Spieletest: FIFA Football 2005 NGC

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Weitere Infos

Releasedate:
32. Oktober 2004

USK 0 keine Onlinefunktion unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1-4

Leser-Meinungen: 1 Meinungen

Spiel kaufen: Bei Amazon.de bestellen

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
flüssiges Passspiel
First-Touch-Kontrolle
Top-Präsentation
Negativ:
träge Spieler
Kommentar
teils hakelige Animationen

Ein Jahr ist vorüber und so selbstverständlich wie ein schwächelnder Sommer und ein verregnetes Weihnachten erschien kürzlich das neueste Update der FIFA-Serie auf dem GameCube. Schnörkellos ohne Intro, wie es noch im Vorgänger die frische, aber leider auch völlig verkorkste Off-the-Ball-Kontrolle näher brachte, werden wir über die gewohnt übersichtliche Menüführung zu einem ausgebauten Karrieremodus geführt, bei dem wir uns nicht bloß fünf, sondern gleich fünfzehn Jahre als Trainer unter Beweis stellen. Als unterschätzter (?) Nobody heuert man bei einem kleinen Verein unterer Leistungsstärke an und kämpft sich bis in die höheren Ligen vor. Die Mannschaft besteht zu Beginn noch aus Halbinvaliden und notorischen Fehlschützen, aber mit ersten Erfolgen verdient man sich nicht nur Bestätigung in seinem Job als Coach, sondern auch Punkte, die wir in Sport- und Managementabteilungen unterbringen, um die Truppe im Sturm oder in der Abwehr zu stärken oder die Heilfähigkeit des Medizinmannes zu verbessern. Erste Effekte werden mit der Zeit spürbar. Mit einem prallen Budget kann man sich auch prima auf dem Transfer-Markt austoben. In erster Linie geht es hier darum, als Trainer voranzukommen, sich endlich fünf Sterne auf die Brust schreiben zu können und bei Top-Clubs eine Anstellung zu finden, wo Siege zur Pflichtsache erklärt werden. Uns steht die Entscheidung frei, jedes einzelne Spiel selbst zu bestreiten oder mittels Telegrammbox simulieren zu lassen. Zusammenfassend ist zu sagen, dass der Karrieremodus durch die zahlreichen Einflussmöglichkeiten sehr viel motivierender ausgefallen ist als das Vorgängermodell. Eine weitere Neuheit in FIFA 2005 stellt der Spieler-Editor dar, wo wir unser Alter Ego nach unseren Vorstellungen aus zig Einstellungen zusammenschustern. Das Bestimmen der Statur oder der Haarfarbe und Star-Allüren wie Accessoires sind nur wenige Beispiele für den God-Mode unter den Fußballsimulationen.

These 1: FIFA 2005 spielt sich flüssiger

Vergessen wir aber jetzt einmal das ganze Drumherum und widmen uns dem wirklich Essentiellen - der Spielbarkeit. Inwiefern hat sich die FIFA-Serie weiterentwickelt? Wie sind die neuen Features gelungen? Um diese Fragen zu klären, ist es ratsam, jedes Element einer genaueren Analyse zu unterziehen. Als erste These möchte ich nach etlichen Spielstunden in den Raum werfen, dass FIFA 2005 einen flüssigeren Spielablauf als der Vorgänger bietet. Die Beweise für diese vielleicht kühne Behauptung liefere ich nun en detail. Nach anfänglichen Irritationen, wie sie bei jedem Spiel der Serie auftreten, fällt sogleich die gesteigerte Präzision auf, die sich an Pässen, Kopfballvorlagen, Flanken oder Torschüssen nachvollziehen lässt. Dadurch werden nicht nur einige Frustmomente vom Platz gestellt, sondern auch Passstafetten ermöglicht, die flugs – das Mittelfeld überbrückend – bis in den gegnerischen Torraum reichen. Hilfreich sind zudem Pässe zu unseren Spitzen, obwohl diese noch gar nicht auf dem Bildausschnitt zu sehen sind. Ein bisschen Mut zum Risiko und eine „Vision“ zahlen sich aus. Die gewöhnliche Ballannahme vollzieht sich nun deutlich geschmeidiger, wird aber durch die neue First-Touch-Control in den Schatten gestellt. Erstaunlich effizient legt sich der Spieler den Ball in eine beliebige Richtung vor, wenn wir den C-Stick vor der Ballannahme entsprechend bewegen. Das funktioniert nicht nur bei seichten Kullerbällen. Hoch angespielt lässt der Künstler die Kugel an der Brust abtropfen oder führt sie mit dem Fuß galant zum Boden. Je mehr Talent unser Fußballer hat, umso sicherer geht er mit dem Leder um und kann eine starre Abwehrmauer mit einem solchen Trick aushebeln. Apropos Trick: Mit C werden auch in Ballbesitz Täuschungsmanöver oder Übersteiger ausgeführt, die nicht selten den Verteidigungswall durchbrechen und zu Torchancen führen. Das Arsenal solcher Finten ist im Vergleich zum „Prequel“ noch einmal aufgestockt worden. Die komplizierte Off-the-Ball-Control, die erstmals in FIFA 2004 eingeführt wurde und selbst Profis nicht auf die Z-Taste drücken ließ, ist entknotet worden und gestaltet sich jetzt übersichtlicher und vor allem genauer. Mit Z-Druck werden drei Vorläufer durchnummeriert und einzeln ausgewählt. Mit X oder Y lassen sich dann spielöffnende Flanken respektive Pässe zum Adressaten schlagen. Dennoch gebührt dieser Technik immer noch ihre stiefmütterliche Behandlung, da sie durch die zielsicheren Heber in den Lauf oder Pässe in den freien Raum (L gedrückt halten plus X beziehungsweise Y oder A) ersetzt werden. Aus dem Mittelfeld gedroschen finden die visionären Zuspiele ihre Empfänger. Wie ich oben beispielhaft vorgeführt habe, lässt sich meine These von einer flüssigeren, weicheren Spielbarkeit verifizieren, wenngleich die FIFA-anhaftende Trägheit der Spieler in Ballbesitz und deren Ungelenkigkeit und manchmal krampfhaftes Verdribbeln einzuräumen sind.

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