Spieletest: Harvest Moon: Dorf des Himmelsbaumes 3DS

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Weitere Infos

Releasedate:
2. Juni 2017

USK 0 Online spielbar unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Werkzeug-Upgrades
Mutationen bringen etwas Taktik ins Spiel
Erschaffung einer eigenen Welt möglich
Negativ:
eintönige Aufgaben
Feste sind wenig besonders
der letzte Schliff fehlt

Mit Harvest Moon: Das verlorene Tal ist Natsume, ohne Unterstützung der Bokujou Monogatari-Studios, ein eher schlechtes als rechtes Spiel der Reihe gelungen. Die Gegend wirkte öde und die meiste Zeit spielte man im Winter, was sehr trostlos war. Das Gameplay selbst war auch nicht spannend und hatte seine Makel. Ob nun das Entwicklerstudio aus seinen Fehlern gelernt hat und mit Harvest Moon: Dorf des Himmelbaumes der Schritt in die richtige Richtung gelungen ist, erfahrt ihr hier in unserem Test.

Hitze statt Kälte

In Dorf des Himmelbaumes weicht die trostlose Winterlandschaft aus dem bereits erwähnten Vorgänger, einer öden Wüstenlandschaft. Ein großes Problem ist vor allem, dass auf dem kahlen Wüstenboden nichts wachsen mag, was wiederum der mangelnde Tribut der hiesigen Erntegöttin verschuldet ist. Dadurch sind auch die Himmelsbäume verkümmert, was das Einfahren weiterer Ernte mehr als nur erschwert. Da kommt ihr ins Spiel. Wahlweise als männlicher oder weiblicher Landwirt werdet ihr von der Göttin höchstpersönlich geleitet das Tal wieder zum Erblühen zu bringen. So ist es natürlich ein Kinderspiel und der erste Himmelsbaum ist auch schon wieder auf dem Weg der Besserung, was sich außerdem sehr positiv auf die Quelle der Göttin auswirkt. Doch jetzt geht die Arbeit erst so richtig los.

Arbeit wie man sie kennt

Auch der neueste Teil von Harvest Moon bietet wieder das klassische bekannte Gameplay. Mit der Hacke wird der Boden bestellt und aufgelockert, anschließend wird das Saatgut gesät und danach heißt es gießen bis die Pflanzen endlich wachsen. Anfangs gestaltet sich, wie in den anderen Teilen, die Arbeit noch etwas mühsam, da immer nur eine kleine Fläche auf einmal bearbeitet werden kann. Doch dank diverser Werkzeug-Upgrades die es wieder gibt, könnt ihr im Laufe des Spiels eine breitere Fläche auf einmal bewirtschaften. So kann beispielsweise die Gießkanne statt nur einem Quadrat, plötzlich ein Feld aus 3x3 Quadraten auf einmal bewässern.

Die Verbesserungen erhaltet ihr übrigens durch kleine Herausforderungen im Spiel, wie das Bestellen einer gewissen Fläche an Ackerland, das Ernten einer gewissen Anzahl an Feldfrüchten usw. Man muss dem Spiel zugute halten, dass man die ersten Upgrades relativ schnell bekommt, da es sonst schon einmal sehr mühsam werden kann.

Auch ein weiteres Feature aus Harvest Moon: Das verlorene Tal hat es wieder ins Spiel geschafft. So nimmt die Umgebung natürlichen Einfluss auf eure Ernte. Je nach Höhenlage und Feuchtigkeit der Erde kann eure Ernte unterschiedlich ausfallen. Außerdem kann es zu Mutationen des enthaltenen Erbgutes kommen. Auch Fische gedeihen nur in Gewässern mit bestimmten Eigenschaften. Hier muss man schon etwas experimentieren, wenn man seine landwirtschaftlichen Skills perfekt einsetzen möchte. Zum Glück gibt es hierfür auch einige Quests, wo ihr durch Tipps und Tricks in die Materie und in die Idealbedingungen eingeführt werdet.

Die Steuerung selbst ist dabei sehr einfach. Die diversen Arbeiten führt ihr auf Knopfdruck aus. Außerdem kann dieses Mal sogar in die Vogelperspektive geschaltet werden, um selbst in hügeliger Landschaft den Überblick zu haben. Mit einem Druck auf die Start-Taste könnt ihr sogar die Blickrichtung eures Farmers fixieren, was zum bewirtschaften der Felder schon einmal von Vorteil sein kann. Vor allem, wenn man erst die Wasserstraßen erweitern möchte. Eurer Phantasie sind kaum Grenzen gesetzt und die Landschaft lässt sich nach euren Wünschen und Bedürfnissen frei bewirtschaften und gestalten. Dieses Mal hat es auch ein Tutorial ins Spiel geschafft, welches für viele sicherlich eine Erleichterung ist.

Dorfbewohner

In Harvest Moon: Dorf des Himmelsbaumes gibt es – wie der Name unschwer vermuten lässt – auch tatsächlich ein kleines Örtchen in dem sich einige Dorfbewohner herumtreiben. Auch weitere Charaktere können sich dort niederlassen. Anfangs ist das kleine Dörfchen, wie die Wüstengegend, noch sehr leer, doch mit wachsender Landwirtschaft gesellen sich nach und nach neue Personen dazu. Zwar bieten die Dialoge mit diversen Bewohnern keinen großen Reiz, aber zumindest halten sie hin- und wieder kleine Aufgaben für euch bereit. Außerdem gibt es im Dorf oftmals kleinere Feste mit Minispielen, welche sich aber leider im Laufe der Saisonen immer wieder wiederholen – genauso wie die Quests der lieben Nachbarn. Gerade bei Letzteren müsst ihr meistens nur irgendwelche Dinge erledigen, wie die richtigen Gegenstände besorgen. So sucht die Tochter des Wirtes stetig nach Zutaten für ihre Gerichte oder ein Händler nach irgendwelchen Souvenirs für seine Familie.

Es ist auch wieder möglich zu heiraten. Ihr könnt euch zwischen drei potentiellen Ehepartnern entscheiden, die ihr durch das Erfüllen von Aufgaben und täglichen Gesprächen umwerben könnt. Doch nur besondere Ereignisse führen zum erwünschten Bündnis und gerade diese sind gar nicht so leicht aufzuspüren.

Auch wenn das Spiel mit ca. 20 Stunden Spielzeit ziemlich schnell durch ist, bzw. zumindest die Haupthandlung abgeschlossen wurde, macht vor allem die Ingame-Zeit einem oftmals das Leben schwer. Jede Stunde wird die Spielwelt aktualisiert. So vertrocknen bewässerte Felder oder es wirkt sich auf das Fütterungsverhalten der Tiere aus. Gerade aber bei letzteren passt das Balancing nicht optimal. So hat das eine Vieh ihr Futter gleich mal verschlungen, während das andere Tier noch seelenruhig weiterkaut, da es aufgrund mangelnder KI den Futtertrog nicht sofort fand. Das hört sich jetzt nicht schlimm an, aber hungrige Kühe lassen sich z.B. dann auch nicht melken oder Schafe nicht scheren. Neu hat sich zumindest der Poitou-Esel zum Tiersortiment dazugesellt.

Technische Finesse?

In Dorf des Himmelsbaums merkt man deutlich eine positive Charakteranpassung und die Figuren verfügen zumindest dieses Mal über normale Proportionen. Der Look ist noch immer comichaft, was aber dem ganzen Spiel einen gewissen Charme verleiht. Die Welt selbst ähnelt mit ihren Minecraft-Texturen sehr dem besagten Spiel und dieses Mal läuft dazu auch noch alles sehr flüssig. Matschige Texturen gibt es zwar noch immer, aber bei weitem ist alles viel besser als beim letzten Mal. Der Sound passt zur Atmosphäre, sticht aber jetzt auch nicht sonderlich heraus.

Fazit

Man kann sagen, die Entwickler haben aus ihren Fehlern gelernt und Harvest Moon: Dorf des Himmelsbaumes präsentiert sich deutlich besser als sein Vorgänger. Die Steuerung, vor allem die Werkzeug-Upgrades, machen das Gameplay um einiges komfortabler. Dank des Dorfes kommt auch endlich wieder Leben in die Bude und obwohl die Quests der Dörfler sich wiederholen, bringt das dennoch eine kleine Dynamik ins gesamte Spiel. Optisch wurde das Spiel zwar etwas nach oben geschraubt, dennoch ist noch Luft nach oben. Die deutschen Texte wurden aber weitestgehend sauber übersetzt. Auch wenn vieles besser gemacht wurde, so gibt es noch viele Dinge die ausbaufähig sind. Vor allem eben die Aufgaben werden mit der Zeit eintönig und das Ingame-Zeitmanagement benötigt dringend noch etwas Balancing. Ihr könnt aber auf alle Fälle mit dem Spiel nette Stunden verbringen, doch erwartet euch dennoch nicht zu viel.

Grafik
6.5
Sound
7
Gesamt
6.5

verfasst von „Ulrich“

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Vielen Dank an die Firma Koch Media für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 08.August.2017 - 19:09 Uhr