Spieletest: Catz NDS

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Weitere Infos

Releasedate:
32. Dezember 2006

USK 0 keine Onlinefunktion unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1-2

Leser-Meinungen: Noch keine

Spiel kaufen: Bei Amazon.de bestellen

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
technische Präsentation
Niedlichkeitsfaktor
Negativ:
zu wenig Möglichkeiten
eintöniges Gameplay

„Nintendogs ist unglaublich erfolgreich, schieben wir doch einfach ein Nintencats nach.“ Auf den Gedanken kam man bei Nintendo nicht. Ubisoft allerdings war sich sicher, dass der Markt nach einer Katzensimulation schreit. Catz richtet sich an ein sehr junges, weibliches Publikum: Kulleraugen, Schmusetiger und bunte Farben prägen die Verpackung des kinderfreundlichen Spiels. Aber wie kann man auf die Idee kommen, ein Katzenspiel nach dem Nintendogs-Konzept zu entwickeln? Alle Katzen, die ich kenne, sind untrainierbar, unzähmbar und sehr eigenbrötlerisch. Und genau das erweist sich auch bei Catz als großer Schwachpunkt.

Katzen in Koblenz

Zu Beginn wählt ihr euer Lieblingskätzchen und gebt dem kleinen Racker einen Namen. In einem ersten Minispiel ist Reaktion gefragt, um das Startkapital für euer Projekt „Haustier“ zu sammeln. Ein Kätzchen kostet Geld: Schließlich braucht es Futter, Pflegemittel und das ein oder andere Spielzeug zum Zeitvertreib – auch für euch selbst. Denn erst mit letzterem findet richtig Action auf dem Touchscreen statt. Wie bei den Sims geht es primär darum, gewisse Bedürfnisleisten zu füllen. Dazu zählen Hunger, Durst, Energie und Sympathie fürs Herrchen oder Frauchen. Ihr macht eure Katze auf euch aufmerksam, wenn ihr ihren Namen sehr deutlich in das Mikrofon sprecht oder sie mit dem Touchpen berührt. Ein Schnurren und Mauzen zeigt euch, dass es eurem Schützling gut geht. Via Y gelangt ihr in den Kuschelmodus. Die Kamera fährt sehr nah an das detaillierte Katzenmodell heran und ihr könnt sie beispielsweise unter dem Kinn streicheln oder am Hals. Sticheln dürft ihr sie allerdings nicht, sonst wendet sie sich von euch ab. Knurrt ihr der Magen, greift ihr zunächst auf einen kleinen Vorrat an Futter zurück. Dieses befindet sich, wie euer anderes Equipment, in einem Menü, das leicht über den Touchscreen zu erreichen ist. Zur Leibesertüchtigung zückt ihr eine Aufziehmaus oder einen Tischtennisball. Mittels Touchpen führt ihr ihn der Maus vor, lasst ihn von einer in die andere Richtung springen. Wenn ihr es nicht übertreibt, legt sich das Kätzchen schon bald auf die Lauer und übt erste Fangsprünge. Da geht einem doch das Herz auf! Nach dem neckischen Spiel ist euer Haustier oft erschöpft und legt sich wieder auf ihre Matte – oder verrichtet vorher ein Geschäft im Katzenklo. Gassi gehen fällt verständlicherweise weg, damit aber auch Abwechslung. Denn so wird der Spieler durch das recht monotone, dahinplätschernde Gameplay zu häufig zum Zuschauer degradiert, weil es einfach nicht mehr viel zu tun gibt. Für kleinere Amplituden in der Spannungsfrequenz sorgt euer Palm-ähnliches Gerät, auf dem sich die liebe Tante oder andere Bekannte zu Wort melden. Leider wissen die Personen des Öfteren nur Belanglosigkeiten und überflüssige Tipps von sich zu geben, ab und an jedoch werdet ihr mit einer Mission beauftragt. Meist geht es darum, eine Katze in einer bestimmten Pose oder mit einem gewissen Gegenstand zu fotografieren. Manchmal verlasst ihr sogar eure heimischen vier Wände und besucht das Zuhause einer Bekannten, um deren Katze mit einer beschränkten Anzahl an Versuchen abzulichten oder einfach mit ihr zu Spielen. So erhaltet ihr entweder eine der 50 Katzensammelkarten oder ihr bessert euer Taschengeld auf, das zwar täglich in kleinen Mengen von Tantchen beigesteuert wird, aber keine größeren Investitionen zulässt. Darüber hinaus dürft ihr als Katzen-Paparazzi für das Katzenmagazin auf der Lauer liegen. Gelingt euch ein besonders schönes Foto, dürft ihr das selbstgeschossene Werk bald auf der Titelseite bewundern, was euren Geldbeutel natürlich auch füllt.

Der Wucherkater

Und es gibt genügend Möglichkeiten, das Geld in mehr oder minder sinnvolle Gegenstände zu investieren. Zum einen wäre da natürlich der Tierladen, in dem ihr Futter und Spielzeug erhaltet. Außerdem gibt es noch recht dämliche Katzenkleidung zu kaufen, was zwar kauzig aussehen mag, mit Tierschutz aber nicht unbedingt vereinbar ist. Daneben könnt ihr euer Geld noch für Mobiliar ausgeben. Zunächst wirkt euer Wohnzimmer recht schlicht und karg – mit dem nötigen Kleingeld schmückt ihr nicht euer Heim, sondern visualisiert auch euren Erfolg: Man gönnt sich ja sonst nichts.

Für die Kleinen

Insgesamt betrachtet fällt Catz im Gegensatz zum Smash-Hit Nintendogs stark ab. Das liegt zum einen an den eingeschränkten Interaktionsmöglichkeiten mit Katzen im Allgemeinen, allerdings ist Ubisoft auch nicht viel eingefallen, den Katzenalltag abwechslungsreicher zu gestalten. Hier wären weitere Minispiele wünschenswert gewesen. Für die allerjüngsten Spieler wird die simple Handhabung sicherlich ihren Reiz haben, alle anderen potenziellen Hälter von virtuellen Haustieren sollten zu Nintendogs greifen. Technisch ist an Catz aber nichts auszusetzen. Vor allem im Kuschelmodus werden die Katzen detailgetreu dargestellt.

Fazit

Katzen als Haustiere zu halten ist auch im echten Leben eine schwierige Angelegenheit. Die Heimtiger gehen eben ihren eigenen Weg. So fehlen auch bei Catz die Interaktionsmöglichkeiten, die auch nicht durch abwechslungsreiche Minispiele kompensiert werden.

Grafik
7
Sound
7
Gesamt
5.5

verfasst von „Mana Drache“

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Vielen Dank an die Firma Ubisoft für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 10.Februar.2007 - 14:08 Uhr