Spieletest: Disney Universe WII

Screenshot Screenshot Screenshot

Weitere Infos

Releasedate:
27. Oktober 2011

USK 6 keine Onlinefunktion Remote Nunchuk unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1-4

Leser-Meinungen: Noch keine

Spiel kaufen: Bei Amazon.de bestellen

Specials: kurze Abschnitte Kostüme ohne spielrelevante Unterschiede seltsame Menüführung

Plus / Minus

Positiv:
Disney Kostüme
tolles Setting
viel Freischaltbares
Negativ:
kurze Abschnitte
seltsame Menüführung
Kostüme ohne relevanten Unterschied

Das Disney Universum bietet geradezu unendlich viele Möglichkeiten, Charaktere und Schauplätze um sie in einem Videospiel einzusetzen. Diese Optionen wurden auch ausnahmslos genutzt und haben dabei die unterschiedlichsten Spiele hervorgebracht. Daran wird sich auch in Zukunft sicherlich nichts ändern. Die Idee hinter Disney Universe war allerdings eine andere. Statt sich auf eine Vorlage zu konzentrieren, bietet der Titel ein Potpourri aus dem gesamten Fundus der Disney-, und Pixarfilme. Und da man ja nicht alles alleine machen kann, bediente sich das Abenteuer beim Spielkonzept kurzerhand bei den bekannten LEGO-Titeln Die Zutaten klingen also sehr vielversprechend. Ob die Mischung gelungen ist, wollen wir im Folgenden beleuchten.

Virtueller Wahnsinn

Da es äußerst schwierig sein dürfte eine Geschichte zu spinnen, in der alle Charaktere vorkommen, haben sich die Designer dafür entschieden, dass Geschehen in einem vituellen Vergnügungspark anzusiedeln. In diesem haben Besucher die Möglichkeit die Abenteuer der Disney-Filme hautnah mitzuerleben. Doch als eine böse künstliche Intelligenz die Kontrolle über den Park übernimmt werden einige der Gäste in den virtuellen Filmwelten gefangen.
Euer Ziel ist es alleine oder mit bis zu drei Mitspielern die Besucher aus den Klauen des virtuellen Schurken zu entreißen.
Dazu müsst ihr euch durch die Welten von Fluch der Karibik, Alice, König der Löwen, Monster AG, Aladdin und Wall-E kämpfen. Anfangs steht euch allerdings nur die Heimat des berühmten Cpt. Jack Sparrow zur Verfügung. Alle weiteren Areale können später gegen Bezahlung, durch die im Spiel eingesammelten Münzen freigeschaltet werden.
Im Spiel stehen euch aus jedem Themengebiet Kostüme zur Verfügung, in welches ihr eure schlumpfenblauen, immer grinsenden Charaktere stecken könnt. Zusätzlich gibt es noch drei weitere Outfitserien, deren Filme nicht als Level im Spiel vorkommen. So finden sich dort zum Beispiel Tron und Micky wieder.
Auch wenn jedes Kostüm ein eigenes Spezialwerkzeug besitzt, macht es alles in Allem leider keinen Unterschied welchen Charakter die Spieler wählt, da es keine speziellen Fähigkeiten oder Angriffe gibt.
Jedes Kostüm kann bis zur Stufe vier verbessert werden um so mehr Angriffskraft zu erhalten.
Nachdem ihr euch für eine Spielwelt entschieden habt, gilt es dort drei Abschnitte erfolgreich zu absolvieren um den dort gefangenen Gast zu befreien. Um dies zu verhindern stellt euch der bösartige Computergegner die umgepolten virtuelle Statisten, welche eigentlich das Erlebnis im Park realistischer gestalten sollten, in den Weg. Diese sind dem jeweiligen Gebiet optisch angepasst. So stürzen sich Englands Rotröcke ebenso auf euch wie die Häscher von Dschafar oder das Gefolge von Scar. Auch wenn sich die Optik ändert, so bleiben die sechs Gegnertypen immer die Gleichen. Aber als echter Held ist man zum Glück nicht hilflos. Zum einen seid ihr mit eurem Spezialwerkzeug ausgestattet, mit welchem ihr ordentlich austeilen könnt, zum anderen gibt es an Stellen mit vielen Gegner auch immer Power-Ups zu finden. Diese halten auch größere Gegnerscharen gut im Schach. Die Auswahl reicht hierbei von Laserkanonen über Gefrierstrahler bis hin zum Instant-Tornados.
Neben den Gegnern gibt es auch noch einige Kopfnüsse in Form von Rätseln zu knacken. So müssen Schalter aktiviert oder in bestimmten Reihenfolge betätigt werden, Gegenstände umpositioniert oder auch mal der Weg mit Hilfe von zusammengebauten Kanonen freigeschossen werden. Auch hier sind die Optionen in jedem Abschnitt anders.
So könnt ihr zum Beispiel im Fluch der Karibik-Bereich Fluchwasser trinken um eure Figur in einen Untoten zu verwandeln, welcher filmgerecht problemlos unter Wasser laufen kann.
Am Ende jeder Welt gilt es einen größeren Gegner zu besiegen oder eine besondere Aufgabe zu lösen. Danach könnt ihr den gefangenen Besucher befreien. Wer allerdings alle Gefangenen erlösen möchte, der muss jeden Abschnitt mindestens zwei mal komplettieren. Nach Befreiung des Charakters steht euch dessen Kostüm zum Kauf zur Verfügung. Insgesamt gibt es 45 verschiedene Outfits zu entdecken.
Innerhalb der Levels gibt es auch noch Herausforderungen die an dort stehenden Spielautomaten gestartet werden können. Diese speziellen Aufgaben sind zeitlich und räumlich beschränkt und beinhalten zum Beispiel das Ausweichen von Feuerbällen, das Einsammeln von möglichst viel Geldstücken oder das Ausschalten einer bestimmten Anzahl von Gegnern.
Neben den obligatorischen Disney-Münzen, welche benötigt werden um neue Welten und Kostüme zu kaufen, gibt es in jedem Abschnitt noch Sterne zu finden, welche eure Waffe verbessern und jeweils drei spezifische Welt-Sammelobjekte die Musik, Grafiken und Charaktere freischalten.

Etwas ab von der Norm ist der Spielverlauf. So gibt es keinen fixen Handlungsstrang, dem der Spieler folgen muss. Vielmehr steht es jedem frei die Level in beliebiger Reihenfolge zu absolvieren und gegebenenfalls auch mehrfach hintereinander.

Mehrspielerwahnsinn

Der Titel ist ganz klar darauf ausgelegt, dass man sich nicht nur alleine sondern mit bis zu drei Mitspielern durch die Welten von Disney kämpft. Im Prinzip ist dies sehr witzig, da ähnlich wie bei New Super Mario Bros. Wii ein kompetitiver Gedanke aufkommt und man sich auch gegenseitig ausschalten kann um so mehr Gold und Punkte zu erringen als seine Mitspieler. Leider wird das Szenario schon bei Spielern und mehreren Gegner recht unübersichtlich. Bei vier Spielern herrscht das reinste Chaos. Dies kann zwar anfangs sehr witzig sein, aber auf Dauer ist es eher nervig und frustrierend. Da es keine nennenswerten Unterschiede zwischen den Eigenschaften der Kostüme gibt, besteht auch kein Bedarf bzw. keine Möglichkeit ausgewogenes Team zusammenzustellen. Gerade hier hätte das Spiel punkten können, wenn es unterschiedliche Ausprägungen wie Nahkämpfer, Fernkämpfer und Magier geben würde. Eine Auswertung am Ende jedes Abschnittes zeigt wer die meisten Münzen gesammelt, die meisten Gegner erledigt und wer am öftesten das zeitliche gesegnet hat.

Technik

Optisch präsentiert sich der Titel in gewohnter Disney-Qualität. Bunt, gekonnt und schräg. Sowohl die Welten, deren Bewohner und die Charaktere der Spieler sind hübsch anzusehen und gut animiert. Dabei wurde vor allem auf kindgerechte Animationen geachtet wenn es um Kämpfe geht. Ebenfalls positiv hervorzuheben ist, dass die Schergen des Gegners immer fein artig in die zur Welt passenden Kostüme gesteckt wurden.
Auch in Sachen Sound kann der Titel gut punkten. Zwar gibt es nicht viel Sprachausgabe, aber diese ist immerhin komplett deutsch. Die Hintergrundmusik hingegen ist wieder sehr lobenswert. So erkennt man bei fast jeden Stück, dass es sich um einen Titel aus dem jeweiligen Film handelt, der aber neu arrangiert wurde.
Die Steuerung geht problemlos von der Hand und auch die Kameraführung funktioniert tadellos.
Durch den nicht fortlaufenden Handlungsstrang gestaltet sich die Menüführung teilweise etwas irritierend. So muss man nach Beendigung eines Abschnitts zurück ins Menü. Und als ob das noch nicht verwirrend genug wär,e wird man dann darauf hingewiesen, dass alle nicht gespeicherten Fortschritte verloren gingen, wenn man nun ins Menü ginge. Das suggeriert im ersten Moment, dass man sich vertan hat und man irgendwo auf Fortfahren oder ähnliches klicken muss. Da gerade Kinder die Zielgruppe des Titel sein dürften ist dies mehr als ungeschickt gelöst.
Im Test ist es außerdem dazu gekommen, dass eine gewisser Auslöser im Level nicht funktioniert hat und der Abschnitt somit nicht beendet und neu gestartet werden musste.

Fazit

Auch wenn Disney Universe durch die Vielzahl an Charakteren, den tollen Settings und der überzeugenden Technik auf den ersten Blick einen sehr guten Eindruck macht, so kann es doch auf längere Sicht nicht überzeugen. Wo der Mehrspielermodus durch seine kompetitive Art zumindest noch etwas über die Zeit hilft, so langweilt der Einzelspielermodus extrem schnell. Und das trotz der Vielzahl an Kostümen und den verschiedene Themengebieten. Für jüngere Spieler mag dies nicht ganz so gravierend sein, aber gerade erfahrene Spieler dürften hier Motivationsprobleme bekommen.
Schade mit etwas komplexeren Leveln und vor allem spielrelevanten Unterschieden bei den Kostümen, wäre der Titel deutlich interessanter geworden.

Grafik
7.5
Sound
7
Multiplayer
7
Gesamt
6.5

verfasst von „David“

Diesen Artikel teilen:

Vielen Dank an die Firma Disney für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 13.November.2011 - 13:49 Uhr