da ein Ereignis nicht ausgelöst wurde, das für das weitere Vorankommen zwingend erforderlich war.

Fazit

Lego Star Wars II ist ein toller Titel geworden, der beide Markennamen – Lego und Star Wars – zu Recht trägt. Wie perfekt diese beiden Welten zu einer verschmolzen wurden, sollten sich nur Spieler mit einer generellen Genreabneigung entgehen lassen. Die technische Seite ist solide und die Entwickler haben viel Liebe zum Detail einfließen lassen, ohne auf augenzwinkernde Momente zu verzichten.

Grafik
8
Sound
9
Multiplayer
8
Gesamt
8.5

verfasst von „Shiek Katzenwald“

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Vielen Dank an die Firma Activision für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 16.Februar.2007 - 16:35 Uhr