Spieletest: Barbie as The Princess and the Pauper GBA

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Weitere Infos

Releasedate:
1. September 2004

unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 2

Leser-Meinungen: Noch keine

Spiel kaufen: Bei Amazon.de bestellen

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Teamwork-System
gewaltfrei
Negativ:
zu anspruchslos
abwechslungsarm

Eine neue Zielgruppe gilt es endlich zu erobern! Der GameBoy Advance im rosaroten FlowerPower-Stil tat den ersten Schritt. Wen es ansprechen sollte? Richtig, das schwache Geschlecht. Was die jungen Mädels spielen sollen? Mattel springt ein und füllt eine Marktlücke: Barbie wird auf sämtliche Konsolen losgelassen und wir dürfen uns auf erstklassige Abenteuer mir Mattels Puppe Nummer 1 freuen: Barbie! Diesmal hat's den GBA erwischt. Und es ist nicht so schlecht wie ihr vielleicht erwartet. Oder so.

Fans der blonden Traumfrau werden zunächst enttäuscht sein: Im Spiel selbst hat Barbie keine Hauptrolle erhalten, allerdings sieht Prinzessin Anneliese - eine der Hauptprotagonistinnen - unserem blonden Püppchen zum Verwechseln ähnlich. Anneliese und Erika, wobei letztere das "Dorfmädchen" verkörpert, haben es sich zum Ziel gesetzt, das Königreich aus den Klauen des bösen Buben Preminger zu befreien. Die beiden Damen werden von ihren königlichen Katzen Serafina und Wolfie tatkräftig unterstützt. Sowieso steht Teamwork im Vordergrund, aber dazu später mehr.

Im Hauptmenü des Titels darf man mit dem Hauptspiel beginnen, ein Passwort eingeben, um nicht von vorne beginnen zu müssen, oder den Geschicklichkeitsmodus starten. Um letzteren zu spielen, müssen die vier Minispiele im Hauptmodus erfolgreich absolviert werden, die dann auch zu zweit bestritten werden dürfen. Der Passwortmodus wirkt herrlich unzeitgemäß, allerdings erhält man nach jedem absolvierten Level ein Passwort, ergo schmerzt die fehlende Speichermöglichkeit nicht zu sehr.

Wird nur der Hauptmodus ausgewählt, darf ein kurzes Introfilmchen begutachtet werden, danach kommt die Wahl des Schwierigkeitsgrades. Der erste - leichtere - Grad zeichnet sich durch die "Unverwundbarkeit" der Hauptcharaktere aus. Eine Energie- und Lebensanzeige sucht man hier vergebens, im Gegensatz zur zweiten Schwierigkeitsstufe. Sobald die Entscheidung getroffen wurde, findet man sich auch schon in der ersten Location von insgesamt 20 an der Zahl wieder. Das Ziel jedes Levels ist es nun, eine bestimmte Aufgabe zu erledigen. Die Aufgaben sind sehr vielfältig, es müssen Schalter umgelegt, Krähen verscheucht oder auch Samen gepflanzt werden. In der rechten oberen Ecke des Bildschirms kann man erkennen, wie viele Aufträge schon erledigt wurden und wie viele noch ausstehen. So müssen beispielsweise 10 Goldstücke gefunden werden, bis es zum nächsten Level geht. Die linke Ecke wird von einer Energieanzeige bestückt: Bei Energieverlust verliert die Anzeige Rosenblätter, allerdings gibt es sehr viele Möglichkeiten, diese Anzeige wieder aufzufüllen.

Damit alle Aufgaben erledigt werden können, ist Teamarbeit gefragt. In jedem Level ist man grundsätzlich mit zwei Charakteren unterwegs. Die Zusammenstellung hierbei ist ganz willkürlich; man darf mit beiden Katzen, den beiden Damen oder auch mit Dame und Katze durch die Gegend streifen. Damit das auch Sinn macht, wurde jedem Charakter eine bestimmte Fähigkeit zugeordnet. Anneliese funktioniert ihren Schild zu einer Leiter um, Erika singt und kann dadurch höher gelegene Gegenstände erreichen, Serafina klettert auf Bäume und Wolfies Fähigkeit erlaubt es ihm, Löcher zu graben. Der Charakter kann jeweils mit Betätigen der L-Taste gewechselt werden. Auch die restliche Steuerung ist kinderleicht: Mit B wird die jeweilige Fähigkeit des Charakters benutzt und mit A gesprungen.

Der Ablauf der einzelnen Levels gestaltet sich immer relativ gleich. Man startet mit einem Charakter, läuft bzw. springt so weit - und sammelt nebenbei alle Gegenstände ein - bis man auf ein Tor oder Ähnliches trifft, welches nur überwunden werden kann, wenn sich der jeweils andere einschaltet. Die L-Taste wird somit betätigt und macht sich mit dem anderen Charakter auf den Weg. Die Levels werden mit der Zeit verzwickter und oft muss sogar gebuddelt werden, damit sich ein Weg auftut. Auch liegen anfangs die Gegenstände offensichtlich auf dem Weg, später muss nach ihnen in Baumkronen, in Höhlen oder Ähnlichem gesucht werden, was selbst für unerfahrene Spieler keine Herausforderung darstellt. Nach jeweils vier Levels erwartet den Spieler ein Bosskampf, der immer recht abwechslungsreich gestaltet ist. Ist dieser Kampf absolviert, so kann er im Hauptmenü direkt angewählt werden.

Grafisch bietet das Spiel wenig Facetten: Die Umgebung gestaltet sich farbenfroh, aber Details darf man nicht erwarten. Auch die Animationen sind solide, aber sie stechen nicht wirklich hervor. Selbst beim Sound sucht man die Abwechslung vergebens: Kontinuierlich plätschern im Hintergrund seichte Melodien vor sich hin, die nicht gerade vor Innovation strotzen.

Der größte Kritikpunkt dürfte wohl die fehlende Abwechslung und der quasi nicht vorhandene Schwierigkeitsgrad sein. Jeder Level ist gleich strukturiert, die Aufgaben könnten nicht ähnlicher sein und ein Leben zu verlieren ist schon fast unmöglich. Auch fehlt leider eine Speichermöglichkeit; so muss zum antiquierten Passwortsystem gegriffen werden. Nach gut zwei bis drei Stunden dürfte man das Ende sehen. Motiviert wird man höchstens durch die Minispiele, die freigeschaltet werden können. Aber vielleicht findet die Zielgruppe ja ihren Spaß an diesem Titel, wer weiß.

Girls just wanna have fun! Vielleicht hatte Cyndi Lauper doch Recht.

Fazit

Im Grunde ein recht solider Titel, wenn er nicht massivst an Abwechslungsmangel kränkeln würde. Grafik und Sound pendeln sich im Mittelfeld ein, aber Anspruch sucht man vergebens. Junge Barbiefetischistinnen dürften allerdings kurzzeitig ihren Spaß daran haben.

Grafik
6
Sound
5
Multiplayer
4
Gesamt
5

verfasst von „biza“

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Vielen Dank an die Firma Vivendi Universal für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 21.Dezember.2004 - 13:35 Uhr