Spieletest: Hybrid Heaven N64

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Weitere Infos

Releasedate:
32. September 1999

unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1-2

Leser-Meinungen: 1 Meinungen

Specials: keine

Konami hat ja schon während der Entwicklung einige Vorschusslorbeeren für Hybrid Heaven erhalten. Nun ist das Spiel ja schon seit längerer Zeit erhältlich und ich will jetzt mal nachprüfen ob es diese auch verdient hat.

Die geheimnisvolle Story, eine der grossen Stärken des Spiels, beginnt mit einem Intro das mehr Fragen aufwirft als es beantwortet: Es ist Dezember, ein Mann namens Johny hockt zu Hause und schaut fern. Plötzlich klopft es an der Tür und er bekommt durch den Türspalt einen geheimnisvollen Umschlag zugesteckt. Später: Johny begibt sich in die U-Bahn, wo er von zwei Men in Black und einem indianisch anmutenden Mann namens Diaz erwartet wird. Eben dieser Diaz hört plötzlich Stimmen in seinem Kopf, die ihm befehlen „Töte ihn! Töte ihn!“ willenlos richtet er seine Pistole auf Johny und drückt ab. Die Leiche Johnys verschwindet daraufhin spurlos und Diaz wird von seinen beiden Begleitern überwältigt und in einen Fahrstuhl geschleift. Es gelingt ihm aber die beiden Männer während der Fahrt nach unten zu bezwingen, woraufhin sich auch deren Leichen in Luft auflösen. Nun hält der Fahrstuhl in einem unterirdischen Bunker. Ab jetzt übernimmst du die Rolle von Diaz.

Du steuerst ihn durch eine grafisch ziemlich triste Umgebung, die dafür wenigstens ohne Nebel oder Pop-UPS auskommt. Nun beginnt eine fair ansteigende Lernkurve: zuerst machen dich herumstehende Techniker mit der Steuerung vertraut und ihr habt vorerst noch keine Kämpfe vor euch. Nach einiger Zeit bekommt ihr von einem Techniker einen Sicherheitsschlüssel, mit dem ihr in einen Sicherheitsbereich kommt, wo ihr nichtsahnend unzählige Genmutationen aus ihren Gefängnissen befreit. Soweit zur spannenden und mit vielen überraschenden Wendungen gespickten Story.

Auf diese von euch befreiten Biester werdet ihr ab jetzt immer wieder treffen. Wenn dies geschieht, wird dass Echtzeit-Kampfsystem gestartet: Ihr und euer Gegner befindet euch in einer abgegrenzten Arena, jeder von euch hat eine Power- und eine Staminaleiste. Die Lebensenergie wird rollenspieltypisch in Hit Points angegeben. Ihr könnt euch frei in der Arena bewegen und mit der Zeit füllt sich eure Power-Leiste auf. Diese Power-Leiste sollte für einen Angriff möglichst voll sein. Wenn sie das ist, und ihr glaubt, dass ihr nahe genug seid, greift ihr euch entweder den Gegner und setzt zu einem Wrestling-Move an, oder versucht den Gegner mit Tritten und Schlägen zu Boden zu werfen. Wobei aber jeder Gegner anders auf die verschiedenen Moves reagiert. Bei einem kleinen Gegner z.B. bringt ein hoher Schlag meistens nichts, da dieser problemlos darunter wegtauchen kann. Nach Ausführung des Moves geht die Power wieder auf Null zurück und die Stamina-Leiste nimmt je nach Move ein wenig ab. Desto tiefer eure Stamina ist, desto länger braucht eure Power zum Wiederaufladen. Bei Hybrid Heaven ist es übrigens ab und zu auch von Vorteil sich schlagen zu lassen, da man nur so neue Moves dazulernen und seine Charakterwerte rollenspieltypisch aufwerten kann. Wenn zum Beispiel eurer linkes Bein immer wieder getroffen wird, wird dessen Verteidigung auch immer stärker, denn jedes Körperteil steigt, je nachdem wie oft es zum Kampf benutzt oder getroffen wird, in der Offensive bzw. in der Defensive, unabhängig vom Gasamtlevel, an. So kann man sich, auch wenn es zeitraubend ist, seinen eigenen Wunschkämpfer trainieren. Nun zu den beiden anderen Modi. Neben dem Hauptspiel gibt es noch den Creature Battle und den 2-Spieler Modus. Im Creature Battle muss man entweder eine bestimmte Menge an Kämpfen heil durchstehen oder bis zum Game Over möglichst viele Gegner besiegt haben. Im 2-Spieler Modus tritt man "Oh Wunder" gegen einen menschlichen Kontrahenten in einer abgegrenzten Arena mit einem, ein klein wenig modifizierten, Kampfsystem an. Wobei das Kampfsystem aber nur in der Bedienung modifiziert ist und ermöglichen soll, dass man ohne dass der Gegner es sieht, die Befehle eingeben kann, diesen Zweck erfüllt es auch ganz gut. Leider kann dieser Mode aber schnell langweilig werden weil sich zwei einigermassen gute Spieler nicht greifen können, weil der eine dem anderem immer rechtzeitig ausweicht. Somit kommen sie nicht in den Genuss eines Wrestling-Moves und ohne die ist es schon ein wenig eintönig. Die Stärken des Spiels liegen eindeutig bei der Story und dem Kampfsystem, aber auch der sehr atmosphärische Sound ist nicht zu unterschätzen. Die Schwächen hingegen liegen bei der, ausserhalb des Kampfsystems, ziemlich ungenauen Steuerung, der grafischen Schlichtheit und dem zu sehr in die Länge gezogenen Schluss des Spiels, wo es immer nur von einem Kampf zum nächsten geht. Am extremsten ist dabei “der Endgegner“ Mann denkt immer wieder: "Das ist der Letzte" und dann mutiert der Gegner genau gerade wenn man meint er sei besiegt oder es gibt doch noch einen Anderen zu besiegen. Tönt vielleicht spannend, ist es aber nicht.

Fazit

Leider nutzt Hybrid Heaven nicht das volle Potential der guten und innovativen Idee aus, die hinter dem Spiel steckt, und hat auch sonst einige Schwächen. Aber wer genug von den aufgepeppten alten Spielprinzipien in den meisten "neuen" Games hat, sollte es unbedingt mal probespielen.

Grafik
6
Sound
8
Multiplayer
7
Gesamt
7

verfasst von „Lumino“

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Letzte Aktualisierung: 05.Februar.2001 - 07:54 Uhr