Spieletest: Dragon Quest VI: Wandler zwischen den Welten NDS

Screenshot Screenshot Screenshot

Weitere Infos

Releasedate:
20. Mai 2011

USK 6 keine Onlinefunktion unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Spiel kaufen: Bei Amazon.de bestellen

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
weitläufiges Weltensystem
großer Umfang
bekannte DQ Melodien und Effekte
motivierendes Aufrüstungssystem
Negativ:
viel zu häufig auftretende Zufallskämpfe
unkomfortables Speichersystem
langatmiger Storyaufbau
„altersschwache“ Grafik und Animationen

Mit „Dragon Quest VI – Wandler zwischen den Welten“ schließt sich nun die Zenithia-Trilogie der Reihe. Wurden ja bereits Remakes von Teil IV und V veröffentlicht. Bei Dragon Quest VI handelt es sich um eine Portierung des Super Famicom-Klassikers, welcher 1995 zwar in Japan, aber nicht in Europa veröffentlicht wurde. Ob das Spiel auch auf dem Handheld zu gefallen vermag, erfährt ihr im folgenden Test.

Auf dem Weg zu Mordar

Was sich ähnlich wie bei Herr der Ringe anhört, hat nur sehr, sehr weit entfernt gewisse Ähnlichkeiten. Zu Beginn des Spiel steht dein Held, samt seinen Gefährten, dem mächtigen Dämon Mordar gegenüber. Leider kommt alles anders als geplant und so bekommt man eins ordentlich auf den Deckel. Nach dieser fatalen Niederlage und nachdem deine Freunde in Stein verwandelt wurden, erwacht man am nächsten Morgen in einem Waldstück. Der Held ist sichtlich verwirrt, weiß er nicht, ob das jetzt ein Traum oder doch eine Zukunftsvision war. Bei Dragon Quest VI gibt es nämlich nicht nur eine, sondern gleich zwei Welten, die es zu erforschen gibt, auf der Suche nach Informationen, der eigenen Identität und dem Auftrag die Welt vor dem Bösen zu retten.

Zwei Welten, ein Auftrag

Bei dem Versuch einen verschollenen Dorfbewohner zu retten, der an einer Felsklippe hängt, stürzt man selber ab und landet schließlich das erste Mal in der Phantomwelt. Dort angekommen, erfährt man beim abendlichen Dorffest von der Herrin des Berges, dass es an uns liegt, die Welt zu retten. Wieder in der Realität angekommen ist es nun möglich, via eigenartiger Brunnen und Abgründe die Welten zu wechseln. Im Laufe des Abenteuers ergibt sich dann die Möglichkeit, jederzeit die Ebenen zu wechseln, um verschiedene Aufgaben zu absolvieren und um nicht nur die Welt zu retten, sondern auch, um dem Geheimnis der eigenen Vergangenheit auf die Spur zu kommen. Bei Dragon Quest VI handelt es sich wirklich um ein episches Abenteuer mit netten Charakteren, mittelalterlichen Orten und rundenbasierten Kämpfen. Die Story ist aufgrund der vielen Nebenhandlungen teils etwas langatmig, aber ständig präsent. Die Charaktere entwickeln leider kaum an Tiefe, was den Spielspaß etwas trübt.

Man ist nicht alleine…

Ist man zu Beginn noch alleine unterwegs, vergrößert sich im Laufe des Abenteuers die Heldentruppe. In der Vogelperspektive wandert man durch Wiesen und Wälder, trifft auf malerische Orte, sowie Schlösser. Überall gilt es Haupt- oder Nebenquests zu absolvieren. Im Laufe des Spiels kann man seinen Charakteren auch wieder Berufe wie Krieger, Priester, Dieb, Magier etc. zuweisen. Wie im richtigen Leben, lässt sich der Job auch wieder wechseln, falls es doch nicht der richtige war. Die erlernten Fähigkeiten bleiben aber dabei bestehen. Wer also viel Zeit ins Aufleveln investiert, der kann wirklich sehr viel aus seiner Truppe rausholen. Es gibt unzählige Möglichkeiten um Erfahrungspunkte oder Ausrüstungsgegenstände zu erhalten. Ob bei den doch sehr häufig auftretenden rundenbasierten Kämpfen oder bei verschiedensten Händlern in Städten und Dörfern. Wie bei Dragon Quest üblich, nehmen die Charakterverbesserungen eine wichtige Position im Spiel ein und sind auch ein Motivationsfaktor. Will man doch auch einmal Berufe wie Paladin oder Schwertmagier ausüben.

Land, so weit das Auge reicht…

Bei „Dragon Quest VI – Wandler zwischen den Welten“ gilt es ein großes Areal zu erkunden. Ist man Anfangs noch zu Fuß unterwegs, darf man im Laufe des Spiels auch per Schiff oder fliegendem Teppich reisen. Natürlich eröffnen sich dadurch immer mehr Welten. Bereits besuchte Orte kann man jederzeit per Teleportationszauber erneut erkunden. Ein kleiner Frustfaktor sind die teils etwas übertriebenen Zufallsbegegnungen. Sehr häufig, vor allem in Dungeons, trifft man auf irgendwelche Monster und die Erkundungstouren ziehen sich unweigerlich in die Länge, vor allem dann, wenn die letzte Energie verbraucht wurde. Wie bereits bei anderen Dragon Quest Teilen lässt sich der Spielstand nur in Kirchen abspeichern. Befindet man sich eben gerade auf einer Mission, muss man nach dem Game-Over-Bildschirm oft weite Strecken und viele Kämpfe erneut meistern.

Am Kampfsystem hat sich seit 1995 nichts geändert. Zufallsgegner sind noch immer nicht zu sehen, bevor man in den Kampf stolpert. Danach heißt es die passenden Aktionen auszuwählen. Ob ein Kampf mit den Waffen oder der Einsatz von mächtigen Zaubern und Heilkräutern, es ist alles möglich. Ebenfalls möglich sind Fluchtversuche oder der Wechsel von Taktik und Ausrüstung. Ein negativer Punkt ist aber, dass Abwehrstellungen erst eingenommen werden, wenn der jeweilige Charakter am Zug ist und nicht gleich.

Überall in den Welten sind auch wieder Minimedaillen versteckt. Im Contact-Mode (via Drahtlos-Link) kann man sogenannte "Traumkarten" tauschen, falls andere Spieler in der Nähe sind. Im Laufe des Abenteuers begegnet man natürlich einigen Schleimen. Manche von ihnen kannst du in deine Gruppe aufnehmen und ihre Fähigkeiten verbessern. Im Laufe der Reise erreicht man die Kampfarena namens Schleimopolis, wo man einen der Schleime gegen eine Vielzahl verschieden stark eingestufter Gegner kämpfen lassen kann.

Bei einem Besuch im Casino, kann man sogar sein Glück an Pokertischen oder beim einarmigen Banditen versuchen. Ein weiteres lustiges Extra in der DS-Version ist das Minispiel „Schleimschlittern“. Ähnlich wie beim Curling muss man einen Schleim via Stylus über das Eis manövrieren und diesen so gut es geht in einem vorgegeben Punktefeld stoppen.

Der Schwierigkeitsgrad hält sich in Grenzen. Legt man viel Wert auf passende Ausrüstung und Gegenstände oder verbringt auch Zeit damit, seine Figuren aufzuleveln, dann ist das Spiel natürlich einfacher. Auch die Steuerung geht leicht von der Hand. Bewegt werden die Charaktere über das Steuerkreuz. Mit Y erhält man alle wichtigen Infos. Das Hauptmenü erreicht man mit X. Der A Button wird für die verschiedensten Aktionen benötigt und mit B kann man Gruppen konsultieren oder kommunizieren. Toll ist, dass mit L und R der Blickwinkel im Uhrzeigersinn gedreht werden kann, um sich so einen Überblick über die nähere Umgebung zu verschaffen. Hier kommt dem Spiel der Dualscreen zu gute, der hier so nicht nur aufgrund des übersichtlichen Menüs glänzt. Leider hat der Touchscreen an sich sonst kaum eine Funktion.

Nur ein 16-Bit Abklatsch oder doch mehr?

Bis auf das angesprochene „Schleimschlittern“ besteht kein großer Unterschied zur japanischen SNES-Version. Eine grafische Pracht wie bei Dragon Quest IX ist nicht zu erwarten, sind doch sehr stark die Wurzeln zu erkennen. Weiters hätte man sich die ein oder andere In-Game-Sequenz gewünscht, welche die Story vorantreibt und etwas mehr Tiefe verabreicht. Die Kampfszenen sind kaum animiert, doch Manga-Fans dürften trotzdem ihren Spaß haben. Stammen doch die Charaktere von „Dragon Ball“-Schöpfer Akira Toriyama.

Die deutsche Übersetzung ist gut gelungen, doch gib es keine Sprachausgabe. Soundtechnisch gibt es die typischen Dragon-Quest-Melodien und Soundeffekte zu hören. Retro-Feeling ist also vorprogrammiert.

Fazit

Dragon Quest VI schließt fast nahtlos an die anderen bisher erschienen Teile an. Das Steuerungs- und Spielprinzip ist ziemlich gleich geblieben. Neu ist, dass es nun nicht nur eine, sondern zwei Welten zu erkunden gibt. Grafisch erkennt man aber, dass das Spiel bereits 16 Jahre auf den Buckel hat. Optische Meilensteine wird man vergebens suchen, ist es doch „nur“ ein Remake des japanischen SNES-Klassikers. Durch fehlende Sequenzen, welche die Geschichte vorantreiben, ist die Story sehr langatmig und die Charaktere besitzen wenig an Tiefe. Die häufig auftretenden Zufallskämpfe, sowie das Speichersystem wirken oft sehr frustrierend und lähmen den Spielverlauf. Dennoch lohnt es sich, die Reise anzutreten, die Welt zu retten und dem Held zu helfen, sein wahres ICH zu erkennen. Trotz kleiner „Altersschwächen“ habt ihr meine Kaufempfehlung.

Grafik
7
Sound
8
Gesamt
8

verfasst von „Ulrich“

Diesen Artikel teilen:

Vielen Dank an die Firma Square-Enix für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 18.Juni.2011 - 10:15 Uhr