Mit Dragon Quest VII: Fragmente der Vergangenheit kommen Spieler in Europa nach 16 Jahren nun endlich in den Genuss dieses Rollenspieles. Es handelt sich dabei um ein 3DS-Remake des PlayStation-Klassikers. Spielerisch folgt es den vergangenen Handheld-Teilen, die jetzt mit einem tollen 3D-Effekt ergänzt wurde und Zufallskämpfen könnt ihr nun viel leichter ausweichen. Obwohl es sich um eine Wiederbelebung des Klassikers handelt, merkt man dem Spiel dennoch etwas seine Jahre an. Optisch und technisch wirkt es manchen Stellen vielleicht etwas angestaubt, was aber dem Spielespaß keinem Abbruch tut. Obwohl die Story nicht ganz so überzeugen mag, wirkt der Charme von Dragon Quest immer noch und holt euch unverzüglich in die Welt der Schleimmonster und anderer Kreaturen. Genrefans werden auf alle Fälle gut unterhalten. Vor allem das Spiel mit Raum und Zeit und der über 30 Berufungen motiviert und macht total Bock. Nebenbei gibt es noch unzählige Nebenaufgaben zu bewältigen. So nun ab in eure Tardis... äähh... zu eurem 3DS und ab geht’s ins Abenteuer.
Spieletest: Dragon Quest VII: Fragmente der Vergangenheit 3DS
Weitere Infos
Releasedate:16. September 2016
Anzahl der Spieler: 1
Leser-Meinungen: Noch keine
Specials: keine
Plus / Minus
- Positiv:
- großer Umfang
- Dragon Quest Charme gut eingefangen
- Spiel mit Raum und Zeit
- Negativ:
- unspektakuläre Story
- altbackene Technik
Kaum zu glauben, aber nach 16 Jahren seit seinem PlayStation-Debüt in Japan, schafft Dragon Quest VII nun auch den Weg in die heimischen Gefilde und zwar als Remake für den 3DS. Rollenspiel- und Dragon Quest-Fans dürfen sich freuen, aber ob das Spiel auch noch im Alter hält was es schon damals versprach, erfahrt ihr in unserem Test.
Eine einsame Insel
Eure Reise beginnt im Fischerdorf Buttsbüttel, wo die Welt für die Bewohner noch in Ordnung ist, sie ihren Alltagsgeschäften nachgehen und das einzige Highlight jenes ist, wenn die Fischer auf Fischfang aufbrechen. Gerade dieses Ereignis ist immer ein großes Fest, da die Fischfänger ein hohes Ansehen genießen. Immerhin glauben alle Einwohner, dass es außer ihrer Insel keine weitere auf der ganzen Welt gibt. Die mutigen Seefahrer wagen sich immer ins Unbekannte, fernab der Heimat. Doch bisher wurden bei ihren Unterfangen noch nie andere Ländereien entdeckt.
Es gibt aber zwei junge Abenteurer die das nicht ganz glauben können. Einer davon ist euer Charakter und der Sohn des bekanntesten Fischers des Eilands. Der andere ist Gismar, der Sohn des Königs. Gemeinsam mit der Bürgermeistertochter, die sich den beiden Kumpels an die Fersen heftet (da sie sonst eure Mission verrät) macht ihr ein altes Schiffswrack klar und wollt selber auf Entdeckungsreise gehen.
Ein Abenteuer in Zeit und Raum
Was sich so ähnlich wie Dr. Who anhört, passiert auch tatsächlich bei Dragon Quest VII. Bevor eure Reise aber startet, besucht ihr auf eurer Heimatinsel noch schnell die Ruinen eines alten Tempels und flotter als gedacht werdet ihr in ein waghalsiges Abenteuer katapultiert. Eine Reise durch Zeit und Raum beginnt.
In den alten Steinbauten entdeckt ihr zerbrochene Steintafeln und indem ihr diese zusammensetzt werdet ihr an vergangene Orte versetzt, die mittlerweile (also in der Jetztzeit) bereits vom Meer verschluckt wurden.
Wie es sich für Abenteurer gehört, wollt ihr natürlich mehr über die versteckten Länder und Kulturen herausfinden und so erwartet euch eine spektakuläre Reise ins Ungewisse. Die Geschichte selbst wird toll erzählt, verliert aber ihr Gesamtbild leider etwas durch die vielen kurzen Ministorys innerhalb der Handlung.
Welche Ausbildung soll es sein?
Zu Beginn eures Abenteuers sind alle Gruppenmitglieder einfache Forscher, welche sich – ähnlich dem Spiel „Fantasy Life“- im Laufe der Geschichte eine Berufung wählen können. Wie schon im sechsten Teil könnt ihr hier somit die damit spezifischen Magietechniken und die Fertigkeiten erlernen. Diese verliert ihr auch nach einer späteren Umschulung nicht. Im Gegensatz zu anderen Spielen könnt ihr euch bei Dragon Quest VII sogar für bis zu 30 Professionen entscheiden. Die Berufswahl hat natürlich Einfluss auf den Fortschritt der jeweiligen Klasse und auch auf die aktuellen Charakterwerte wie Stärke, Ausdauer oder Weisheit.
Bei einer Berufssparte könnt ihr sogar Monster zähmen und besitzt ihr später dann eure persönliche Zuflucht - inklusive des Monsterparks - so könnt ihr eure „Gegner“ anwerben und auf Beutestreifzüge schicken. In den Welten entdeckt ihr auch immer wieder Monster, die sich als Menschen getarnt haben. Diese könnt ihr für den Ausbau eurer Zuflucht anheuern. Sie hinterlassen euch oftmals so genannte Transittafeln, mit denen ihr neue Abenteuer erleben und sie sogar via StreetPass mit anderen teilen könnt. Mit diesen erhaltet ihr Zugang zu neuen Verließen mit noch stärkeren Feinden.
Gameplay
Spieler anderer Dragon Quest Teile, wie beispielsweise „Die Hand der Himmelsbraut“ oder „Wandler zwischen den Welten“, werden sich beim Remake gleich heimisch fühlen. Das gesamte Umfeld wirkt vertraut, wurde aber, im Gegensatz zum DS mit einem hübschen Tiefen-3D-Effekt aufgepäppelt. Außerdem findet ihr am Touchscreen nun Karten und Menüs, im Gegensatz zum „Riesenscreen“.
Die Spielmechanik selbst ist annähernd gleich geblieben. Mittels A führt ihr Aktionen aus, mit B könnt ihr eure Gruppe konsultieren, mit X gelangt ihr ins Menü und mit L/R lässt sich euer Blickwinkel verändern. Die Zufallskämpfe gestalten sich im „neuesten“ Abenteuer etwas anders. So könnt ihr dieses Mal versuchen Gegnern auszuweichen, was aber nicht immer einfach ist (vor allem bei engeren Passagen).
Kommt es doch zum Kampf, so laufen diese wie üblich rundenbasiert ab. Mittels Tastendruck befehlt ihr bis zu vier Mitgliedern eurer Gruppe den nächsten Schritt. Diese reichen vom Angriff, Zauber, den Einsatz von besonderen Fähigkeiten bis hin zum Gebrauch von Items. Je nach Waffe könnt ihr mehr oder weniger Gegner auf einmal anvisieren und bekämpfen. Wem das ganze zu kompliziert oder aufwendig erscheint, der kann seine Gefährten auch automatisch kämpfen lassen. Natürlich entscheidet bei den verschiedensten Bossen und Gegnern auch die Charakterklasse über die Geschwindigkeit eures Sieges.
Das Spiel besteht aber nicht nur aus Herumlaufen und Zufallskämpfen, sondern wie bei Rollenspielen üblich gibt es auch überall etwas zu Sammeln oder hier- und da sind ein paar Rätselelemente versteckt. Auch bei letzteren spielt die Zeit wieder eine entscheidende Rolle. Löst ihr Probleme in der Vergangenheit, so wirkt sich das natürlich direkt auf eure Gegenwart aus. Leider wiederholen sich gerade diese Aufgaben im Laufe des Abenteuers immer wieder und hier stellt sich nach einiger Zeit ein fader Beigeschmack ein.
Außerdem könnt ihr, wie anfangs erwähnt, nicht nur das Land bereisen, sondern mit eurem Schiff später auch die Meere unsicher machen – doch Vorsicht vor den Gefahren in der Tiefe. Für manche Überquerungen steht euch im Laufe des Spiels sogar ein fliegender Teppich zur Verfügung, mit dem ihr auch Untiefen und Brücken überwinden könnt.
Besuch in der Kirche
Wie es bei Dragon Quest bereits seit jeher Gang und Gäbe ist, könnt ihr euren Spielstand in den örtlichen Kirchen - im Zuge einer Beichte - speichern. Außerdem ist es dort möglich via Spende Flüche aufzuheben und tote Kameraden wiederzubeleben. Befindet ihr euch gerade auf Reisen, könnt ihr euren Fortschritt meistens auch manuell sichern - dafür steht aber nur ein Speicherstand zur Verfügung.
Dragon Quest VII präsentiert sich, bei der Vielfalt an Inhalten, dennoch in einem schlichten Look. Obwohl es zwar ein Remake ist, wirkt die Präsentation für heutige Verhältnisse doch etwas spärlich (vor allem die Animationen). Nichts desto trotz sieht es gut aus und der 3D-Effekt mag – vor allem bei den Kampfsequenzen – zu überzeugen. Etwas unschön ist oft das plötzliche Auftauchen von Bäumen oder anderen Dingen während man über die Lande zieht. Manchmal wird das Spiel auch durch nervige Ruckler und kleinere Ladezeiten unterbrochen - wenn man beispielsweise Veränderungen an der Gruppe ausführt oder Items gefunden werden. Obwohl die Welten jetzt optisch nicht der Burner sind, findet man dennoch viele Details und vielleicht ist wenig auch oftmals mehr. Es stört eben nicht wirklich.
Das Spiel verfügt über keine Sprachausgabe, aber die deutsche Übersetzung mit ihren individuellen, regionalen Dialekten ist sehr hervorzuheben. Der Soundtrack fügt sich passend ins Geschehen ein, fällt aber weder positiv noch negativ wirklich auf.
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Vielen Dank an die Firma Square Enix und Nintendofür die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 21.Oktober.2016 - 15:30 Uhr