Spieletest: Bomberman Tournament GBA

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Weitere Infos

Releasedate:
32. August 2001

USK 0 unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1-4

Leser-Meinungen: 6 Meinungen

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Specials: keine

Endlich ist es wieder da: Unser kleines bombenwerfendes Männchen ... Bomberman. Das heißt endlich wieder seinen Freund anschreien, weil er einem gerade in die Luft gesprengt hat und Schadenfreude pur wenn man ihm als Rache eine Bombe direkt vor die Nase setzt. Oder doch nicht? Bombastisches Abenteuer oder doch eher eine Fehlzündung?

Hudson versucht seit einiger Zeit Bomberman auch mehr für Einzelspieler interessant zu machen. So darf auch in Bomberman Tournament kein eigener Solo-Player-Modus fehlen. Unter "Quest" dürft ihr also ein Adventure mit Bomberman beginnen!
Alles fängt damit an, dass 5 Meteoriten auf dem Planeten Phantarion einschlagen. Doch mit den daraus folgenden Zerstörungen nicht genug! Mit den Meteoriten-Einschlägen sind auch 5 mysteriöse, tempelartige Bauten auf Phantarion aufgetaucht. Natürlich wird sofort jemand auf den Planeten geschickt, der das Mysterium aufklären soll. Doch nach einiger Zeit bricht jegliche Verbindung mit dem Auserwählten, Bomberman Max, ab. Hier kommt ihr ins Spiel. Die Aufgabe ist klar. Ihr müsst die 5 Tempelbauten untersuchen und nebenbei herausfinden wo euer Bomberman-Kollege Max abgeblieben ist.
Leider wird die Geschichte, genau wie alles andere im Spiel, nur mit englischen Bildschirmtexten erzählt. So werden jüngere Spieler leider ein paar Probleme mit dem Spielen haben...

Im Spielverlauf steuert ihr Bomberman über Landschaften, auf dem Weg von einer Stadt zur Anderen. In diesen Städten könnt ihr einiges erledigen. Beispielsweise könnt ihr mit den Bewohnern reden und so mehr über Max oder euren weiteren Weg erfahren. Meist handelt es sich bei den Informationen aber um schon Bekanntes oder einfach nur unwichtiges Blabla. Desweiteren könnt ihr ein wenig bummeln gehen. Die Auswahl ist allerdings nicht gerade die Größte. Es handelt sich lediglich immer nur um 2 Gegenstände: ein Comic, das euch über den nächsten Endgegner informiert, und Medizin, die euch eure Lebensenergie wiedergibt. Außerdem gibt es zwei weitere Läden im Spiel: das Kolosseum, eine Art Kampfarena, und der Bombenladen, ein Laden in dem ihr gefundene Items in Bomben einbauen lassen könnt und so neue Bombenarten, wie z.B. eine Unterwasserbombe, erhaltet.
Denjenigen, der sich bei dem Wort "Kampfarena" jetzt schon gefreut hat, muss ich etwas aufklären. In dieser Arena kämpft nicht ihr selbst, sondern die "Karabons", die ihr auf eurem Weg gesammelt habt. Karabons sind Lebewesen, die sehr stark an die wohlbekannten Pokémon erinnern lassen. Sie haben alle ein anderes Aussehen, einen anderen Namen und, wer hätte es erwartet, alle eine andere Fähigkeit. So könnt ihr euch z.B. mit "Pommy" von eurem aktuellen Standort in eine beliebige, bereits besuchte Stadt beamen lassen, während ihr mit "P.Animal" schneller laufen könnt. Manche Karabons dienen auch dazu im Spielverlauf fortschreiten - so zum Beispiel "Unagi" der nur einmalig im Spiel Regen beschwört.
Karabons könnt ihr beispielsweise erhalten, indem ihr einem Bewohner einen Gefallen tut oder ihr das Tierchen aus einer brenzligen Situation rettet. So kommt ihr im Spiel auf insgesamt mögliche 25 Weggefährten.
Doch damit immer noch nicht genug. Damit ihr eure Karabons im Kolosseum siegessicher antreten lassen könnt, müsst ihr sie in höhere Level befördern. Dies geschieht jedoch nicht rollenspielartig nach Kämpfen, sondern mit dem Einsammeln von verschiedenen Karten, die sich unter den sprengbaren Blöcken im Spiel befinden. So könnt ihr jeweils den Angriff, die Verteidigung und die Stärke der jeweiligen Spezialattacke eures momentan angewählten Karabons aufpowern. Habt ihr eure Karabons genügend gestärkt, lässt sich mächtig Preisgeld im Kolosseum absahnen.

Wie oben schon angedeutet spielen die Karabons also eine ziemlich wichtige Rolle im eigentlichen Spielablauf: Die meisten Rätsel drehen sich um sie; entweder man kann ein neues Tierchen erhalten oder man kommt ohne eines gar nicht erst weiter. Doch keine Angst, ohne Bomben bräuchte man auch in diesem Bomberman-Spiel noch nicht einmal einen Fuß vor die Tür zu setzen. Und so kann man natürlich auch seine Fähigkeiten in diesem Bereich ausbauen. In versteckten Höhlen und Räumen, die man, wie sollte es auch anders sein, freisprengen muss, findet man Items, die einem z.B. ermöglichen immer mehr Bomben gleichzeitig abzulegen oder auch welche, die die Reichweite einer Bombe erhöhen. Über diese Items hinaus gibt es auch einige Karabons, die einem im Bereich Bombenlegung immer mehr ermöglichen.

So macht sich unser Bomberman also gut bewaffnet auf den Weg durch verschiedene Landschaften wie schneebedeckte Gebiete, Berge, Wüsten und ähnliches.
Gesteuert wird er, bemerkenswerterweise, mit dem Steuerkreuz. Mit dem A-Knopf legt man Bomben (und macht auch ansonsten alles was Bomben betrifft), mit dem B-Knopf benutzt man eventuelle Karabon-Fähigkeiten, mit Start kann man pausieren, mit Select wechselt man in den Speicherbildschirm, der einem ermöglicht aus möglichen Spielständen zu wählen, mit der L-Taste kann man die Karte betrachten und mit der R-Taste kann man ins Item-Menü wechseln.
Im normalen Spielverlauf kann man sich in der Kartenansicht die Landschaft ansehen. Befindet man sich aber in einem der 5 Tempel wechselt die Karte zu einem Tempelplan, die die verschiedenen Räume anzeigt. Hat man den entsprechenden Kristall, von denen sich jeweils einer in einem Tempel befindet, gefunden, werden alle Räume des Tempels angezeigt und die bereits besuchten entsprechend markiert. Im Item-Menü kann man sich die verschiedenen Karabons samt Level-Zahlen und Fähigkeit, sowie die verschiedenen, bereits im Besitz befindenden Bombenarten, als auch die normalen Items (Medizin, Comics und andere Gegenstände) ansehen.

Insgesamt ist der 1-Spieler-Modus gut gelungen. Aber, auch wenn er sich merkbar daran orientiert, kann er es bei Weitem nicht mit einem Zelda aufnehmen. Dafür fehlen einfach die Innovationen - daran können auch die abwechslungreichen Mini-Spiele nichts ändern. Alles war schon einmal da. Und das auch noch besser (Pokémon und Zelda lassen grüßen). Dennoch gilt: Besser gut abgeschaut als schlecht selbst gemacht.

Doch kommen wir endlich zu dem Modus, der Bomberman erst zu Bomberman werden läßt.
Wie schon in den allerersten Varianten von Bomberman dürfen im Mehrspieler-Modus wieder insgesamt bis zu vier Spieler gegeneinander antreten. Fehlen die Mitspieler, so treten Computergegner an - ist man alleine werden alle 3 Spielerslots mit mit KI-Opponenten besetzt.
Bevor es los geht habt Ihr noch die Möglichkeit das Spiel mit vielen Einstellungsmöglichkeiten anzupassen:

  • Computer Easy/Norm/Hard
    Der Schwierigkeitsgrad ist von Leicht über Normal bis Schwer einstellbar

  • Rounds 1/2/3/4/5
    Eine bis fünf Spielrunden sind einstellbar

  • Time 1min/2min/3min/5min/unendlich
    Die Spielzeit ist von 1 Minute bis unendlich einstellbar

  • Tie Break On/Off/Rndm
    Hier kann´s knifflig werden... Es ist einstellbar ob ab einer Minute Restspielzeit Steine vom Himmel fallen sollen oder nicht. Und wenn ja, ob diese geordnet oder zufällig herunterfallen sollen. Das macht das Ende des Spiels um einiges hektischer und aufregender...

  • Shuffle On/Off
    Soll man immer die selbe Startposition haben oder soll diese bei jeder Runde zufällig gewählt werden?

  • Skulls Burn/Stay
    Hier kann man einstellen ob die Totenkopf-Items, Items die eine unbekannte Folge, die sowohl positiv (z.B. schneller laufen), als auch negativ (z.B. keine Bombenablage mehr möglich) sein kann, nach sich ziehen, in die Luft gesprengt werden können oder ob diese bei Explosionen nur durch den Raum geschoben werden sollen.

  • Fishing On/Off
    Neues Mini-Spielchen... Ist diese Option angeschaltet kann der Gewinner der gesamten Spielrunde sich als Krönung ein Extra für die nächste Runde angeln

  • Revenge On/Off/Super
    Meiner Meinung nach das beste Feature. Ist diese Option eingeschaltet ist man, sobald man getroffen wurde, noch nicht völlig aus dem Spiel. Man hat ab dann die Möglichkeit von außen Bomben auf´s Spielfeld zu werfen und so, obwohl man eigentlich bereits ausgeschieden ist, noch immer am Spielgeschehen teilzunehmen. Ist die Option auf "Super" gestellt, darf man bei einem Treffer sogar wieder zurück auf´s Spielfeld
  • Ansonsten ist eigentlich alles beim Alten geblieben. Es gilt den Gegnern die Bomben so vor die Nase zu legen, dass sie nicht mehr vor der Explosion flüchten können. Das erfordert sogar bei den Computergegner schon wirkliche Taktik, von menschlichen Mitspielern ganz zu schweigen. Um so größer ist dann natürlich die Schadenfreude, wenn man es endlich schafft dem Gegner eine Falle zu stellen. Doch Rache ist süß...
    Im Mehrspieler-Modus ist Bomberman Tournament ein klassisches Bomberman. Momentan konnte ich den Mehrspieler-Modus wegen Spielermangels nur im 2-Spieler-Modus testen, doch da alles wie in alten Zeiten beibehalten wurde, dürfte es auch zu viert wieder eins der besten Multiplayer-Spiele sein. Und das alles nur mit einer einzigen Cartridge! Leider erhöhen sich die Ladezeiten dadurch immens und fangen auch schnell an zu nerven. Auch störende Ladefehler sind schon aufgetreten...

    Technisch gesehen ist das Spiel leider nicht der Überhammer. Die Grafik erinnert stark an SNES-Zeiten. Das ist natürlich nicht schlecht, doch an anderen Spielen erkennt man, dass man aus dem GBA doch einiges mehr herausholen kann. So ist die bunte Grafik zweckerfüllend und auch schön anzusehen, aber nicht mehr und nicht weniger.
    Ebenso steht´s mit dem Sound. Die wenigen Lieder im Spiel tragen nicht viel zur Atmosphäre bei, fangen aber auch nie an zu nerven.

    Fazit

    Bomberman Tournament ist ein wirklich gelungener Bomberman-Titel. Der nette Solo-Spieler-Modus und der bis jetzt wahrscheinlich beste Mehrspieler-Modus eines GBA-Spiels machen das Spiel trotz mittelmäßiger Technik auf jeden Fall kaufenswert.
    Deshalb: Sehr gute 8 Punkte!

    Grafik
    7
    Sound
    7
    Multiplayer
    9
    Gesamt
    8

    verfasst von „Seppel“

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    Vielen Dank an die Firma Activision für die Bereitstellung des Testmusters.
    Letzte Aktualisierung: 22.August.2001 - 19:06 Uhr