Spieletest: Gear.Club Unlimited NSW

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Weitere Infos

Releasedate:
21. November 2017

USK 0 Online spielbar Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1-4

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
gigantischer Umfang
einsteigerfreundlich
gute Umsetzung
Negativ:
schwacher Sound
kein wirklicher Onlinemodus

Wenn wir an Rennspiele auf Systemen von Nintendo denken, dann am ehesten an futuristische Racer wie F-Zero und Fast RMX. Realistisch angehauchte Rennspiele sind hier eher Mangelware. Das dürfte unter anderem daran liegen, dass gerade Rennspiele mit realistischer Darstellung extrem hardwarehungrig sind. Mit Gear.Club Unlimited bringen Microids nun ein solches Spiel auf die Switch. Die Wurzeln des Spiels liegen allerdings im mobile Bereich. In welchem Maße man hier also von einem echten Rennspiel sprechen kann, erfahrt ihr in unserer Review.

Alles Anfang ist schwer

Direkt zu Beginn des Spiels merkt man ihm seine Wurzeln an. Statt einer offenen Welt und großen Auswahlmöglichkeiten seht ihr noch nicht wirklich viel vom Spiel. Die als Karte gestaltete Spielewelt liegt vielmehr im Nebel und muss Stück für Stück freigeschaltet werden. Da es auf der Switch zum Glück noch keine Microtransactions gibt, könnt ihr euch aber alle Inhalte nach und nach durch Erfolge verdienen.
So startet ihr nicht direkt mit den dicken Autos und fahrt durch die ganze Welt. Ihr entscheidet euch für eines der beiden Startmodelle und fahrt erst mal einige Runden auf den ersten Strecken direkt an der Küste. Durch eure Erfolge könnt ihr Sterne, Erfahrung und Geld verdienen. Durch Sterne schaltet ihr neue Areale, und Modi frei. Das Geld und die Erfahrung benötigt ihr um eure Boliden aufzuwerten und neue Modelle zu erwerben. Denn neben der großen Anzahl von Rennen die ihr bestreiten könnt, bietet das Spiel einen wirklich ausgeklügelten und sehr großen Tuningbereich.

Pimp your ride

Die Autos die euch im Laufe des Spiels zur Verfügung stehen sind schon von sich aus sehr beeindruckend. Als das wären unter anderem Mercedes, Jaguar, Bugatti und viele mehr. Wer allerdings wirklich mithalten möchte, der kommt mit einem Serienwagen nicht weit. Zeit also, dass ihr selbst Hand anlegt. Es ist wirklich erstaunlich was ihr in Gear.Club alles modifizieren könnt.
Zu Beginn eurer Karriere steht euch nur ein kleines Eck in einer Halle zur Verfügung. Dort findet gerade mal die Mechanikabteilung und die Reifenabteilung Platz. Diese reichen aber zumindest schon mal, um sich um Motor sowie Getriebe und die Bereifung zu kümmern. Im späteren Verlauf kommen dann die Lackiererei, die Kosmetikabteilung der Windkanal, der Karosseriebau und die Rallyabteilung hinzu. Hier könnt ihr euren Wagen dann nicht nur nach Herzenslust neu gestalten, sondern auch prüfen wie renntaugliche eure Modifikationen sind.
Wer also nicht nur einfach simple Rennen fahren möchte kann in Gear.Club Unlimited auch viel Zeit in der Garage verbringen.

Auf der Piste

Um jedem Fahrer die optimale Unterstützung bieten zu können, verfügt Gear.Club über verschiedene Fahrhilfen. Hier kann festgelegt werden, in wie weit ihr beim Steuern eures Fahrzeugs unterstützt werdet. Als Vorauswahl stehen euch die Stufen Anfänger, Normal und Experte zur Verfügung. Wer lieber selbst justiert, kann in prozentualen Stufen das Bremsverhalten, das ABS und die Lenkung einstellen. Somit sollte jeder seine ideale Einstellung finden können. Im Menü habt ihr neben den eben genannten Optionen noch die Option zwischen Automatik und manueller Schaltung zu wechseln.
Generell sollte man hier kein Spiel wie Project Cars oder Forza erwarten. Dazu ist das Fahrgefühl einfach viel zu steif. Auch ein Schadensmodell sucht man leider vergeblich. Es scheppert zwar wenn ihr gegen ein anderes Fahrzeug oder eine Begrenzung fahrt, allerdings hat es selten gravierende Auswirkungen auf euch oder das Fahrzeug.
Solltet ihr doch mal einen schwerwiegenden Fahrfehler begangen haben, so steht euch eine Art Rewind-Funktion zur Verfügung, welche das Spielgeschehen ein Stück zurück setzt.
Generell ist es etwas schade, dass die Rennen an sich stets sehr kurz sind. Die meisten Kurse und Strecken sind innerhalb von 1-2 Minuten absolviert. Danach geht es wieder ins Menü, die Karte oder die Werkstatt. Hier fehlt leider etwas der Spielfluß.
Auf der Strecke selbst zeigt euch eine Markierung die Ideallinie und warnt euch farblich vor anstehenden Kurven. Während ihr im grünen Bereich schön auf dem Gas bleiben könnt, ist bei orange Vorsicht geboten, wird die Markierung rot solltet ihr abbremsen. Die Markierung kann natürlich auch ausgeschaltet werden.

Kompetitives Fahren

Die schlechte Nachricht gleich Vorweg, Gear.Club Unlimited bietet leider keinen wirklichen Online-Mehrspielermodus. Allerdings könnt ihr dennoch in Ligen antreten. Sobald ihr euch die ersten 18 Sterne verdient habt, steht euch der Zugang zu diesen frei. Dort tretet ihr auf Strecken gegen Ghost-Cars anderer Spieler an. Ihr seht also deren Rundenzeiten. Nach jedem Rennen seht ihr für das aktuelle Event die Auswertung und wo ihr momentan im weltweiten Vergleich mit anderen Spielern steht. Steht ihr nach Ablauf des Events in den oberen Rängen winken euch Pokale so wie Spielgeld.
Lokal hingegen steht euch ein Mehrspielermodus für bis zu vier Fahrer zur Verfügung. Ihr wählt einfach die Klasse, die Autos, die Strecke, setzt einige Parameter fest und los geht der Rennzirkus. Hierbei kann pro Fahrer auch ein einzelnen JoyCon genutzt werden und somit von Haus aus schon zu zweit gefahren werden.

Was steckt unter der Haube?

Natürlich darf man zunächst skeptisch sein, wenn man hört, dass das Spiel seine Wurzeln auf dem Mobile-Sektor hat. Dennoch muss man sagen, dass Gear.Club Unlimited durchaus schön anzusehen ist. Vor allem die Boliden sind gut in Szene gesetzt. Vor allem auf dem Tablet kann das Spiel hier durchaus gefallen. Auf dem großen Fernseher sieht das Ganze dann natürlich etwas anders aus, aber ist auch kein Totalausfall. Dafür läuft das Spiel sehr flüssig was bei einem Rennspiel extrem wichtig ist.
Nicht ganz so überzeugend ist der Sound. So ist man es ja gewohnt bei Rennspielen während der Fahrt mächtig was auf die Ohren zu bekommen. Hierauf muss man verzichten. Während in den Menüs sportliche Klänge ertönen ist es beim Rennen ziemlich still. Dort hört man leider nur die nicht ganz so prallen Töne der Motoren und Kollisionen. Hier sollte eventuell noch mal nach geschraubt werden.
Die Steuerung hingegen funktioniert tadellos. Wer möchte kann auch auf Gyro-Steuerung zurückgreifen.
Das Spiel wurde komplett und sehr sorgfältig ins deutsche lokalisiert.

Fazit

Wer mit der Erwartung hier ein Forza auf der Switch zu bekommen an Gear.Club Unlimited heran geht, wird mit Sicherheit enttäuscht. Das liegt nicht daran, dass es sich um ein schlechtes Spiel handelt, sondern dass es einfach bei weitem nicht so ausgefeilt ist und seine Wurzeln nicht leugnen kann. Vielmehr ist es ein tolles Spiel für Gelegenheitsfahrer die auch Spaß daran haben, ihren Fuhrpark zu pflegen und auszubauen. Technisch ist der Titel sehr solide und bietet einen extrem großen Umfang. Durch seine verschiedenen Fahrmodi ist Gear.Club Unlimited auch für Einsteiger geeignet.

Grafik
7.5
Sound
5
Multiplayer
8
Gesamt
7

verfasst von „David“

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Vielen Dank an die Firma Microids für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 23.November.2017 - 18:08 Uhr